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Das Jahrhundert des Zionismus



Alijah

Die Einwanderung der aethiopischen Juden
Unternehmen "Moses"
Unternehmen "Salomon" (1991)

Die fruehen Achtzigerjahre

Ein junger aethiopischer Einwanderer

In den fruehen Achtzigerjahren begannen viele aethiopische Juden, ihre Doerfer in den landwirtschaftlichen Gebieten zu verlassen und machten sich auf den Weg in den suedlichen Sudan, von wo sie hofften, ueber Kenia nach Israel zu gelangen. Den zweiten Teil dieser Reise legten sie in einem Schiff der israelischen Marine zurueck, das sie am Roten Meer erwartete und nach Israel brachte. Zu dieser Zeit lebten bereits 7000 aethiopische Juden in Israel. Ende 1981 waren 14.000 aethiopische Juden zusaetzlich angekommen. Mitte 1984 hatte sich diese Zahl verdoppelt.

Mitte 1984 begann eine Rettungsaktion, die den Namen „Mitzwa Moshe" (Unternehmen „Moses") trug: In wenigen Monaten wurden 8000 Juden von Karthoum im Sudan nach Europa geflogen und von dort nach Israel. Diese Aktion wurde im November 1984 den auslaendischen Medien bekannt, mit dem Ergebnis, dass der Praesident des Sudan, Numeiri, die Aktion aus Furcht vor feindlichen Reaktionen arabischer Staaten zum Stillstand brachte. Nachdem die USA vermittelt hatten, erlaubte Numeiri sechs amerikanischen Herkules Maschinen die restlichen aethiopischen Juden aus dem Sudan auszufliegen. Ihre Ankunft in Israel erhoehte die Zahl der aethiopischen Olim auf 16.000.

Die Neunzigerjahre

Operation Salomon

Im Dezember 1989, wurde 15 Jahre nach dem Abbruch diplomatischer Beziehungen zwischen Aethiopien und Israel die israelische Botschaft in Adis Abeba wieder eroeffnet. Durch diese Erneuerung der diplomatischen Beziehungen wurden Kontakte zwischen Juden, die aus Aethiopien in Israel eingewandert waren und jenen, die in Aethiopien geblieben waren, hergestellt. Familien erhielten die Anweisung, nach Adis Abeba aufzubrechen und in der israelischen Botschaft einen Anreiseantrag nach Israel zu stellen. Gegen Ende 1990 waren zwischen 16.000 und 17.000 aethiopische Juden in Adis Abeba eingetroffen. Als im Mai 1991 der aethiopische Diktator Mengistu aus dem Land gefluechtet war, erlaubte das neue Regime dem Staat Israel fuer eine Entschaedigungssumme von 40 Millionen US Dollar, diese Juden auszufliegen.
So wurden am 24. Mai 1991, zum Schawuot Fest, ueber Nacht 14.000 Menschen nach Israel geflogen. Diese Luftbruecke wurde als „Mitzwa Schlomo" (Unternehmen „Salomon") bekannt und dauerte nur 48 Stunden. Waehrend der Rettungsaktion wurden sieben Kinder geboren. Diesem Rettungsunternehmen folgte die Einwanderung von zusaetzlichen 6000 aethiopischen Juden. Damit ging die dreitausendjaehrige Geschichte der juedischen Gemeinde von Aethiopien genau so zu Ende, wie es in ihren traditionellen Schriften vorhergesagt worden war.

Die aethiopische Gemeinde in Israel

Insgesamt fanden 35.000 aethiopische Juden in Israel eine neue Heimat.
Die Integration der aethiopischen Juden, mit ihrer deutlichen Erscheinung und ihren besonderen Sitten und Gebraeuchen , bedeutete sowohl fuer die israelische Regierung als auch fuer die israelische Gesellschaft eine zionistische Herausforderung ersten Ranges. Ein spezieller Plan wurde entworfen, um die Absorption dieser einzigartigen Bevoelkerung in die israelische Gesellschaft zu unterstuetzen.

Die erste aethiopische Einwanderung (1981 - 1985) fand zu einer Zeit statt, als die Alijah im allgemeinen niedrig und ueber einige Jahre hinweg schwankend war. 1986 lebte die Haelfte der Olim bereits in permanenten Wohnungen, nachdem sie einen Ulpan und eine grundsaetzliche berufliche Ausbildung hinter sich gebracht hatten. Sie wurden auf ueber 40 Staedte und Doerfer verteilt, wobei die zentrale Region und die Naehe zu den grossen Staedten bevorzugt wurden.

Gemeinsames Ueben fuer die Sederfeier

Waehrend der zweiten Alijah aus Aethiopien trafen die Olim innerhalb von 48 Stunden ein und kamen zusaetzlich in einer Periode massiver Einwanderung aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion. 1992 mussten die Immigranten des Unternehmens „Salomon" wegen des Wohnungsmangels voruebergehend auf Barackensiedlungen in ganz Israel verteilt werden. Die Wohnungsfrage war vorrangig zu behandeln und deshalb wurde im Mai 1993 eine Vorlage angenommen, laut der 85% der Wohnungskosten gewaehrt werden konnten, die in niedrigen monatlichen Raten zurueckgezahlt werden sollten. Gegen Ende des Jahres 1995 hatten 85 Prozent der Olim aus den Barackensiedlungen in 65 verschiedenen Gebieten Israels eine permanente Wohnstaette gefunden. Aethiopische Schueler genossen in den Schulen speziellen Foerderunterricht, die verschiedenen Hochschulen boten Vorbereitungskurse fuer aethiopische Studenten. Auch das israelische Militaer beteiligte sich mit einer Reihe von Erziehungsprogrammen an der Absorption der aethiopischen Olim. Zur Zeit dienen 1500 aethiopische Olim (davon 23 Offiziere) im israelischen Militaer, zusaetzlich gibt es eine wachsende Anzahl von Freiwilligen, die sich zu den Elitekampfeinheiten melden. In erster Linie sind die Erfolge beider aethiopischer Einwanderungwellen bei den jungen Menschen zu sehen: in der Armee, in den Schulen und an den Universitaeten.

Trotzdem tauchten waehrend der Absorption etliche Probleme auf:

  • Der Uebergang vom traditionellen landwirtschaftlichen, laendlichen Lebensstil in die moderne, staedtische und technologische israelische Gesellschaft war kompliziert und fuer viele, besonders aeltere Immigranten, ein schmerzhafter Prozess.
  • Fuer die juengere Generation war es leichter, sich in die moderne Gesellschaft einzufuegen. Dies schuf einen aussergewoehnlich grossen Konflikt zwischen den Generationen.
  • Der Uebergangsprozess fuehrte auch zur einer Fuehrungskrise innerhalb der Gemeinde: die aelteren, die die Gemeinde in Aethiopien geleitet hatten, hatten Schwierigkeiten, diese Rolle in Israel beizubehalten.

Einige dieser Schwierigkeiten waren allen Einwanderungswellen gemeinsam, und sie wurden mit der Zeit weitgehend geloest. So ist zu hoffen, dass auch die Probleme der aethiopischen Juden dieser Erfahrung folgen werden, und dass die Aethiopier ihren eigenen speziellen Beitrag zur israelischen Gesellschaft leisten.

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Bearbeitung: Dr. Chani Hinker

Created: 16/11/00 Updated: 11/12/00


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