Auch die Kooperation mit den Roten Falken wurde fortgesetzt. Es wurden
gemeinsame "israelische Abende" veranstaltet und Uri schickte einige
Delegationen zu Besuchen nach Israel. Die israelische Botschaft betrachtete ihn
als Verbindungsmann zu den ?sterreichischen Sozialisten, die in den
Siebzigerjahren unter Bundeskanzler Bruno Kreisky die Regierung stellten.
In seinem Bericht ?ber seine Zeit als Shaliach in Wien beklagt Uri Elkin den
Mangel an erzieherischen Material f?r die Madrichim in deutscher Sprache
Uri Elkins Nachfolger als "Eretz Israel im Galut" war Uri Weiss aus Evron,
der seinerseits 1981 von Akiva Wieland aus Gasit abgel?st wurde.
Akiva stand schon von Beginn seiner Shlichut vor betr?chtlichen Problemen
und fast unl?sbaren Schwierigkeiten.
In den F?nfzigerjahren war noch eine gro?e Anzahl von Chanichim auf Alijah
gegangen. Die Situation in den Siebzigerjahren sah bereits anders aus. Aber die
Zahl der Olim ist nicht das einzige Kriterium, an dem Nutzen und Zweck der
erzieherischen T?tigkeit zu messen sind. Die vollst?ndige Assimilation ist die
gr?sste Gefahr f?r eine j?dische Jugend in ?sterreich ebenso wie in allen
anderen Diasporal?ndern.
HaShomer HaZair war die einzige in Wien t?tige nichtreligi?se
Jugendbewegung. Dies bewirkte, da? viele Eltern, die f?r ihre Kinder eine
j?dische Erziehung wollten, bereit waren, ihre Spr??linge ins Ken zu schicken
und sie an den gesellschaftlichen, sportlichen und erzieherischen Aktionen
teilnehmen lie?en.
Viele dieser ehemaligen Ken-Mitglieder sind bis heute auf die eine oder
andere Weise im j?dischen Leben Wiens und ?sterreichs t?tig. Ihre Kinder wuchsen
als stolze Juden auf und viele von ihnen wurden Shomerim.
Obwohl das Ken keine besonderen Erfolge auf dem Gebiet der Alijot aufweisen
konnte, blieb doch die shomerische Erziehung nicht fruchtlos, da sie sich als
Schutzwand gegen die Assimilation und die Entfernung vom j?dischen Bewu?tsein
erwies.
So ist die erzieherische T?tigkeit des Shomer in der Diaspora als
langfristige "Kapitalsanlage" zu betrachten.