Von Mai bis Oktober 1945 organisierten sich in der Umgebung von Graz 250
Shomerim und gr?ndeten Alijah-Kibbutzim, um f?r den Weg nach Eretz Israel
Vorbereitungen zu gew?hrleisten. Diese Alijah-Gruppen litten unter denselben
Verh?ltnissen, die in den Fl?chtlingslagern herrschten: Mangel an
Nahrungsmitteln, Kleidung, Heizmaterial. Doch diese Shomerim hungerten auch nach
geistigen Werten: B?chern, Brosch?ren und Zeitungen der Bewegung. Der
Wiederaufbau HaShomer HaZairs steht an vorderster Stelle. Gavriel Vida, einem
Soldat aus Eretz Israel, der niemals zur Bewegung geh?rte, war die
Wiederauferstehung des Shomer ein pers?nliches Anliegen. Er schrieb einen Brief
an die F?hrung des Kibbutz Artzi und zeichnete ihn im Namen der "Zentrale der
Shomerim in ?sterreich". HaShomer HaZair war wieder eine Tatsache, er hatte
?berlebt und wirkte unter fast unm?glichen Umst?nden der Ungewissheit und
Wanderung, immer mit dem Blick zur Alijah nach Eretz Israel.
Chawerim aus Rum?nien und Ungarn, die der Fl?chtlingsstrom nach Wien gebracht
hatte, versuchten, die Bewegung in Wien zu erneuern. Diese Versuche brachten
zwar kein aktives Ken zustande, aber der Wille war vorhanden.
1949 trafen Chassia und Zwi Kolben aus Ramat HaShofet zuf?llig in Wien ein.
Beide hatten bis dahin als Shlichim des Shomer in Ungarn gewirkt.
Zwi ging
sofort daran, eine Zweigstelle von MAPAM in Wien zu gr?nden. Gleichzeitig
befasste er sich mit der Einwanderung in Israel. Chassia fand in einem kleinen
Zimmer in der Seitenstettengasse ein Schild mit "HaShomer HaZair". Im Zimmer
sa?en vier Leute, die Karten spielten.
Das war das Ken.
Chassia war klar, da? die Bewegung nicht auf Fl?chtlingskindern basieren
konnte, die regelm??ig Wien in Richtung Israel verliessen. Wiener Kinder mu?ten
gewonnen werden, auf die der Shomer aufgebaut werden konnte. Sie erhielt von Dr.
Brocziner, dem Arzt der Israelitischen Kultusgemeinde, eine Liste mit den Namen
aller j?dischen Kinder in Wien. Und langsam gelang es, Jugendliche f?r die
Bewegung zu organisieren.
Das erste Ken nach dem Krieg befand sich in der Alserstra?e 18.