Die Geschichte des Shomer in ?sterreich, aber auch der Juden in Wien, ist
untrennbar mit dem Namen Jakov Sch?nfeld verbunden.
Im Sommer 1951 kam Jakov Sch?nfeld als Shaliach nach Wien. Er blieb mit einer
zweij?hrigen Unterbrechung bis J?nner 1968. Als er auf dem ersten Ausflug der
jungen Zofim trotz seiner durch Kinderl?hmung entstandenen K?rperbehinderung
Fu?ball spielte, erwarb er sich sofort die Herzen aller Chanichim, die sich
niemals wieder von ihm abwandten.
Jakov Sch?nfeld wurde am 8. August 1919 in Bansk? Bystrica, in der Slowakei
geboren. Im Alter von sechs Jahren trat er in den HaShomer HaZair bei. Zur Zeit
des Nationalsozialismus diente er zuerst in einer j?dischen Einheit des
slowakischen Milit?rs. Sp?ter lebte er unter fremdem Namen bis er Verbindung zu
den Partisanen aufnahm. Nach Kriegsende arbeitet er aktiv am Wiederaufbau der
Bewegung in der Slowakei.
1951 wurde er mit der Leitung des HaShomer HaZair in Wien betraut. Es
folgten Jahre harter Arbeit, des Aufbaues und der Konsolidierung. "Kobi" kehrte
1956 nach Israel zur?ck, wurde aber zwei Jahre sp?ter wieder Schaliach des
HaShomer HaZair in Wien. Er leitete das Wiener Ken mit grossem Erfolg bis 1967.
Jakov "lebte" geradezu im Ken, er verbrachte dort seine Tage und Abende, war
Madrich von ein oder zwei Gruppen, leitete und plante alle Aktivit?ten,
beaufsichtigte die erzieherischen T?tigkeiten aller Madrichim, leitete das Ken,
?bersetzte israelische Theaterst?cke, organisierte ?ffentliche Feiern und
Veranstaltungen, vertrat die Bewegung in allen j?dischen Institutionen, nahm als
Vertreter des Shomer an den Sitzungen der Kultusgemeinde und der Zionistischen
F?deration teil, kn?pfte freundschaftliche Bande zur sozialistischen Partei
?sterreichs und zum Pfadfinderbund, nahm an Radio- und sp?ter
Fernsehdiskussionen ?ber Zionismus und das j?disch-arabische Problem teil und
noch mehr.
Er hatte immer ein geduldiges Ohr f?r die Sorgen und Probleme seiner
Chanichim und widmete ihnen lange, pers?nliche Gespr?che.
Jakov organisierte den Bund der j?dischen Jugend in ?sterreich, die erste
Organisation dieser Art im Nachkriegseuropa. Auf seine Initiative kamen die
ersten Gruppen jugendlicher ?sterreichischer Volont?re nach dem Sechs Tage Krieg
in die Kibbutzim.
Das Ken liebte, bewunderte und verehrte ihn nicht nur, sondern dar?ber
hinaus: In all den Jahren seiner Shlichut verk?rperte er f?r seine Shomerim die
ganze Welt. Jakov Sch?nfeld war in allem ein Beispiel, er war der ideale
Madrich, ein Mensch mit einem goldenen Herzen.
Jakob Sch?nfeld starb am 24. J?nner 1972.