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Das Jahrhundert des Zionismus



Alijah

Das unabhaengige Israel - Alijah und Absorption (Eingliederung)

Die Masseneinwanderung 1948 - 1951

Die ersten Jahre des Staates Israel bezeugen die Verwirklichung des alten prophetischen Traumes - „der Sammlung der Zerstreuten". Das Recht auf Einwanderung wurde im Rueckkehrergesetz vom 5. Juli 1950 explizit festgestellt.

Die ersten, die nach der Unabhaengigkeitserklaerung vom 14. Mai 1948 und dem Abzug der Briten ankamen, waren die ehemaligen „illegalen" Einwanderer, die von den Englaendern auf Zypern interniert worden waren. Von Mai bis August 1948, waehrend der Unabhaengigkeitskrieg tobte, betraten 33.000 Einwanderer israelischen Boden. Von September bis Dezember 1948 erhoehte sich diese Zahl: 70.000 meist ueberlebende der Shoah trafen aus DP Lagern in Deutschland, Oesterreich und Italien ein. In den naechsten vier Monaten, Jaenner bis April 1949, erreichte die Einwandererzahl 100.000. In den ersten Jahren der Unabhaengigkeit trafen 203.000 Juden aus 42 Laendern in Israel ein.

Eine neue Immigrantin aus dem Jemen in ihrer traditionellen Tracht

Diese Masseneinwanderung hielt bis zum Ende des Jahres 1951 an. Waehrend dieser Zeit wurden ganze Gemeinden nach Israel verpflanzt. Von den 45.000 Juden Bulgariens kamen mehr als 37.000; von den 35.000 libyschen Juden 30.500; 1000 der 45.000 Juden des Jemen; 121.512 der 130.000 irakischen Juden; zwei Drittel - 103.732 - der Juden Polens; und ein Drittel - 118.940 - der rumaenischen Juden.

Bei diesen Einwanderungen handelte es sich um speziell organisierte Unternehmen. Die dramatischsten waren das Unternehmen „Fliegender Teppich" fuer die jemenitischen Juden und das Unternehmen „Esra und Nehemia", das die irakischen Juden nach Israel brachte. 684.201 Einwanderer - mehr als die gesamte juedische Bevoelkerung Israels zur Zeit der Staatsgruendung - kam zwischen dem 14. Mai 1948 und dem Jahresende 1951.

Nicht nur die Einwanderung war fuer den neuen Staat lebens- und ueberlebenswichtig, sondern auch der Prozess, durch den die alteingesessenen Bewohner und die Neuankoemmlinge aus ueber hundert Laendern in einer Nation integriert werden mussten: Der naechste Schritt nach der Einwanderung heisst „Klita", „Absorption", „Eingliederung". Die vollstaendige Absorption ist eine Herausforderung, die alle Bereiche des staatlichen Lebens beeinflusst, und die die massive finanzielle Unterstuetzung durch die Diasporajuden verlangt. Die Finanzierung der Absorption ist die Aufgabe des Keren Hajessod und der Jewish Agency.

Im Ma'abarah, dem Durchgangslager fuer Einwanderer

Mehr als zwei Drittel der 393.197 Immigranten, die von Mai 1948 bis Mai 1950 eintrafen, wurde in Staedten und Doerfern angesiedelt; 123.669 wurden in von Arabern verlassenen Haeusern untergebracht und 53.000 in permanenten staedtischen und doerflichen Unterkuenften. 35.700 liessen sich in neu gegruendeten Moschawim nieder und 16.000 in Kibbutzim; 6000 Kinder fanden Platz in der Jugendalijah.
Weniger als ein Drittel - 112.015 Personen - verblieben in Einwandererlagern und zeitweiligen Wohnungen. Als sich der Druck der Einwanderung verstaerkte, waren diese Lager zum Bersten gefuellt. Es wurde notwendig, bessere Methoden zu ueberlegen, um denen zu helfen, die sich eine permanente Wohnung noch nicht leisten konnten. Die Sofortloesung, die 1950 eingefuehrt wurde, hiess „Ma´abarah" - Uebergangslager oder uebergangsquartiere-, in denen die Neueinwanderer auch mit Arbeit versorgt wurden. Die Errichtung grosser Uebergangslager nahm nur wenige Wochen in Anspruch, und so konnten tausende Immigranten in kurzer Zeit mit einem Dach ueber dem Kopf versorgt werden. Im Mai 1952 gab es 113 Transitlager mit 250.000 Insassen.

Alijah von 1952 bis 1967

Nach dieser Masseneinwanderung ging die Zahl der Immigranten zurueck. In den Jahren 1952 bis 1954 wanderten insgesamt nur 51. 463 ein. 1955 bis 1957 erreichte die Massenimmigration durch Juden aus Marokko, Tunesien und Polen abermals einen Hoehepunkt. (162.308).

Einwandererfamilie aus Marokko

Die Einwanderung aus Marokko wurde durch eine Welle des Nationalismus und das Erreichen der Unabhaengigkeit ausgeloest. Zwischen 1955 und 1957 kamen mehr als 70.000 marokkanische Juden an. Die Situation in Tunesien war der in Marokko aehnlich. 1956, als Tunesien unabhaengig wurde, wanderten mehr als 15.000 Juden aus diesem Land ein. Auch die politische Lage in Polen fuehrte zu einem Anstieg der Alijah: 34.426 in den Jahren 1955 bis 1957. Waehrend der Revolution in Ungarn, 1956, gelang es vielen Juden, nach Oesterreich zu fluechten, von wo die Jewish Agency 8682 nach Israel brachte. Nach dem Sinai - Feldzug von 1956 erreichten 14. 562 aegyptische Juden Israel.

1958 bis 1960 verringerte sich die Zahl der Einwanderer wieder. Von den 72.781 Immigranten kamen die meisten (27.500) aus Rumaenien. Nach dieser Regression nahm die Einwanderung von 1961 bis 1964 wieder zu, als 215.056 Olim eintrafen. Mehr als 80.000 kamen aus Marokko, 80.000 aus Rumaenien. 1965 bis 1967 ging die Zahl wieder zurueck.

Alles in allem machte die Immigrantenzahl von 1952 bis zum Juni 1967, dem Datum des Sechs Tage Krieges, 503.770 aus. Die Absorption dieser Einwanderermassen wurde durch den wirtschaftlichen Aufschwung Israels zwischen 1955 und 1957 erleichtert. Die Industrie wuchs und eine neue Siedlungsform wurde ueblich: Einwanderer gruendeten Doerfer und Staedte in den regionalen Siedlungsgebieten.
Gruendungen: Dimona, Ashdod, Ma´a lot, Nazareth-Illit, das Gebiet um Lachisch, das Ta´anach Gebiet im Jesre´el Tal.

Die neue Entwicklungsstadt Arad

Waehrend der Regressionsjahre 1958 bis 1960 stieg die Zahl der Freiberufler und Akademiker unter den Immigranten. Aerzte, Ingenieure, Wirtschaftsfachleute und Lehrer setzen einen Trend fort, der 1956 begonnen hatte. Um sie zu integrieren, gruendete die Jewish Agency ein Netzwerk von Gaestehaeusern, in denen diese Familien ueber einen Zeitraum von sechs Monaten in kleinen Wohnungen untergebracht wurden, waehrend sie Hebraeisch lernen und sich um eine geeignete Wohnung und Arbeit umsehen konnten. Das System der Ulpanim wurde ausgeweitet. Zwischen 1961 und 1964 wurden die Transitlager aufgelassen, da permanente Wohnmoeglichkeiten in allen Landesteilen geschaffen wurden. Die Stadt Karmiel und die neuen laendlichen Siedlungen in Galiaea stammen aus dieser Zeit. 1965 bis 1967, als sich die Alijah verringerte, widmete sich die Jewish Agency verstaerkt der Aufgabe, Juden aus westlichen Laendern zur Einwanderung aufzufordern. Dies fuehrte zur Gruendung von Absorptionszentren, die Wohnungen sowie soziale und kulturelle Moeglichkeiten boten, um den Olim ihre Anfaenge in Israel zu erleichtern.

Alijah vom Sechs Tage Krieg (1967) bis zum Jom Kippur Krieg (1973)

Dem Sechs Tage Krieg folgte ein beachtlicher Anstieg der Alijah aus westlichen Laendern: der USA, Kanada, Westeuropa, Lateinamerika und Suedafrika. Waehrend der zweiten Jahreshaelfte 1967 stieg die Einwandererrate deutlich an. 1968 immigrierten mehr als 30.000, 1969 und 1970 jeweils mehr als 40.000.

Protest gegen den Leningrader Prozess in Tel Aviv

Der Sechs Tage Krieg fuehrte auch zu einer Intensivierung des juedischen Bewusstseins und einer Hinwendung zu Israel unter den sowjetischen Juden. In den Jahren zuvor war es nur wenigen Juden erlaubt worden, die Sowjetunion zu verlassen um sich Verwandten in Israel anzuschliessen. 1969 und 1970 setzte eine neue Entwicklung ein: Sowjetische Juden erklaerten in offenen Briefen an die israelische Regierung und an internationale Organisationen, dass sie Israel als ihre historische Heimat ansahen. Gegen Ende des Jahres 1970 wurde eine Gruppe Juden, die versucht hatte, ein sowjetisches Flugzeug zu entfuehren, um Israel zu erreichen, in einem Prozess in Leningrad zu jahrelangen Haftstrafen verurteilt. Diese Urteile fuehrten zu einer weltweiten Sympathie und Unterstuetzung fuer die Juden der Sowjetunion. 1968 bis 1973 gelang es einigen 100.000 Juden, die Sowjetunion zu verlassen und sich in Israel niederzulassen.

Nach dem Ende des Sechs Tage Krieges hatte die polnische Regierung gegen die verbliebene winzige juedische Gemeinde eine antisemitische Kampagne angezettelt, erlaubte ihnen jedoch, Polen zu verlassen. Ungefaehr 5000 wanderten in Israel ein. Vom Juni 1967 bis zum Oktober 1973 kamen 260.000 Juden nach Israel.

Durch den raschen Anstieg der Alijah aus westlichen Laendern, wurde es notwendig, radikale Aenderungen im Immigrationsprozess einzufuehren. 1967 wurde deshalb von der Regierung gemeinsam mit der Jewish Agency eine Institution fuer Einwanderung und Absorption gegruendet. Neue Absorptionszentren, Gaestehaeuser und Kibbutzulpanim wurden landesweit etabliert. Die Absorption wurde zu einer Aufgabe, in der die verschiedenen staatlichen Behoerden (Wohnen, Arbeit, andere Leistungen) direkter zusammen arbeiteten.

Immigrantenankunft 1972

1968 wurde das Ministerium fuer die Absorption der Einwanderer ins Leben gerufen. Dadurch wurden die Aufgaben geteilt: die Jewish Agency war in Zukunft fuer die Einwanderung zustaendig, das Ministerium fuer die Absorption der Olim. Ein Ziel dieses neuen Abkommens war es, die buerokratischen Prozeduren der Absorption, die besonders von den westlichen Einwanderern stark kritisiert worden waren, rigoros zu verringern. 1970 wurde ein Programm entworfen, das alle Erleichterungen und Moeglichkeiten, die Immigranten zur Verfuegung standen, enthielt. Punkte auf dieser Liste waren Zoll, Steuern, Wohnung, Arbeit, Schul- und Universitaetsgebuehren und anderes mehr. Die meisten Erleichterungen waren fuer drei Jahre vom Datum der Alijah verfuegbar. Um der grossen Anzahl von Studenten, darunter viele Kriegsfreiwillige, die nach dem Sechs Tage Krieg in Israel studieren wollten, gerecht zu werden, wurde eine Studentenbehoerde gegruendet.

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Created: 16/11/00 Updated: 11/12/00


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