3. Diskussion oder Debatte
Es gibt verschiedene Moeglichkeiten, ueber die Probleme der illegalen Einwanderung in Eretz Israel waehrend des Krieges zu diskutieren.
A. Eroeffnung der Diskussion
Gibt es offene Fragen ueber die Unterlagen? Wenn keine Antworten kommen, frage man die Teilnehmer, was sie ueber die Ereignisse, die involvierten Personen, ihre Entscheidungen und Handlungen denken.
Die Diskussion soll mit der Frage, warum die britische Mandatsregierung die juedische Einwanderung limitierte, eroeffnet werden. Warum hielt sie an ihrer Politik fest, welche Anstrengungen unternahmen die Fuehrung des Jischuw und das Weltjudentum, um die europaeischen Juden zu retten und/oder sie nach Eretz Israel zu bringen.
Es ist legitim den relativ kleinen Erfolg der Einwanderung auf dem Seeweg im Vergleich zu den Ausmassen der Schoah zu untersuchen, jedoch im Kontext geringer Mittel und einer kleinen Gemeinde. Die Schiffe repraesentieren auch nur einen Teil der gesamten illegalen Immigration und waren ein Ausweg, der sehr viel Planung erforderte.
B. Konfrontation
Aufstellung zweier Tafeln mit Vertretern der britischen Behoerden und des Jischuw. Jede Gruppe bereitet ein Statement ueber ihre Absichten vor (10 Minuten), das auf den jeweiligen Urteilen beruht, und liest es einem BBC Reporter (der Moderator mit Mikrophon) vor.
Jede Gruppe waehlt ein Team von vier Verhandlern und bereitet die maximalen und minimalen Vorschlaege fuer eine Konferenz vor, auf der ein Kompromiss erzielt werden soll. Gleichzeitig arbeiten andere Teilnehmer an Handzetteln und Plakaten (30 bis 40 Minuten), um ihren Standpunkt zu unterstuetzen, die Jischuwgruppe plant eine Demonstration mit Transparenten. Zur Erinnerung: in jener Zeit fand auch der Zweite Weltkrieg statt.
Die Konferenz versammelt sich: Die britische Gruppe besteht nun aus Polizei, die die oeffentliche Ordnung aufrecht erhalten muss, der internationalen Presse und den vier Verhandlern. Die Jischuwgruppe haelt ihre Demonstration, Teilnehmer koennen sich an verschiedene Objekte ketten, Lieder singen
, waehrend die britische Polizei versucht, sie auf Distanz zu halten oder aufzuloesen.
Die Demonstration ist zu Ende - die acht Verhandler nehmen am Konferenztisch Platz und lesen ihre maximalem Forderungen.
Auszeit: Jede Seite beraet sich mit ihren Unterstuetzern, wie auf die gegenerischen Standpunkte geantwortet werden soll, welche Punkte sind verhandelbar. Ein Chefverhandler wird ausgewaehlt. Rueckkehr zur Konferenz.
Die beiden Seiten versuchen, fuer irgendein Problem eine gemeinsame Basis zu finden. Wenn es einen Fortschritt gibt, wird wieder mit den gesamten Teams beraten. Falls es in dieser Runde einen voelligen Fehlschlag gibt oder keinen Fortschritt in der dritten Runde, soll hier aufgehoert werden, und alle kommen zusammen.
Diskutiert, wie weit die Seiten in eurer Konfrontation von einander entfernt sind, wie war es wirklich und warum?
Der Jischuw konnte nicht genuegend Druck auf die Briten ausueben, ihre Politik zu aendern; einerseits starben viele Opfer, obwohl einige tausend gerettet werden konnten; andererseits entschied sich der Jischuw an der Seite der Briten im Krieg gegen Nazideutschland zu kaempfen.
C. Formale Debatte
Formuliert die britische Einwanderungspolitik und ihre Ausfuehrung. Teilt euch in zwei Teams, die dem ersten und zweiten Sprecher bei der Vorbereitung ihrer Reden helfen. Haltet folgende Regeln ein: 1. Vorschlag - 1. Gegener - Fragen aus dem Publikum. Der Vorgang soll vom Moderator geleitet werden.
Beispiel: Dieses Hohe Haus ist der Ansicht, dass die britische Einwanderungspolitik in Palaestina direkt verantwortlich war fuer den Tod tausender Holocaustopfer, die haetten gerettet werden koennen.
ODER:
Dieses Hohe Haus ist der Ansicht, die Alliierten und alle neutralen Laender tragen zu gleichen Teilen die Verantwortung, dass sie waehrend des Krieges keine grosse Anzahl juedischer Fluechtlinge aufnahmen.
Wenn die Debatte ueber die folgenden Zeilen gefuehrt werden soll, benoetigt man als Unterlage Artikel von Jehuda Bauer ueber die bescheidenen Moeglichkeiten des Jischuw waehrend der Schoah.
Dieses Hohe Haus ist der Ansicht, der Jischuw tat nicht genug, um juedische Fluechtlinge aus dem von den Nazis besetzten europaeischen Laendern zu retten.
ODER:
Oder:
Dieses Hohe Haus ist der Ansicht, der Jischuw verschwendete wertvolle Ressourcen bei der Rettung weniger Juden auf dem Seeweg. Er haette stattdessen groesseren politischen Druck auf die USA und andere Laender ausueben sollen, juedische Fluechtlinge aufzunehmen und die Briten zu zwingen, ihre Politik zu aendern.