Die Situation in der Wiener Israelitischen Kultusgemeinde brachte Josef und
den Shomer auf die Idee, die Initiative zu ergreifen und einen gemeinsamen
politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Rahmen zu schaffen, um den
Wiener Juden die zionistische Idee n?her zu bringen und Unterst?tzung f?r die
Arbeit im Ken zu gewinnen. Viele Juden hatten sich aus verschiedenen Gr?nden von
der Gemeinde entfernt. Die "Freunde des HaShomer HaZair", wie diese Organisation
genannt wurde, sollte bei Kultuswahlen die Liste der MAPAM w?hlen und im Leben
der j?dischen Gemeinde f?r den Shomer aktiv sein. Im Laufe der Jahre gab es
viele Treffen mit den Freunden des Shomer, vor allem zu j?dischen und
israelischen Feiertagen. Auch mit der sozialistischen Jugend, den Roten Falken,
wurde eng zusammengearbeitet. Diese Kooperation weitete sich zu
freundschaftlichen Kontakten mit der sozialistischen Partei aus, die in der
Folge auch zu Beziehungen zwischen der SP? und der MAPAM f?hrten.
Josef Cohen beendete seine Zeit als Shaliach im Sommer 1975. Sein Nachfolger
wurde Uri Elkin aus Jad Mordechai.
Uri sah sich als Shaliach des Staates Israel und versuchte, w?hrend seiner
Shlichut f?r Israel zu wirken.
In der Israelitischen Kultusgemeinde Wien waren ungef?hr 8000 Mitglieder
registriert, deren Durchschnittsalter mehr als 65 Jahre betrug. Die
Altersgruppen zwischen acht und achtzehn und zwischen neunzehn und 35 machten
900 Personen aus. Damals bestand nur ein j?discher Kindergarten, jedoch noch
keine j?dische Schule. Au?er dem Shomer gab es Bnei Akiva als zweite
Jugendbewegung, Organisationen j?discher Mittelsch?ler und Studenten, sowie
"Maccabi" und "Hakoah". Alle diese Vereine waren unter einem Dachverband vereint
und wurden von der Kultusgemeinde, je nach T?tigkeit subventioniert. HaShomer
HaZair erhielt wegen der Mitgliederanzahl und dem gro?en Umfang seiner
erzieherischen Aktivit?ten den Gro?teil dieses Budgets. Der Shomer war die
einzige Organisation, die regelm??ige Sommer- und Winterlager veranstaltete und
das ganze Jahr ?ber t?tig war.
W?hrend Uri Shlichut beteiligte sich der Shomer an allen Veranstaltungen der
Gemeinde, die mit Jugend- und politisch-zionistischen Problemen zu tun hatten.
Er nahm an den Sitzungen und Aktionen des Dachverbandes teil und plante
gemeinsame T?tigkeiten.
Da auch Antisemitismus und Neo-Nazismus in ?sterreich immer mehr oder
weniger pr?sent sind, mu?te HaShomer HaZair auch dagegen auftreten.