Das Ken in der Alserstra?e war die Redaktionswohnung der kommunitischen
Zeitung in Wien. Einige j?dische kommunistische Jugendliche traten dem Ken bei.
Chassia fand Kinder in den Fl?chtlingslagern, Schulen, Spit?lern und in allen
Wohnungen mit j?dischen Namen.
Geld war kaum vorhanden, und so entschlo? sich Chassia zu unkonventionellen
Aktionen. Sie organisierte ein ?ffentliches Fest mit Eintritt und Tombola.
K?nstler traten kostenlos auf, darunter auch die ber?hmte Operns?ngerin Hilde
Zadek.
Um Kinder und Jugendliche f?r die Bewegung zu interessieren und zu gewinnen
wurden verschiedene Treffen und Elternversammlungen veranstaltet, zum Beispiel
der Sederabend 1949.
Im Fr?hjahr 1949 erhielt das Wiener Ken Besuch von einem jugendlich wirkenden
Israeli in seinen sp?teren Zwanzigerjahren: Arie Talmi, 1922 in Wien geboren und
1934 mit seinen Eltern nach Pal?stina ausgewandert.
Arie sah sich der israelischen Linken zugeh?rig, war jedoch niemals ein
Shomer gewesen. Seit damals ist Arie dem Shomer verfallen, ein Experte f?r die
Geschichte des Wiener Ken und die Seele der Shomerim in Israel.
Mit Energie und Enthusiasmus spannte sich Arie in die Organisationst?tigkeit
des Kens ein. Er unterst?tzte Chassia und die beiden folgenden Shlichim Kostja
(Jeshajahu Nir) und Jakov Sch?nfeld.
Arie: "Kostja war der lustigste, fr?hlichste, beste S?nger, beste T?nzer,
hat so richtige Shomeratmosph?re ins Ken gebracht. Er war jung, unverheiratet,
und daher auch sehr viele Stunden im Ken, ein wunderbarer Mensch. Von ihm ist
der Satz mit dem Pingpongtisch. (Siehe: "Ich geh in den Shomer, weil ...").
Ausserdem kannte er hunderte Lieder, die er auf dem Akkordeon begleitete, und
wir sangen vor jeder Pe'ulah oder Messibah mindestens eine Stunde. Ja, es waren
sch?ne Zeiten f?r alle, auch wenn keiner das Geld f?r die Stra?enbahn hatte oder
f?r ein paar neue Schuhe." Ende 1952 kehrte Arie nach Israel zur?ck und trat in
den Kibbutz Dan ein.
1949 fand in Reichenau an der Rax das Sommer-Machane statt, an dem 40 Kinder
und Jugendliche teilnahmen. Dieses Lager wurde von Seev Gonen aus dem Kibbutz
Givat-Oz organisiert.
Ein Jahr nach dem Eintreffen Chassias betreute das Wiener Ken bereits eine
gro?e Menge Kinder. Es entfaltete eine rege ideologische und erzieherische
T?tigkeit, aber auch Sport, Ausfl?ge in die Umgebung Wiens und Pfadfinderspiele
kamen nicht zu kurz. Es wurden Kontakte zu anderen Gruppen gekn?pft und so
festigte sich auch die gesellschaftliche Stellung des Shomer in Wien.
Ab 1950 gab HaShomer HaZair die erste chaluzisch-zionistische Monatszeitung
heraus, die im Nachkriegswien erschien. Die gro?e Verbreitung dieser Zeitung
unter allen j?dischen Jugendlichen Wiens war das beste Erfolgszeichen f?r die
T?tigkeit des Kens.