1968 endete die Shlichut Jakov Sch?nfelds. F?r das Ken folgten drei Jahre der
Stagnation, in denen es jedoch auch Erfolge aufweisen konnte. Der H?hepunkt war
der Kampf f?r die Errichtung eines Denkmals f?r die Opfer des
Konzentrationslagers Mauthausen. Diese Aktion trug zweifellos dazu bei, das
Wissen und das Bewu?tsein der ?sterreichischen Bev?lkerung f?r die Shoah zu
st?rken und das Ansehen der Bewegung zu erh?hen. Hashomer HaZair k?mpfte
gemeinsam mit der sozialistischen Jugend f?r dieses Mahnmal. Die enge
Zusammenarbeit und die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden
Organisationen charakterisierte viele weitere Aktionen des Wiener Kens.
Im Juli 1972 kam ein neuer Shaliach nach Wien: Josef Cohen aus dem Kibbutz
Gan Shmuel. Josef Cohen war der erste und bis heute einzige Shaliach, der
Mitglied des Wiener Shomer gewesen war. Er kannte die Wiener Mentalit?t und
sprach Deutsch, was seine erzieherischen T?tigkeiten f?rderte. Das
Sommer-Machane 1972 fand gemeinsam mit der Schweizer Bewegung im Rahmen eines
internationalen Lagers der sozialistischen Jugendbewegungen statt.
Danach fuhr Josef mit einer Gruppe von Bogerim zum einem europ?ischen
Seminar des Shomer in Frankreich, dem ersten Treffen dieser Altersgruppe, die
ein Jahr sp?ter das europ?ische Garin gr?ndete. Die Tradition der Alijah als
erzieherisches Ideal und Ziel des Shomer war in diesen Jahren im Wiener Ken
nicht sehr ausgepr?gt. Daher war es Josefs erstes Anliegen, eine Bogerimgruppe
zu bilden, die sich aus eigener, prinzipieller Entscheidung dem europ?ischen
Alijah-Garin anschliessen sollte.
Als 1973 der Jom Kippur Krieg ausbrach, beteiligte sich das Wiener Ken an
den Hilfsaktionen f?r Israel. Zwei Chaverim fuhren als Freiwillige in den
Kibbutz Sasa, dem Endziel des europ?ischen Garin.
Ein zweites wichtiges Thema dieser Jahre war die Positionssicherung der
j?dischen Jugendbewegungen HaShomer HaZair und Bnei Akiva sowie der j?dischen
Studenten in der Israelitischen Kultusgemeinde und in der j?dischen Gesellschaft
im allgemeinen. Vor allem die wirtschaftliche Situation musste gefestigt werden.
HaShomer HaZair beteiligte sich an allen ?ffentlichen Aktionen und
Veranstaltungen der Gemeinde, und Josef Cohen betrachtete sich als
"Einheimischer" und nicht als Shaliach "von weit her". Nach langen Bem?hungen
steuerte die Kultusgemeinde eine neue Heimstatt f?r den Shomer bei und das Ken
in der Judengasse wurde 1974 er?ffnet.