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100 Jahre Zionismus - praesentiert von: Pedagogic Center der Jewish Agency

Wir wuenschen viel Erfolg!





Studien zur Geschichte des Zionismus

Der militaerische Kampf um einen juedischen Staat

Lernziele

1. Einfuehrung in die Aktivitaeten von drei Untergrundorganisationen vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

2. Uebersicht ueber den Beginn der antibritischen Rebellion 1944.

3. Diskussion ueber die Bildung der Juedischen Widerstandsbewegung und die Reaktion der Briten.

4. Analyse der Entwicklung des bewaffneten Kampfes von Etzel und Lechi in den Jahren 1946-1947.

Einfuehrung - Praesentation des Themas

Zur Zeit des britischen Mandates wurden in Palaestina drei militaerische Untergundbewegungen gegruendet. Diese Organisationen enstanden als Resultat der Feindseligkeiten zwischen Arabern und Juden und als Reaktion auf die pro-arabische Politik der Briten. Diese Einheit beschaeftigt sich mit dem militaerischen Kampf, den die Organisationen fuehrten, um die britische Verwaltung in Palaestina zu beenden und sie durch einen unabhaengigen juedischen Staat zu ersetzen.

1. Die Untergrundbewegung vor dem Zweiten Weltkrieg

A. Die Haganah

Die Haganah ("Verteidigung") wurde im Juni 1920 offiziell gegruendet, um den Jischuw in Palaestina gegenueber den arabischen Aufstaendischen zu verteidigen. Ab 1929 stand die Haganah unter der Autoritaet der Zionistischen Bewegung, und ihre militaerischen Operationen vermischten sich mit den politischen Bemuehungen der Zionistischen Bewegung.

  • * Vor den arabischen Aufstaenden von 1936 bis 1939 war der Hauptzweck der Haganah die statische Verteidigung juedischer Siedlungen im Land gegen die Araber.
  • * Auch beim Ausbruch des Aufstandes von 1936 uebte die Haganah Zurueckhaltung. Gleichzeitig brachten die Aufstaende eine Veraenderung in der Organisation der Basis, die Streitkraft wurde mobiler und agierte als Abschreckungsmittel in den Siedlungen. Gegen Ende der Aufst?nde von 1936 bis 1939 waren die Araber die Hauptfeinde geworden, und die Haganah bekaempfte sie in Zusammenarbeit mit den Briten.
  • * Ab der Veroeffentlichung des Weissbuches von 1939 wurde es immer offensichtlicher, dass sich die britische Mandatsregierung von einem Verbuendeten im Kampf gegen die Araber in den fuehrenden politischen Gegner des Zionismus verwandelte.
  • Der bewaffnete Kampf gegen die Briten, von dem man glaubte, er werde in den Jahren 1939 bis 1940 ausbrechen, wurde bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges zugunsten der gegenseitigen Interessen der Juden, des Zionismus und der Briten in der Verteidigung gegen Nazideutschland aufgeschoben. Im Zweiten Weltkrieg stand die Haganah an der Spitze des freiwilligen Dienstes in der britischen Armee. 1941 nahmen Palmach-Einheiten an der britischen Invasion Syriens teil. Haganah Fallschirmjaeger unternahmen Geheimoperationen in den von den Nazis besetzen europaeischen Laendern.

B. Die Irgun Tzva'i Le'umi -- Etzel

Der Etzel wurde 1931 in Jerusalem von Fuehrern, die nach dem arabischen Aufstand von 1929 die Haganah verlassen hatten, gegruendet. Sie protestierten damit gegen die Zurueckhaltung der Haganah gegenueber den Arabern.

  • Ab 1937 agierte der Etzel offiziell als eigene Organisation, die Teil der Revisionistischen Bewegung unter Ze´ev Jabotinsky war. Die Briten verhaengten strenge Massnahmen gegen den Etzel, die im Juni 1938 einen Hoehepunkt erreichten, als Schlomo Ben-Josef hingerichtet wurde. Ben-Josef war gefangengenommen worden, nachdem er einen arabischen Bus beschossen hatte.
  • Nach der Veroeffentlichung des Weissbuches wandte der Etzel seine Waffen gegen die Briten und fuehrte zahlreiche Sabotageakte gegen britische Einrichtungen aus.
  • Mit Kriegsausbruch hoerte der Etzel mit seinen antibritischen Operationen auf und stimmte einer militaerischen Kooperation gegen Nazideutschland zu. Viele Etzelmitglieder meldeten sich freiwillig fuer die britische Armee. Der Etzelkommandant David Raziel war Befehlshaber einer Etzeleinheit, die im Irak Sabotage und Spionage betrieb. Raziel wurde waehrend einer der Unternehmungen der Einheit getoetet.

Ende 1943 wurde Menachem Begin Kommandant des Etzel. Begin war 1942 als "polnischer Soldat" aus einem Arbeitslager in Sibirien in Palaestina eingetroffen. (Begin wurde spaeter Ministerpraesident des Staates Israel und unterzeichnete gemeinsam mit Anwar Sadat den Friedensvertrag mit Aegypten. Beide Staatsmaenner erhielten dafuer den Friedensnobelpreis.) Mit Begins Ernennung zum Kommandanten des Etzel begann eine neue Aera in der Geschichte dieser Organisation.

C. Lochamei Cherut Israel -- Lehi

Im Sommer 1940 spaltete sich der Etzel. Eine Gruppe, die von Abraham Stern (sein Untergrundname lautete "Yair") angefuehrt wurde, verliess den Etzel und gruendete eine eigene Organisation, die "Lochamei Cherut Israel" ("Kaempfer fuer die Freiheit Israels"), abgekuerzt "Lechi", genannt wurde.

Dieser Spaltung war eine Meinungsverschiedenheit ueber die Politik gegenueber den Briten zu Beginn des Zweiten Weltkrieges vorausgegangen. Die Lechi-Mitglieder lehnten es ab, an der Seite der Briten zu dienen, da sie das Weissbuch nicht zurueckgezogen hatten. Der Lechi betrachtete Grossbritannien als den Hauptfeind des Zionismus. Sie waren daher ueberzeugt, Terror gegen die britische Verwaltung ausueben zu muessen, da sie eine fremde, imperialistische Regierung war, die das Land Israel wie eine Kolonie behandelte, die politisch und wirtschaftlich ausgebeutet werden konnte.

  • In ihrem Ziel, die Briten aus Palaestina zu vertreiben, versuchte Lechi 1940 mit dem faschistischen Italien und mit Nazideutschland Kontakt aufzunehmen, um einen Verbuendeten zu finden, der die Gruendung eines juedischen Staates innerhalb der historischen von Eretz Israel erlauben wuerde.
  • Um Geld fuer seine Unternehmungen aufzutreiben, raubte der Lechi Banken aus. Die Organisation hatte ihre eigene Radiostation, in der sie die Briten und ihre Einwanderungspolitik angriffen und sich entschieden gegen den freiwilligen Dienst in der britischen Armee stellten.

Die britische Reaktion auf den Lechi war extrem scharf: Verhaftung, Folter, Hinrichtung. "Yair", der Lechikommandant, wurde im Februar 1942 von der britischen Polizei gefangen und kaltbluetig in seinem Versteck ermordet. Die Lechi-Mitglieder liessen sich von den britischen Reaktionen nicht abschrecken und setzten ihren Kampf mit allen erdenklichen Mitteln fort.

* Der Hoehepunkt des Lechi-Terrors war im November 1944 der Mord an Lord Moyne, dem britischen Minister, der fuer den Nahen Osten verantwortlich war. 1941 bis 1942 war Moyne Chef des britischen Kolonialministeriums, und Lechi betrachtete ihn als Hauptverantwortlichen fuer das Schliessen der Tore Palaestinas vor den juedischen Fluechtlingen. Zwei Lechi-Mitglieder fuehrten den Mord in Aegypten aus. Beide wurden verhaftet und hingerichtet.

2. Die Rebellion gegen die Briten beginnt -- 1944.

* Im Februar 1944 verkuendete Menachem Begin, Kommandant des Etzel, den Beginn einer Rebellion gegen die Briten. Da die Briten bis dahin ihre Weissbuchpolitik nicht geaendert hatten, schloss der Etzel, dass sie sie auch in Zukunft nicht aendern wuerden.

Durch die Erklaerung dieser Rebellion hoffte der Etzel, die Position des britischen Empire zu schwaechen und eine Welle der Sympathie unter den Juden des Jischuw hervorzurufen. Etzel hoffte weiters auf die Unterstuetzung des Weltjudentums und die Aufruettelung der oeffentlichen Meinung in Grossbritannien, um gegen die Fortsetzung der britischen Praesenz in Palaestina Druck auszuueben. In den ersten acht Monaten der Rebellion fuehrte der Etzel ungefaehr zwanzig Operationen gegen die Briten aus, deponierte Bomben in britischen Regierungsbueros und griff Beamte des britischen Nachrichtendienstes und Polizeistationen an.

*Der Lechi betrachtete die Rebellionserklaerung des Etzel als grossen Sieg und als Bestaetigung, dass die Fortsetzung des Kampfes gegen die Briten sogar waehrend des Krieges richtig gewesen war.

Die Rebellion brachte diese beiden Organisationen einander naeher, aber die nationalen Institutionen des Jischuw, die Fuehrung der Haganah und die meisten juedischen Einwohner des Jischuw unterstuetzten die Rebellion nicht. Ihre Bedenken basierten auf der Tatsache, dass der Krieg noch nicht zu Ende war. Daher waren sie nicht bereit, ihre Zusammenarbeit mit den Briten aufzugeben. Gleichzeitig fuerchteten viele Juden, die Rebellion koenne letztlich den Chancen auf die Gruendung eines unabhaengigen juedischen Staates in Eretz Israel schaden.

* Die Briten reagierten extrem aggressiv auf die Angriffe von Etzel und Lechi. In landesweit durchgefuehrten Durchsuchungen wurden 120 Etzel- und Lechi-Mitglieder verhaftet. Im Oktober 1944 wurden sie mit Flugzeugen nach Eritrea in Ostafrika verbannt.

* Die Briten uebten auch grossen Druck auf juedische Institutionen aus, um die Etzel-Mitglieder unter Kontrolle zu bekommen. Der Jischuw wurde mit einem ausweglos scheinenden Dilemma konfrontiert: die Auslieferung juedischer Kaempfer an die Briten koenne einen Buergerkrieg entfachen. Treffen zwischen Haganah- und Etzelkommandanten fanden statt, bei den dem Etzelfuehrer Menachem Begin klargemacht wurde, dass die juedischen Institutionen einer Fortsetzung des Terrors nicht zustimmen wuerden, da dieser ihre politischen Initiativen sabotiere. Begin jedoch lehnte es ab, die terroristischen Aktivitaeten seiner Organisation zu beenden..

* Nach der Ermordung Lord Moynes entschied die Fuehrung des Jischuw, mit den Briten zu kooperieren und lieferte ihnen Etzel-Mitglieder aus. Die Haganah haendigte Listen mit den Namen und Adressen von Etzel-Mitgliedern aus und nahm sogar an deren Verhaftung teil. Diese Periode, in der Etzel-Mitglieder von der Haganah verfolgt wurden, ist als "Seson" bekannt (vom engl. Wort "season" - Jahreszeit, das sich in diesem Zusammenhang auf die "Jagdsaison" bezieht). Diese "Seson" war eine der tragischsten und haesslichsten Episoden in der Geschichte des Jischuw unter dem britischen Mandat.

3. Untergrundorganisationen nach dem Zweiten Weltkrieg -- Die Vereinte Juedische Widerstandsbewegung

Die Jahre 1945 bis 1947 waren aeusserst stuermische in der Beziehung zwischen den britischen Behoerden und dem Jischuw. Im Sommer 1945 war es klar, dass die neue britische Arbeiterregierung nicht - wie gehofft - die Absicht hatte, die Weissbuchpolitik zu aendern. Und dies auch nicht angesichts des Wissens, was den Juden durch den Holocaust in Europa angetan worden war. Die Enttaeuschung ueber die britische Politik fuehrte zur Wiederaufnahme der Kontakte zwischen der Haganah und den separatistischen Organisationen. Dies war keine einfache Angelegenheit. Im April 1945 hatte die "Seson" geendet, aber die Atmosphaere blieb weiterhin spannungsgeladen.

Die Haganah diskutierte, ob sie eine Zusammenarbeit mit Etzel und Lechi in Angriff nehmen sollte. Die Gegner einer solchen Kooperation mit den Separatisten argumentierten, die Haganah werde in die von Etzel und Lechi diktierten terroristischen Aktionen hineingezogen werden.

Die Befuerworter, darunter David Ben Gurion, waren der Ansicht, nur eine grossangelegte Zusammenarbeit wuerde weltweit die Sympathie der oeffentlichen Meinung gewinnen.

So wurde im Oktober 1945 die Vereinte Juedische Widerstandsbewegung mit dem Ziel der Haganah, die drei Untergrundorganisationen vollstaendig zu vereinen, etabliert. Der Lechi stimmte dem Vorschlag der Haganah zu, der Etzel lehnte ab. Das Ergebnis war, dass die drei Organisationen uebereinkamen, ein gemeinsames Komitee zu gruenden, namens Komitee X, um die Disziplin zu staerken. Nur das Komitee X wuerde die Autoritaet haben, militaerische Operationen zu genehmigen.

Die Juedische Widerstandsbewegung war zehn Monate aktiv, von Oktober 1945 bis Juli 1946.

* Ihr erstes Unternehmen war die Befreiung von 208 illegalen Einwanderern aus dem Gefangenenlager Atlit durch 200 Palmachniks. Den Briten gelang es nicht, die Fluechtenden einzufangen.

* Einen Monat spaeter sprengte die Widerstandsbewegung landesweit Eisenbahnlinien, auch diese Aktion wurde fast ausschliesslich von Palmacheinheiten ausgefuehrt. Der Zugsverkehr im ganzen Land wurde zum Stillstand gebracht.

* Die Juedische Widerstandsbewegung fuehrte viele Angriffe auf britische Polizeieinrichtungen durch, vor allem auf Polizeistationen, die illegale Einwanderer aufgriffen. Der Transport illegaler Immigranten nach Palaestina war ein Hauptpunkt der Operationen.

* Der Hoehepunkt der militaerischen Aktionen fand am 17. Juni 1946 statt. Dieses Datum ist als "Leil HaGescharim" - "Nacht der Bruecken" in die Geschichte eingegangen. Das Ziel dieser Operation war die Zerstoerung aller Bruecken, die Palaestina mit Nachbargebieten verbanden. Elf Bruecken waren Ziel dieses Angriffes, zehn wurden tatsaechlich gesprengt. 14 Kaempfer kamen ums Leben. Der Erfolg dieser Aktion war ein Beweis fuer die Kapazitaet des Palmach, seine eindrucksvolle Planung und ausgezeichnete Leistungsfaehigkeit: die Palmachkaempfer mussten sich, ohne entdeckt zu werden, den Bruecken naehern, ohne Rueckendeckung, die Sprengkoerper anbringen und sich unbemerkt wieder zurueckziehen.

Die Briten reagierten rasch auf die "Nacht der Bruecken". Am 29. Juni 1946, 12 Tage nach dem Angriff, fuehrten 17.000 britische Soldaten und Polizisten eine Aktion aus, deren Ziel es war, die Haganah-Stosstruppen - den Palmach - zu zerstoeren und alle Fuehrer der Jewish Agency, die mit der Haganah in Verbindung standen, zu verhaften. Das Unternehmen begann am Schabbat, zu Tagesanbruch, und dauerte den ganzen Tag, mit einer britschen Ausgangssperre ueber alle juedischen Siedlungen. Auch Schiffe und Flugzeuge wurden eingesetzt; Armee- und Polizeikraefte durchsuchten 27 Siedlungen nach Waffen. 2.700 Menschen wurden verhaftet, darunter fuehrende Mitglieder des Jischuw. Ben Gurion, der sich in Frankreich aufhielt, entging der Verhaftung. Dieser Schabbat wurde im Jischuw als "Schabbat haSchechorah" - "Schwarzer Samstag" bekannt.

* Chaim Weizmann, damals Vorsitzender der Zionistischen Bewegung, verurteilte die Briten fuer den Schwarzen Samstag, fuegte aber hinzu, dass militaerische Aktionen gegen die Briten beendet werden muessten, da sie zu einem wirklichen Krieg zwischen den beiden Seiten fuehren und schliesslich den Jischuw zerstoeren koennten. Weizmann drohte mit seinem Ruecktritt, falls man seiner Bitte, die bewaffneten Operationen einzustellen, nicht nachkommen werde.

* Das Komitee X wollte, der Etzel solle die Sprengung des Jerusalemer King David Hotels verschieben. Die Sprengung des Hotels, in dem sich die administrativen und militaerischen Hauptquartiere der Briten befanden, war noch vor Weizmanns Aufruf geplant worden. Der Etzel lehnte ab und am 22. Juli 1946 explodierte der Suedfluegel des Hotels durch Sprengstoff, der in Milchkannen hineingeschmuggelt worden war. Obwohl der Etzel die Direktion gewarnt hatte, das Hotel zu evakuieren, hatten die britischen Behoerden ihren Leuten befohlen, zu bleiben. 91 Menschen wurden bei diesem Anschlag getoetet.

* Ein weiteres Ergebnis der Explosion war die Aufloesung der Juedischen Widerstandsbewegung - obwohl dieses Unternehmen nicht der einzige Grund war, die Partnerschaft der drei Organisationen zu beenden. Gegenseitige Verdaechtigungen und starke Meinungsverschiedenheiten hatten die Aktivitaeten der drei Untergrundorganisationen ab der Gruendung der Widerstandsbewegung begleitet.

Dennoch, zusammenfassend gesehen: die Juedische Widerstandsbewegung erreichte fuer den Jischuw ungeheure militaerische Leistungen, sie bewies ihre Handlungsfaehigkeit gegenueber einer Armee, die um vieles groesser war als sie selbst. Und die Juedische Widerstandsbewegung leistete ihren Beitrag zum Aufbau einer militaerischen Infrastruktur und der juedischen Gemeinde fuer den zukuenftigen Konflikt mit den Arabern im Jahr 1948.

4. Der Kampf von Etzel und Lechi gegen die Briten - 1946-1947

Nach der Sprengung des King David Hotels betrachteten sich Etzel und Lechi als frei zu handeln, ohne Ueberwachung durch die Widerstandsbewegung. Sie riefen fuer eineinhalb Monate einen Stillstand der militaerischen Aktionen aus.

Von September 1946 bis Oktober 1947 fuehrten diese beiden Organisationen eine lange Reihe von Unternehmungen aus, die die Gelassenheit der britischen Armee in Palaestina ernsthaft auf die Probe stellten.
Zu diesen Aktionen gehoerten:

* Der Etzel sprengte in Haifa die Pipeline, die Oel von den Raffinerien zum Hafen leitete.

*Der Etzel sprengte Eisenbahnstationen und - linien und lockte britische Soldaten und Polizisten in Hinterhalte. Minen und Sprengfallen kosteten vielen Briten das Leben.

* Im Dezember 1946 peitschte der Etzel britische Sergeanten und Offiziere aus. Dies war eine Reaktion auf Auspeitschungen, die die britischen Behoerden an juedischen Gefangenen bewilligt hatten.

Die Briten beantworteten die bewaffneten Aktivitaeten der beiden Untergrundorganisationen aggressiv. 1947 fuehrten die Briten die Todesstrafe "wieder" ein. (siehe auch: 1938, Schlomo Ben-Josef, der erste Jude, dervon den Briten gehaengt wurde; nach ihm wurden Eliahu Bet Hatzuri und Eliahu Hakim 1946 hingerichtet, weil sie Lord Moyne ermordet hatten) Insgesamt wurden neun Etzel- und Lechimitglieder im Gefaengnis von Akko durch den Strang hingerichtet.

Obwohl der Jischuw die Aktivitaeten dieser Organisationen ablehnte, bat er bei den britischen Behoerden fuer die Gefangenen um Gnade, wurde aber abgewiesen.

* Besonders die Dov Gruener Episode wurde oeffentlich bekannt. Gruener wurde verwundet und von den Briten waehrend eines Etzel-Angriffs auf eine Polizeistation im April 1946 festgenommen. Trotz seiner schweren Verletzungen wurde er zum Tod verurteilt. Ein Jahr lang wurden Anstrengungen unternommen, das Todesurteil in lebenslange Haft umzuwandeln - ohne Erfolg. Gruener selbst lehnte es ab, die Gnadengesuche zu unterschreiben und wurde im April 1947 im Gefaengnis von Akko gehaengt.

Obwohl sich die meisten Jischuwbewohner nicht mit den Etzel- und Lechiaktivitaeten identifizieren, wurden die Exekutionen als brutal und unmenschlich abgelehnt.

* Das gewagteste Unternehmen des Etzel war die Organisation einer Flucht aus dem Gefaengnis von Akko, wo dutzende Gefangene eingesperrt waren - Mitglieder von Etzel und Lechi. Viele von ihnen waren zu langen Gefaengnisstrafen verurteilt, einige zum Tod. In einer brilliant geplanten Operation brachen Etzel-Leute Anfang Mai 1947 in das Gefaengnis ein und befreiten 41 Etzel- und Lechimitglieder. Die britischen Zeitungen bezeichneten diese Aktion als groessten Gefaengnisausbruch aller Zeiten. In dem darauffolgenden Gefecht wurden fuenf Etzelmitglieder, darunter auch der Kommandant des Unternehmens, getoetet. Fuenf Etzel-Kaempfer wurden von den Briten gefangengenommen, drei von ihnen wurden zum Tod verurteilt.

Der Etzel enfuehrte zwei britische Sergeanten und drohte, sie zu haengen, falls diese Todesurteile ausgefuehrt wuerden. Die Briten glaubten, dass der Etzel von der Exekution zweier unschuldiger britischer Soldaten Abstand nehmen werden, und am 29. Juli 1947 wurden die drei Etzel-Mitglieder im Gefaengnis von Akko hingerichtet. Sie waren die letzten Maertyrer des juedischen Untergrunds. Am naechsten Tag haengte der Etzel die beiden gefangenen britischen Soldaten.

5. Schlussfolgerung

Der militaerische Kampf war Teil der Kampagne des Jischuw, die britische Mandatsregierung zu beenden und einen unabhaengigen juedischen Staat zu etablieren. Diese militaerischen Aktivitaeten hatten einen unbestrittenen Einfluss auf die britische Entscheidung, die Palaestinafrage an die Vereinten Nationen zu uebergeben.

Illegale Immigration, Siedlung und militaerischer Kampf waren die Bestandteile dieser intensiven politischen Kampagne. Der Kampf der Zionistischen Bewegung, um jenes Ziel zu verwirklichen, wofuer sie gegruendet worden war, den juedischen Staat, ist ein anderes Kapitel.


 

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The Pedagogic Center
Direktor: Dr. Motti Friedman
Web Site Manager: Esther Carciente, esthers@jajz-ed.org.il
Bearbeitung: Dr. Chani Hinker

Created: 16/11/00 Updated: 24/12/00


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