Das Wiener Ken zeichnete sich in den F?nfzigerjahren durch die hohe Zahl der
Chanichim aus, die jedes Jahr auf Alijah in einen Kibbutz gingen. Dies
verursachte aber andererseits auch Krisen und forderte die j?ngeren,
unerfahreneren Chanichim auf, die Madrichimpflichten zu ?bernehmen und das Ken
aktiv zu f?hren.
Gerade diesen Jugendlichen gelang es, das Ken zu vergr??ern. Sie st?rzten
sich mit Begeisterung in die Arbeit und versuchten, durch immer neue Ideen das
Zusammengeh?rigkeitsgef?hl im Shomer zu st?rken. 1952 wurde eine "Kommune"
gegr?ndet, die "Edat HaMmardanim" genannt wurde. Der gesamte Privatbesitz der
Jugendlichen wurde gemeinsames Eigentum: B?cher, Fahrr?der, Photoapparate,
Sportger?te, Markensammlungen, Taschengeld. Dadurch sollte das Ideal des Shomer
HaZair erf?llt werden. Aus diesen Jugendlichen ging eine neue Generation
hervorragender Madrichim hervor, die das Ken und die Kwutzot erfolgreich
leiteten.
In den F?nfzigerjahren gelang es auch der Wiener Israelitischen
Kultusgemeinde sich zu stabilisieren. Unmittelbar nach dem Krieg war die
Gemeinde von j?dischen Kommunisten gef?hrt worden, danach von Mitgliedern des
"J?dischen Bundes". Die politische und wirtschaftliche Situation in ?sterreich
besserten sich zusehends. Ab 1953 stiegen die Geburtszahlen der Gemeinde und
immer mehr Juden kehrten nach Wien zur?ck.
Im Mai 1956 kam Avshalom Ben Chorin aus dem Kibbutz Ha'Ogen als Shaliach nach
Wien, um Jakov Sch?nfeld f?r zwei Jahre abzul?sen. Der Beginn seiner T?tigkeit
fiel mit den Ereignissen in Polen und Ungarn im Herbst 1956 zusammen, die eine
klare Stellungnahme von Seiten des Shomer erforderten. Avshalom organisierte
ideologische und erzieherische Seminare. Es war ihm ein gro?es Anliegen, den
Chanichim die israelische Kultur n?her zu bringen. Er ?bersetzte Moshe Shamirs
Theaterst?ck "Der Krieg der S?hne des Lichtes" f?r die Chanichim. Er f?hrte sie
in die Weltliteratur ein und besuchte mit ihnen Theater und Kinos.
Ein gro?er erzieherischer Erfolg Avshaloms war die Organisation eines
kollektiven Besuches in Israel, an dem mehr als zwanzig Chanichim verschiedener
Altersstufen teilnahmen. Sie kehrten gest?rkt in ihrer Verbindung mit der
Bewegung, dem Ken und dem Kibbutz nach Wien zur?ck.
Und die israelische Au?enministerin Golda Meir stattete einen "Gegenbesuch"
ab.