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1916 - 2001
"Chasak w'Ematz"
85 Jahre HaShomer HaZair
Ken Wien

Zum deutschen Index des P?dagogik Zentrums


"Ich geh' in den Shomer, weil ...

Im Shomer war ein Pingpong Tisch und im Gordonia war keiner."
Ken-Leben im Laufe der Jahrzehnte

Man?s Sperber

Wenn wir uns an die Chaverim des fr?hen HaShomer HaZair in Wien erinnern, dann darf ein Name nicht fehlen: Der des Psychologen, Philosophen, Schriftstellers und Essayisten Man?s Sperber, geboren 1905 in Ostgalizien und gestorben 1984 in Paris.
Die Familie Sperber floh 1916 vom Kriegsschauplatz im Osten nach Wien.
In seiner Autobiographie "Die Wassertr?ger Gottes" schreibt Sperber:

"Im Herbst und Winter 1917 traf sich unsere Kwutza im Keller eines Hauses in der Biberstra?e. Die gro?en, ungeheizten Zimmer geh?rten einer j?dischen Studentenvereinigung, die dort die bei den Studenten ?blichen Fecht?bungen ausf?hrte. Sie waren alle in der Armee. Wir spielten mit ihren Degen und S?beln und imitierten - um uns anzuw?rmen - die damals unter den ?sterreichischen Offizieren und Adeligen gebr?uchlichen Duelle. Die meiste Zeit widmeten wir dem Hebr?ischunterricht und dem Lernen ?ber zionistische Pers?nlichkeiten und Eretz Israel. Bei unseren sonnt?glichen Ausfl?gen in den Wienerwald ?bten wir Appelle mit hebr?ischen Befehlen. Ich nahm daran von selbst mit gro?em Ernst und Eifer teil. Zwar wurde ich von allem Milit?rischen abgesto?en, aber wie alle anderen Chaverim verstand auch ich, da? der Sinn dieser ?bungen darin bestand, die "Galut-Mentalit?t" in uns zu entwurzeln. Wir waren fest entschlossen, uns nicht mehr mit dem Schicksal, das f?r unser Volk bestimmt war, abzufinden, Generationen und Generationen geha?t von unseren Feinden, mi?achtet und erniedrigt. Wir wollten uns niemals mehr dem Feind beugen, sondern ihm aufrecht und stolz gegen?ber stehen. Unsere Eltern hatten Angst, sich zu weit von ihren Wohnungen zu entfernen. Sie f?rchteten sich, in den D?rfern auf Leute zu treffen, die ihnen das Existenzrecht absprachen. Alle unsere Kwutzot, die einen Ausflug machten, trugen an der Spitze stolz eine blau-wei?e Fahne mit dem Davidstern. Von nun an wird es keine Beleidigung ohne passende Antwort und Strafe geben. Wenn wir auch nur wenige waren und schw?cher als jene, die uns provozierten, wichen wir nicht zur?ck und entfernten uns. Keine Flucht mehr vor ihnen. Niemals wieder! Dies lehrte uns der Shomer, gemeinsam mit den Grunds?tzen, die von den Pfadfindern hochgehalten wurden: Ein wahrheitsliebender Mensch zu sein, sich von der L?ge fern zu halten, allen br?derlich zur Seite zu stehen und jeden Tag wenigstens eine gute Tat. "Sei bereit!" Noch vor dem jahr 1918 vewandelte sich der Shomer von einer j?dischen Pfadfindergruppe in eine wirklich revolution?re Jugendbewegung. Den ersten Ansto? zu dieser ?nderung gaben zweifellos die Erwachsenen unter uns. Die jungen, die auf Fronturlaub kamen und ?ber ihre Erlebnisse dort erz?hlten. Die bolschwistische Revolution erweckte unsere Bewegung sozial-revolution?r, die Anh?nger der Narodniki und der Anarcho-Kommunismus Kropotkins, der Prinz meiner Revolution, mehr als der Marxismus. Kropotkin beeindruckte uns tief und half uns sicher in einem hohen Ma?, dem HaShomer HaZair in Wien jene richtungsweisenden Ideen zu geben, die sp?ter im Kibbutz verwirklicht wurden."

Manes Sperber

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13/05/01


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