Kampf und Verteidigung
Der Friedensprozess
Die Camp David Abkommen (September 1978) und der Friedensvertrag zwischen Israel und Aegypten
Seit der Staatsgruendung 1948 war das Prinzip der direkten Verhandlungen ein Hauptanliegen der israelischen Aussenpolitik gewesen. Israels Bemuehungen, die arabischen Fuehrer von Angesicht zu Angesicht zu treffen, waren jedoch immer wieder vergeblich: die arabischen Staaten waren nicht bereit, direkte Verhandlungen mit Israel aufzunehmen.
Im November 1977 akzeptierte der aegyptische Staatspraesident Anwar Sadat die Einladung des neu gewaehlten israelischen Ministerpraesidenten Menachem Begin, einen Dialog zu beginnen, und kam nach Jerusalem.
Sadats historische Reise nach Jerusalem leitete eine Wende im arabisch - israelischen Konflikt ein.
Zwoelf Tage geheimer Verhandlungen zwischen Agypten und Israel in Camp David, dem Feriendomizil des amerikanischen Praesidenten, wurden am 17. September 1978 mit der Unterzeichnung zweier Abkommen im Weissen Haus beendet.
- Im ersten Abkommen erklaerten beide Seiten den Kriegszustand zwischen Aegypten und Israel fuer beendet. Um Frieden und normale Beziehungen herzustellen stimmte Israel dem Rueckzug aus der Halbinsel Sinai und dem Gazastreifen zu.
- Im zweiten Abkommen stimmten beide Seiten fuer Verhandlungen ueber Massnahmenkataloge in Judea und Samaria.
Der Friedensvertrag zwischen Aegypten und Israel wurde am 26. Maerz 1979 in Washington vom israelischen Ministerpraesidenten Menachem Begin, dem aegyptischen Staatspraesidenten Sadat und dem amerikanischen Praesidenten Jimmy Carter als Zeugen unterzeichnet.
Der Friedensvertag wurde von den anderen arabischen Staaten nicht anerkannt.
Mehr als ein Jahrzehnt verging, bevor neue Anstrengungen unternommen wurden, um den arabisch - israelischen Konflikt zu beenden.
Die Friedenskonferenz von Madrid (1991)
Internationale Ereignisse Anfang der Neunziger Jahre, wie die Aufloesung der Sowjetunion und der Golfkrieg, veranlassten die arabische Welt, ihre Haltung Israel gegenueber zu aendern und Verhandlungen aufzunehmen, die im Nahen Osten eine neue Aera eroeffneten.
Ab 30. Oktober 1991 fand in Madrid eine von den USA und der UDSSR einberufene Konferenz statt. Sie war als offenens Forum fuer zukuenftige bilaterale und multilaterale Verhandlungen zwischen allen Beteiligten am Nahost-Konflikt gedacht. An der dreitaegigen Konferenz nahmen Delegationen Israels, der arabischen Staaten und Vertreter der Palaestinenser teil.
- Seit der Madrider Konferenz fuehrten direkte bilaterale Gespraeche zwischen Israel und den arabischen Staaten zum Friedensvertrag mit Jordanien.
- Die Verhandlungen mit den Palaestinensern fuehrten im September 1993 zur gegenseitigen Anerkennung (Oslo I) und im September 1995 zum Israelisch - Palaestinensischen Zwischenabkommen.
- Die Verhandlungen mit Syrien und dem Libanon endeten vorerst in einer Sackgasse.
Der Friedensvertrag zwischen Israel und Jordanien
Zwischen Israel und Jordanien wurde nach der Madrider Konferenz weiter verhandelt.
- Am 4. September 1993 unterzeichneten Israel und Jordanien ein Abkommen, das die Bedingungen fuer einen Friedensvertrag enthielt.
- Am 25. Juli 1994 trafen der israelische Ministerpraesident Jitzchak Rabin und Koenig Hussein von Jordanien erstmals offiziell zusammen. Sie unterzeichneten die Washingtoner Erklaerung, die auch von US Praesident Clinton als Zeugen unterschrieben wurde.
Die Washingtoner Erklaerung beendete den Kriegszustand zwischen Israel und Jordanien. Eine Reihe von Abkommen und Massnahmenkataloge folgten. Die Gespraeche endeten erfolgreich mit der Unterzeichnung des Friedensvertrages durch Jitzchak Rabin und Abdul-Salam Majali, dem jordanischen Ministerpraesidenten. Dies war der zweite Friedensvertag, den Israel seit der Staatsgruendung unterschrieben hatte. Die Beziehungen zwischen Israel und Jordanien normalisierten sich, und im Anschluss kam es zu einer Anzahl weiterer Vertraege ueber Tourismus, Grenzverkehr, Energie, Gesundheit und der Zusammenarbeit im Kampf gegen den Drogenmissbrauch.
Der israelische Rueckzug aus dem Libanon
Israels problemreiche Beziehung mit dem Libanon begann 1948 mit dem Unabhaengigkeitskrieg, als fast 120.000 Palaestinenser in den Libanon fluechteten und von da ab in den Lagern im Sueden des Landes lebten. Die grosse Zahl der Fluechtlinge und die gewaltsame Vertreibung der PLO Fuehrung aus Jordanien in den Libanon waehrend des "Schwarzen September" 1973 liessen den Libanon zum Ausgangspunkt fuer palaestinensische Angriffe gegen Israel werden. In den Siebzigerjahren ereignete sich eine Reihe von brutalen Terrorattacken aus einem Gebiet, das als "Land der Fatah" bekannt wurde.
1982 marschierten die israelischen Streitkraefte in den Libanon ein. Das Unternehmen wurde "Frieden fuer Galilaea" genannt und sollte dem Norden Israels Ruhe verschaffen. Die PLO wurde aus dem Libanon vertrieben und zog sich nach Tunesien zurueck. Nach dem Krieg errichtete Israel im Sueden eine Sicherheitszone, um sich vor weiteren Angriffen zu schuetzen. Das Vakuum, das durch die Abwesenheit der PLO entstand, wurde durch eine durch den Iran und Syrien gedeckte schiitische Gruppe namens "Hizbollah" und anderen Gruppen, wie "Amal", gefuellt. Die Hizbollah setzte die Terroraktionen gegen Israel und die Suedlibanesische Armee, Israels Verbuendeten, fort.
Am 24. mai 2000 verliessen die letzten israelischen Truppen die selbst ausgerufene Sicherheitszone. Da es kein Abkommen mit dem Libanon gibt, wurde die Entscheidung, den Libanon zu verlassen, unilateral von der israelischen Regierung getroffen, um sich an die UNO Resolution 149 zu halten. (Dies war die Folge eines Versprechens, dass der zukuenftige Ministerpraesident Ehud Barak im Mai 1999 abgab, der auf ein Friedensabkommen mit Syrien hoffte, das eine der hauptsaechlichen Kraefte im Libaanon darstellt. Seine Hoffnungen wurden im Fruehjahr 2000 zunichte gemacht, als der syrische Praesident Assad sein Angebot, bezueglich der Golanhoehen einem Kompromiss zuzustimmen, zurueckzog.
Unmittelbar nachdem der Suedlibanon von den israelischen Truppen verlassen worden war, nahm die Hizbollah das Gebiet ein und bezeugte damit ihren Willen, auf der kuenftigen politischen Buehne eine Hauptrolle zu spielen. Entlang der neugezogenen Grenze kam es zu zahlreichen Provokationen.
Im August 2000 begann sich die libanesische Armee gegen Sueden zu bewegen, folgte jedoch nicht dem im Juli eingetroffenen Kommando der UNIFIL, der wichtigsten friedenserhaltenden Kraft.
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Bearbeitung: Dr. Chani Hinker
Created: 16/11/00 Updated: 11/12/00
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