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100 Jahre Zionismus - praesentiert von: Pedagogic Center der Jewish Agency



Zionismus von A bis Z

Z

IDF Parade zum 25. Geburtstag des Staates Israel, 1973
Zahal - Die Israelischen Verteidigungsstreitkraefte (IDF) wurden 1948 gegruendet und bestehen aus Land-, See- und Luftstreitkraeften. Eine spezielle Einheit Nachal verbindet Militaerdienst und landwirtschaftliche Ausbildung und beschaeftigt sich auch mit der Gruendung neuer Verteidigungssiedlungen an der Grenze. Jugendeinheiten gewaehrleisten vormilitaerisches Training fuer Jugendliche innerhalb und ausserhalb der Schulen. Die IDF gehoeren zu den bestausgebildeten und am meisten kampferprobten Armeen der Welt. Zu ihren gegenwaertigen Aufgaben gehoeren die Verteidigung der Existenz, der territorialen Einheit und der Souveraenitaet des Staates Israel. Die IDF haben eine Abschreckungsfunktion gegen Terrorismus. Zu ihren Aufgaben gehoert auch die Bekraeftigung der verschiedenen Abkommen: die Gewaehrleistung der Sicherheit in der West Bank und im Gazastreifen in Zusammenarbeit mit den palaestinensischen Behoerden.
Was ihre Strategie betrifft sind die IDF defensiv, ihre Taktik jedoch ist offensiv. Da Israel geographisch gesehen ein kleines Land ist, muessen die IDF im Falle eines Angriffes das Schlachtfeld so schnell wie moeglich auf das Territorium des Feindes verlegen. Obwohl die israelische Armee in jedem ihrer Kriege einer feindlichen Uebermacht gegenueberstand, liegt ihr Vorteil in der Moeglichkeit, die besten Waffensysteme einsetzen zu koennen, von denen viele in Israel entwickelt und hergestellt wurden. Die wichtigste Ressource fuer die IDF ist jedoch die hervorragende Qualitaet ihrer Soldaten.
Die IDF unterhalten ein kleines stehendes Heer, eine regulaere Luftwaffe und eine Marine. Die Hauptkraefte sind aber die Reservisten, die regelmaessig zu Ausbildung und Dienst einberufen werden und im Ernstfall schnell mobilisiert werden koennen.
Artillerie, Luft- und Seestreitkraefte stehen unter einem gemeinsamen Kommando, dem der Generalstabschef vorsteht, der dem Verteidigungsministerium verantwortlich ist. Der Generalstabschef wird von der Regierung fuer eine dreijaehrige Periode ernannt.
Folgende Persoenlichkeiten hatten dieses Amt inne:
  1. Ja´acon Dori 1948-1949
  2. Yigal Yadin 1949-1952
  3. Mordechai Makleff 1952-1953
  4. Moshe Dayan 1953-1958
  5. Chaim Laskow 1958-1961
  6. Zwi Zur 1961-1963
  7. Jitzchak Rabin 1964-1968
  8. Chaim Bar-Lev 1968-1972
  9. David Elazar 1972-1974
  10. Motta Gur 1974-1978
  11. Rafael Eitan 1978-1983
  12. Moshe Levy 1983-1987
  13. Dan Schomron 1987-1991
  14. Ehud Barak 1991-1995
  15. Amnon Lipkin-Shahak 1995-1998
  16. Shaul Mofaz 1998-

Israel ist in drei Kommandogebiete eingeteilt: Norden, Zentrum und Sueden, deren Grenzen mit denen der Nachbarstaaten zusammenfallen: Syrien und Libanon im Norden, Jordanien im Osten und Aegypten im Sueden.
In Israel besteht Wehrpflicht. Die meisten jungen Maenner und Frauen werden im Alter von 18 Jahren eingezogen; Maenner fuer drei, Frauen fuer zwei Jahre. Danach folgt der Reservedienst. Maenner koennen bis zum Alter von 51 Jahren einmal im Jahr fuer 39 Tage eingezogen werden, Frauen ohne Kinder und Familie bis zum 24. Lebensjahr. Reservisten, die in Kampfeinheiten dienten, werden mit 45 Jahren aus dem Reservedienst entlassen. Der Militaerdienst von Jeschiwastudenten kann bis zum Ende ihrer Studien verschoben werden. Neue Einwanderer werden waehrend ihres ersten Jahres im Land nicht eingezogen, ausser sie verzichten auf den Aufschub. Der Militaerdienst der neuen Olim gemeinsam mit den geborenen Israels erwies sich als wichtiges Hilfsmittel in der Integration der Immigranten. Die Minderheiten sind vom Militaerdienst ausgenommen, ausser die Drusen (Maenner und Frauen), deren Fuehrer sich fuer die Teilnahme an den israelischen Streitkraeften entschieden und den maennlichen Tscherkessen.
Frauen koennen aus religioesen Gruenden vom Dienst in der Armee ausgenommen werden. Verheiratete Frauen muessen nicht dienen, ebenso werden Frauen, die waehrend des Dienstes heiraten, aus der Armee entlassen. Christen und Araber koennen sich freiwillig melden.
Auf dem Herzlberg in Jerusalem befindet sich der groesste Militaerfriedhof Israels mit 20.000 Graebern.

Zeitungen - siehe: Medien.

Zermuerbungskrieg - siehe: Milchemet HaChatascha.

Zertifikatim - Einwanderungspapiere, die von den Briten alljaehrlich aufgrund des Quotensystemes ausgegeben wurden. (siehe: Britische Herrschaft)

Zionismus - Nationale Bewegung zur Rueckkehr des Volkes Israel in ihr historisches Heimatland Eretz Israel und zur Wiederherstellung der staatlichen Souveraenitaet. "Zion" ist das Synonym fuer Jerusalem. Juden aller Ueberzeugungen vereinigten sich in der Zionistischen Bewegung und bemuehten sich gemeinsam, diese Ziele zu erreichen. Im Basler Programm formulierte der erste Zionistische Kongress Zionismus folgendermassen:
"Der Zionismus strebt die Schaffung einer oeffentlich-rechtlich gesicherten Heimstaette an fuer diejenigen Juden an, die sich in ihren jetzigen Wohnorten nicht assimilieren koennen oder wollen." (siehe auch: Zionistische Stroemungen)

Zionistische Stroemungen -
  1. Politischer Zionismus:
    Der politische Zionismus betonte die Wichtigkeit politischer Aktion und betrachtete das Erreichen politischer Rechte in Palaestina als Voraussetzung fuer die Erfuellung des Zionismus. Diese zionistische Stroemung ist stark mit
    Theodor Herzl verbunden, der das juedische Problem als politisches sah, das durch internationale oeffentliche Aktionen geloest werden sollte. Sein Ziel war ein von der Welt anerkannter Charter, der den Juden die Souveraenitaet ueber ein juedisches Territorium garantiert. Das Basler Programm, das in Uebereinstimmung mit diesen Grundsaetzen nach dem Ersten Zionistischen Kongress aufgestellt wurde, stellt fest:
    "Der Zionismus erstrebt fuer das juedische Volk die Schaffung einer oeffentlich-rechtlich gesicherten Heimstaette in Palaestina. Zur Erreichung dieses Ziels nimmt der Kongress folgende Mittel in Aussicht:
    1. Die zweckdienliche Foerderung der Besiedlung Palaestinas mit juedischen Ackerbauern, Handwerkern, Gewerbetreibenden.
    2. Die Gliederung und Zusammenfassung der gesamten Judenschaft durch geeignete oertliche und allgemeine Veranstaltungen nach den Landesgesetzen.
    3. Die Staerkung des juedischen Volksgefuehls und Volksbewusstseins.
    4. Vorbereitende Schritte zur Erlangung von Regierungszustimmungen, die noetig sind, um das Ziel des Zionismus zu erreichen."

    Um dieses Programm auszufuehren wurden die Zionistische Organisation, der Juedische Nationalfonds und andere Koerperschaften gegruendet.
  2. Praktischer Zionismus:
    Diese Stroemung betonte die praktischen Mittel, um die zionistischen Ziele zu erreichen: Einwanderung, Besiedlung und erzieherische Einrichtungen. Der praktische Zionismus hat seine Wurzeln in der Chibbat Zion Bewegung. Als nach Herzls Tod die Hoffnungen, einen Charter vom tuerkischen Sultan zu erreichen, zerbrochen waren, und nach der Diskussion um den Ugandaplan (1905), wurde der praktische Zionismus gestaerkt. Die Pioniere der Zweiten Alijah waren die Hauptkaempfer dieser Stroemung. Sie gruendeten Siedlungen, einige auf kollektiver Basis, Staedte und die ersten Industrien.
  3. Synthetischer Zionismus: Der Synthetische Zionismus ist eine Verbindung zwischen dem politischen und dem praktischen, die am achten Zionistischen Kongress (1907) von Chaim Weizmann vorgeschlagen wurde. Der Synthetische Zionismus befuerwortete gleichzeitige Aktionen: politische Aktivitaet gekoppelt mit praktischen Bemuehungen in Palaestina. Auch die zionistischen Aktivitaeten in der Diaspora wurden durch moderne Erziehung, Fundraising etc. verstaerkt. Die Bewegung wurde ab dem zehnten Zionistischen Kongress (1911) vom Synthetischen Zionismus und seinem politischen Realismus, seiner Flexibilitaet und seinem Streben nach einem gemeinsamen Nenner zwischen den Partnern dominiert.
  4. Sozialistischer Zionismus: Diese Stroemung versuchte, die juedische nationale Heimstaette durch eine Verbindung von Zionismus und Sozialismus zu verwirklichen. Der Gruender des sozialistischen Zionismus war Nachman Syrkin, der seine Ansichten kurz vor dem dritten Zionistischen Kongress (1899) bekanntgab. Die Basis bildet die Annahme, das Problem der Juden der Diaspora werde auch nach der Sozialistischen Revolution ungeloest bleiben. Die einzige Loesung fuer die juedische Existenz sei die Einwanderung und die Konzentration auf ein Territorium. Ber Borochow, ein prominenter Vertreter des sozialistischen Zionismus, argumentierte, die Entwicklung des Kapitalismus werde viele Juden unausweichlich dazu veranlassen, nach Palaestina auszuwandern. Nur dort koenne die wirtschaftliche Struktur des juedischen Volkes neu geschaffen werden und die Basis fuer den Klassenkampf des juedischen Proletariats bilden. Der Zionismus sei eine historisch-wirtschaftliche Notwendigkeit fuer das juedische Volk. Die historische Rolle, den juedischen nationalen Befreiungsprozess zu fuehren, sei dem juedischen Proletariat vorbehalten. Meinungsverschiedenheiten ueber Konzeption und Philosophie des sozialistischen Zionismus, seine Methoden in Palaestina und seine Beziehungen mit sozialistischen Organisationen und Parteien in anderen Laendern, fuehrten zur Bildung vieler verschiedener sozialistischer zionistischer Parteien. Viele Pionierjugendbewegungen wurden durch die Idee des sozialistischen Zionismus beeinflusst, wie Haschomer HaZair oder HeChalutz. Die Fuehrer der Parteien des Sozialistischen Zionismus gehoerten zu den wichtigsten Repraesentanten des Jischuw und des Staates Israel: David Ben Gurion, Jitzchak Ben Zwi und Berl Katznelson. Der sozialistische Zionismus war der Vorlaeufer der meisten israelischen Siedlungsbewegungen und der Arbeiterpartei.
  5. Revisionismus:
    Der Revisionismus ist ein Auswuchs von Herzls politischem Zionismus, angereichert durch die Ideen Vladimir Jabotinskys. 1925 gruendete er die Revisionistische Zionistische Allianz, die eine "Revision", - eine Ueberpruefung - der Grundsaetze des politischen Zionismus forderte. Sein prinzipielles Ziel war die Aenderung von Chaim Weizmanns moderater Politik gegenueber der britischen Mandatsregierung. Die Ziele des Revisionismus waren: harter Druck auf Grossbritannien durch Petitionen und Massendemonstrationen, um einen juedischen Staat beiderseits des Jordan zu erreichen; juedische Mehrheit in Palaestina; energische Politik gegenueber Grossbritannien; Neugruendung der juedischen Regimenter und militaerische Ausbildung fuer die Jugend. Die Revisionisten fuehrten innerhalb der Zionistischen Organisation hitzige Debatten ueber die unmittelbaren und oeffentlichen Festsetzungen bezueglich der Ziele des Zionismus. Als ihr Zugang zurueckgewiesen worden war, traten die Revisionisten 1935 aus der Zionistischen Organisation aus und gruendeten die Neue Zionistische Organisation. 1946 kehrten sie in die WZO zurueck, indem sie erklaerten, dies sei moeglich geworden, nachdem das Biltmore Programm die Etablierung des Juedischen Gemeinwesens in Palaestina als Ziel des Zionismus erklaert habe. Die Gruender der Untergrundbewegung Irgun Zwa' i Le' umi (Etzel) und einige Mitglieder von Lechi kamen aus den Reihen der Revisionisten. Nach der Staatsgruendung schlossen sich die Revisionisten mit der Etzel-Gruendung "Cherut" zusammen und bildeten die Cherut Partei, einem Bestandteil des Likud-Blocks. (siehe: Parteien)
  6. Religioeser Zionismus:
    Die Wurzeln dieser Stroemung liegen bei den Visionaeren von Zion (Jehuda Alkalai, Zwi Kalischer, Samuel Mohilever und Naftali Zwi Jehuda Berlin). Sie basiert auf einer Verbindung von Religion und nationaler Souveraenitaet und zielt darauf ab, nicht nur juedische politische Freiheit, sondern auch juedische Religion im Licht der Tora und ihrer Gebote wiederherzustellen. Fuer den religioesen Zionismus ist das auf den Geboten basierende Judentum eine notwendige Bedingung fuer ein juedisches nationales Leben im Heimatland. Nachdem der fuenfte Zionistische Kongress 1905 entschieden hatte, kulturelle Aktivitaeten in das zionistische Programm aufzunehmen, gruendeten Rabbiner Reines und Ze'ew Jawetz die Organisation Mizrachi. (Mizrachi ist die hebraeische Abkuerzung von "merkaz ruchani" - "spirituelles Zentrum"). 1904 wurde die erste Weltkonferenz abgehalten, wo die Grundlagen der Bewegung festgelegt wurden: Einhaltung der Gebote und Rueckkehr nach Zion. Rabbiner Abraham Jitzchak HaCohen Kook, der erste aschkenasische Oberrabbiner in Palaestina drueckte dem religioesen Zionismus seinen persoenlichen und spirituellen Stempel auf. Fuer ihn bedeutete die Besiedlung des Landes Israel den ersten Schritt zur Erloesung. Die Stroemung widmete viele ihrer Bemuehungen und Ressourcen dem Aufbau eines national-religioesen Erziehungssystems. 1922 trennte sich HaPoel HaMizrachi von der Hauptbewegung, um sich auf die orthodoxe laendliche Besiedlung Palaestinas unter dem Motto "Tora weAvoda" (Tora und Arbeit) zu konzentrieren. Mizrachi und HaPoel HaMizrachi vereinigten sich in der National-religioesen Partei. (siehe: Parteien)
  7. Allgemeiner Zionismus:
    Dieser Begriff wurde auf die Anschauungen aller Mitglieder der Zionistischen Organisation angewandt, die sich keiner speziellen Partei oder Gruppierung angeschlossen hatten und nur zu ihrer jeweiligen zionistischen Landesorganisation gehoerten. Im Laufe der Zeit schufen auch die allgemeinen Zionisten ideologische Institutionen und schlossen sich in der 1922 gegruendeten Organisation der Allgemeinen Zionisten zusammen.Sie vertraten einen Zionismus nach dem Basler Programm, frei von ideologischen Ausschmueckungen und dem Vorrang des Zionismus ueber jeder Klasse, Partei oder persoenlichem Interesse. Die meisten israelischen liberalen Bewegungen und Parteien wurden durch den allgemeinen Zionismus beeinflusst und widerspiegeln Verbindungen mit und Losloesungen von dieser Stroemung.
  8. Spiritueller Zionismus:
    Diese Stroemung in der Zionistischen Bewegung wurde von Achad HaAm, einem Fuehrer von Chibbat Zion vertreten. Im Gegensatz zum Politischen Zionismus, der einen juedischen Staat als Loesung der Judenfrage betrachtete, sah Achad HaAm den Kern des Problems in der Frage des Judentums, das seiner Meinung nach seine Spiritualitaet verloren hatte, seine Quellen der Kreativitaet und nationalen Macht. Achad HaAm glaubte nicht daran, dass Palaestina alle Juden unterbringen koenne. Ein juedischer Staat dort werde die sozialen und wirtschaftlichen Probleme nicht loesen. Die Bemuehungen sollten sich darauf konzentrieren, ein nationales spirituelles Zentrum zu errichten, das auf alle Diasporagemeinden Einfluss haben sollte. Deshalb sollte die juedische Erziehung an erster Stelle stehen, die Besiedlung Palaestinas an zweiter.

Zionistische Weltorganisation - Die WZO wurde am ersten Zionistischen Kongress auf Initiative Theodor Herzls gegruendet, um die Ziele des Zionismus gemaess dem Basler Programm zu verwirklichen.
Ein anfangs jaehrlich, dann alle zwei Jahre stattfindender Kongress sollte das Hauptinstrument der Zionistischen Bewegung darstellen. In ihm sollten die nationalen Foederationen und uebernationalen Vereinigungen und Parteien vertreten sein. Die Anzahl der jeweiligen Delegierten wurde von der Anzahl der gebuehrenzahlenden Mitglieder abhaengig gemacht. Die Hauptaufgabe des Kongresses war, die wichtigen politischen Entschluesse bezueglich der diplomatischen und praktischen Arbeit der Organisation zu fassen, das Budget zu verabschieden, den Praesidenten und die Exekutive zu waehlen. Die Exekutive hatte die Aufgabe, die Beschluesse auszufuehren und die Arbeit zwischen den Kongressen zu ueberwachen. 1907 wurde ein Palaestinabuero eroeffnet, um den Zionistische Organisation in Palaestina zu repraesentieren. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Palaestinabuero durch die Zionistische Organisation ersetzt, aus der 1921 die Zionistische Exekutive fuer Palaestina wurde. Neben der Ausfuehrung der zionistischen Taetigkeiten, agierte die Exekutive als die Jewish Agency, die von der Mandatsregierung ernannt wurde, um mit der Verwaltung in Palaestina in Angelegenheiten zu kooperieren, die die Errichtung einer juedischen nationalen Heimstaette oder die Interessen der juedischen Bevoelkerung Palaestinas betrafen. Ausserdem sollte die Jewish Agency an der Entwicklung des Landes mitarbeiten. Die Zionistische Exekutive war in Abteilungen eingeteilt: Politische Angelegenheiten, Einwanderung und Arbeit, Kolonisierung (Besiedlung, Handel und Industrie), Erziehung und Gesundheit. Die finanziellen Institutionen der WZO waren der 1907 gegruendete Keren Kajemeth (Landerwerb und Aufforstung), die Palaestinensische Landentwicklungsgesellschaft (Landerwerb) und der Keren Hajessod, dessen Aufgabe es war, die finanziellen Mittel fuer Einwanderung, Besiedlung, Sozialfuersorge, Volksgesundheit und Erziehung aufzubringen. 1929 wurde die Jewish Agency etabliert, um die Aufgaben der WZO gegenueber der britischen Regierung, der Verwaltung in Palaestina und dem Voelkerbund wahrzunehmen und mit Nichtzionisten zusammenzuarbeiten, um die zionistische Sache zu foerdern und zu entwickeln.
Dieses System war einmalig in der Geschichte, es basierte auf Freiwilligkeit und handelte fuer eine Nation ohne Staat, um die Angehoerigen dieses Volkes von allen vier Ecken der Welt zurueck in das historische Heimatland zu bringen und dort eine nationale Heimstaette zu begruenden. 1942 wurde als das offizielle Ziel der WZO erklaert, ein "Juedisches Gemeinwesen" zu sein (siehe: Biltmore Programm), obwohl es von den meisten Zionisten akzeptiert war, das Ziel sei die Gruendung eines unabhaengigen juedischen Staates. Die Flagge der WZO und ihre Hymne "HaTikwah" wurden 1948 vom Staat uebernommen.
Mit der Gruendung des Staates Israel war das Hauptziel der WZO erreicht worden. Es erhob sich die Frage, ob die WZO auch weiterhin bestehen sollte. Fuer eine Weile betrachtete Ministerpraesident David Ben Gurion die WZO als das Geruest des neuen Staates, das seine Funktion erfuellt hatte und abgebaut werden sollte. Diese Ansicht wurde von der Zionistischen und israelischen Fuehrung nicht geteilt. Deshalb formulierte der 23. Zionistische Kongress, der erste, der in Jerusalem nach der Staatsgruendung stattfand, die neuen Aufgaben des Zionismus: "den Staat Israel zu staerken, die Zerstreuten im Land Israel zu sammeln und die Einheit des juedischen Volkes zu gewaehrleisten." Im folgenden Jahr garantierte die Knesset der WZO durch ein Gesetz ihren speziellen Status und anerkannte die WZO und die Jewish Agency als die "Institutionen, die autorisiert sind, im Staat Israel weiterhin fuer die Entwicklung und Besiedlung des Landes, die Absorption der Einwanderer und die Koordination der Aktiviteten juedischer Organisationen auf diesem Gebiet in Israel taetig zu sein." Das Gesetz drueckte die Hoffnung aus, alle Juden wuerden den Aufbau des Staates unterstuetzen und die WZO koenne zu diesem Zweck an der Einigkeit des Weltjudentums arbeiten.
Diese Erwartungen wurden nicht erfuellt. Im folgenden Jahrzehnt verlor die Zionistische Bewegung viel von ihrem Prestige und ihrem Einfluss. Sie erwies sich als unfaehig, alle juedischen Gemeinden rund um Israel zu vereinen. Die Enttaeuschung der israelischen Regierung mit der WZO, vor allem ueber die finanziellen Beitraege und die Einwanderung von Juden aus westlichen Laendern, fuehrte zu Bemuehungen, andere Verbindungen mit den Juden der Welt zu finden, die jedoch scheiterten.
Die Reaktion des Weltjudentums auf den Sechs Tage Krieg rettete in gewisser Hinsicht die WZO. Die Idee, die israelische Regierung solle an den Gemeinden der Diaspora Anteil nehmen, erhielt einen neuen Auftrieb, und das Interesse und auch der Stolz der Diaspora fuer Israel wurden erneuert. So wurden Bedingungen fuer eine Wiederbelebung der WZO geschaffen. 1968 verabschiedete der 27. Zionistische Kongress das Jerusalemer Programm, das die Ziele des Zionismus folgendermassen neu definierte: "Die Einheit des juedischen Volkes und die Zentralitaet Israels in seinem Leben; die Sammlung des juedischen Volkes in seinem historischen Heimatland, Eretz Israel, durch Einwanderung aus allen Laendern; die Staerkung des Staates Israel, der auf den prophetischen Idealen von Gerechtigkeit und Frieden gruendet; die Bewahrung der Identitaet des juedischen Volkes durch Foerderung der juedischen und hebraeischen Erziehung und der juedischen geistigen und kulturellen Werte; den Schutz der juedischen Rechte ueberall."
Der 27. Kongress entschied sich auch fuer die Oeffnung der Mitgliedschaft in der WZO fuer nationale und internationale juedische Institutionen, die bereit seien, das Jerusalemer Programm anzunehmen. Fuenf internationale juedische Organisationen wurden Mitglied: die "World Federation of Sephardi Communities, die "Maccabi World Union", die "World Union for Progressive Judaism", der "World Council of Synagogues", WIZO, Bnei Brith, die Student Delegation, die CIS Delegation, der Zionist Council in Israel und die "World Conference of Synagogues and Kehilot". Schliesslich fasste man den Entschluss, die Jewish Agency zu reorganisieren, um wichtige nichtzionistische Organisationen in die Einwanderungs- und Siedlungsarbeit in Israel einzubinden.
1971 wurde die Jewish Agency als als Partnerschaft zwischen der WZO (50 Prozent) und den Fundraising Organisationen in den juedischen Gemeinden (30 Prozent United Israel Appeal in den USA und 20 Prozent alle anderen Koerperschaften, von denen die meisten mit dem Keren Hajessod in Verbindung stehen) neu konstituiert.
Grundsaetzlich war und ist die WZO eine demokratische Organisation. Ihre Exekutive wird durch den Zionistischen Kongress gewaehlt, der alle vier bis fuenf Jahre zusammentritt. Die Anzahl der Delegierten jeder israelischen zionistischen Partei haengt von ihrer Staerke in der Knesset ab. Die meisten Delegierten kommen aus Israel und den Vereinigten Staaten. Die Delegierten werden in den Kongress gewaehlt. Die Veraenderungen des 27. Kongresses machen es der Zionistischen Bewegung moeglich, ihren Status und ihre Autonomie beizubehalten, waehrend wichtige auslaendische juedische Institutionen an Israel-orientierten Aktivitaeten teilhaben. Seit die gesamte Jewish Agency das Jerusalem Programm akzeptiert, ist es fast unmoeglich einen Unterschied zwischen nichtisraelischen Zionisten und Nichtzionisten festzustellen.
Auch die WZO suchte einen Weg, ihre Einzigartigkeit zu erhalten. Der "Herzlija Prozess", benannt nach der Stadt, wo er 1978 initiiert wurde, schlug zwei Hauptveraenderungen vor: haeufige Israelbesuche von Mitgliedern der Zionistischen Bewegung, um mehr Israel-Aktivitaeten in den juedischen Gemeinden zu erreichen; Hebraeischunterricht und zionistische Erziehung fuer Kinder und Studienprogramm in Israel fuer Jugendliche. 1986 wurde waehrend der Sitzung des Zionistischen Generalrates diesbezueglich eine Resolution verabschiedet.
1987 entschied sich der 31. Zionistische Kongress, die Prioritaeten der Zionistischen Bewegung zu aendern und eine weltweite Bewegung fuer " Hagschama" - "Erfuellung" - ins Leben zu rufen.
Der Kongress von 1992 konzentrierte sich auf die Einwanderung und die Absorption von Juden aus den Laendern der ehemaligen Sowjetunion und Aethiopien. Es wurde auch beschlossen, die Zionistische Bewegung in das Leben der Diasporagemeinden zu involvieren.
Praesidenten der Zionistischen Weltorganisation:
  1. 1897-1904 Theodor Herzl
  2. 1905-1911 David Wolfsohn
  3. 1911-1920 Otto Warburg
  4. 1921-1931 Chaim Weizmann
  5. 1931-1935 Nachum Sokolow
  6. 1935-1946 Chaim Weizmann
  7. 1946-1956 kein Praesident
  8. 1956-1968 Nachum Goldmann
Seither wurde kein Praesident mehr gewaehlt.

Vorsitzende des Zionistischen Generalrates
  1. 1897-1904 Theodor Herzl
  2. 1911-1920 Otto Warburg, dessen Stellvertreter von 1913-1918 Dr. Jechiel Chelnow
  3. 1921-1925 Rabbiner Dr. Zwi Peretz Hayot
  4. 1925-1933 Leo Motzkin
  5. 1935-1941 Menachem Ussishkin
  6. 1946-1949 Dr. Stephen Weiss
  7. 1951-1959 Josef Sprinzak
  8. 1959-1961 Berl Locker
  9. 1961-1968 Jaacob Zur
  10. 1968-1971 Ehud Avriel
  11. 1972-1978 Jitzchak Navon
  12. 1978-1982 Jitzchak Peretz
  13. 07.12/1982 Mordechai Dajan
  14. 1982-1987 Ephraim Even
  15. 1987-1992 Rabbiner Ascher Hirsch
  16. 1992- Jitzchak Peretz


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Created: 16/11/00 Updated: 11/12/00


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