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100 Jahre Zionismus - praesentiert von: Pedagogic Center der Jewish Agency

Wir wuenschen viel Erfolg!




Zukunftsperspektiven fuer junge Menschen - 1936

Hintergrundinformationen


I. Fuer die Positionskarten


Fuer Karte IVC

6. "Illegal" Immigration - Ha'apalah (Aliyah Bet) 1934-1948

Ha'apalah bedeutet die geheime "illegale" Einwanderung von Juden nach Palaestina, die bereits unter der ottomanischen Herrschaft begonnen hatte, als die Tuerken ab 1882 nur in seltenen Ausnahmefaellen die Einwanderung von Juden aus Osteuropa in Eretz Israel genehmigten. Schon 1916 bis 1918, also noch vor der Mandatszeit, legte die britische Verwaltung Quoten fuer die Einwanderung fest. Auch die Mandatsregierung begegnete den Pionieren, die das Bestreben hatten, sich in Palaestina niederzulassen, und den Juden, die vor Verfolgung fluechteten, mit Einwanderungsbeschraenkungen.

Der Aufstieg Hitlers verstaerkte den Druck der Einwanderer. 1934 wurden erste Versuche einer organisierten geheimen Einwanderung auf dem Seeweg unternommen. Die HeChalutz Bewegung charterte das griechische Schiff "Vellos" und brachte mit Hilfe der Haganah 350 "llegale" Einwanderer - Mapilim - nach Palaestina. In den Jahren 1937 bis 1939 schickten auch revisionistische und Betar Gruppen Schiffe nach Europa, die mit einigen tausend Einwanderern zurueckkamen.

Gegen Ende des Jahres 1938 wurde von der Haganah der Mossad gegruendet, die "Organisation fuer illegale Einwanderung", die unter der Leitung von Shaul Avigur stand. Waehrend des Zweiten Weltkrieges versiegte die legale Einwanderung fast ganz. Die britische Marine hielt staendig nach Fluechtlingsschiffen Ausschau, die versuchten, die Kueste von Palaestina zu erreichen. Einige dieser Schiffe gerieten unter Beschuss als sie sich der Kueste naeherten, andere wurden zurueckgeschickt. Drei Schiffe sanken. 21 Schiffe konnten mit insgesamt 15.000 Fluechtlingen die Reise beenden

Waehrend des Krieges organisierte der Mossad auch illegale Einwanderungen auf dem Landweg, hauptsaechlich ueber Laender des Nahen Ostens. Nach dem Krieg startete der Mossad wieder grosse Einwanderungsunternehmen auf dem Seeweg. Bei den Einwanderern handelte es sich hauptsaechlich um Fluechtlinge und Ueberlebende der Shoah, die sich mit Hilfe der "Bricha", einem Rettungsunternehmen fuer europaeische Juden, an die Kuesten von Italien, Frankreich, Rumaenien, Jugoslawien und Griechenland durchgeschlagen hatten. In den Jahren 1945 bis 1948 machten sich 65 "illegale" Einwandererschiffe auf die Reise nach Palaestina. Die meisten Schiffe wurden von den Briten abgefangen, und die Passagiere in ein Militaerlager nach Atlit gebracht. Ab August 1946 deportierten die Briten die Einwanderer in Lager auf Zypern. Der Kampf um das Recht der freien Einwanderung erreichte 1947 mit der Reise der "Exodus" seinen Hoehepunkt.

Trotz der britischen Restriktionen erreichten zwischen 1934 und 1948 115.000 "illegale" Einwanderer das Land, waehrend 51.000 von den britischen Behoerden auf Zypern festgehalten wurden und erst nach der Unabhaengigkeit des Staates Israel einreisen konnten.

Fuer Karte IVD:

a. Die Haganah

Die Haganah war die militaerische Untergrundorganisation des Jischuw in Eretz Israel zwischen 1920 und 1948. Die arabischen Aufstaende von 1920 und 1921 bestaerkten die Auffassung, dass es unmoeglich war, sich auf die britische Obrigkeit zu verlassen, und dass der Jischuw unabhaengige Verteidigungsstreitkraefte aufstellen musste, die keiner fremden Autoritaet unterstanden. Im Juni 1920 wurde die Haganah gegruendet.

Bis 1929 war die Haganah eine lose Organisation lokaler Verteidigungskraefte in den grossen Staedten und einigen Siedlungen. Die arabischen Aufstaende 1929 brachten eine totale Veraenderung des Status der Haganah mit sich.

  • Die Haganah wurde eine grosse Organisation, die fast alle Jugendlichen und Erwachsenen in den Siedlungen umfasste, aber auch jeweils einige tausend Mitglieder aus den Staedten.
  • Fuer Mitglieder der Haganah wurden umfassende Trainingsprogramme und Offizierskurse eingefuehrt.
  • Zentral gelegene Waffenlager wurden eingerichtet, die regelmaessig mit leichten europaeischen Waffen aufgefuellt wurden.
  • Gleichzeitig wurde die Herstellung von Waffen im Untergrund organisiert.

Zwischen 1936 und 1939, ebenfalls Jahre mit arabischen Revolten, reifte die Haganah heran und entwickelte sich von einer Miliz zu einer militaerischen Organisation. Obwohl die britische Verwaltung die Haganah nicht offiziell anerkannte, arbeiteten die britischen Sicherheitskraefte doch mit ihr zusammen und bildeten Zivilpatrouillen wie die Juedische Siedlungspolizei (J.S.P.) und die Juedische Hilfspolizei (arabisch: Ghafir). Im Sommer 1938 wurden unter dem Kommando von Captain Orde Wingate die Besonderen Nachtkommandos (S.N.S.) gegruendet.

In den Jahren der Revolten schuetzte die Haganah die Gruendung von ueber 50 neuen Siedlungen in den Grenzgebiete. Die antizionistische Politik der Briten, die im Weissbuch von 1939 ihren Ausdruck fand, fuehrte dazu, dass die Haganah die „illegale" Einwanderung unterstuetzte und Demonstrationen gegen den britischen Antizionismus organisierte.

Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges stellte die Haganah vor neue Probleme. Zur Haganah gehoerte eine Organisation Freiwilliger, aus der Einheiten fuer den Dienst in der britischen Armee gebildet wurden. Die Haganah arbeitete auch mit dem britischen Geheimdienst zusammen und schickte Leute auf verschiedene Missionen im Nahen Osten. Ein weiteres Beispiel fuer diese Zusammenarbeit sind die 32 juedischen Fallschirmspringer, die zwischen 1943 und 1944 hinter der Front am Balkan, in Ungarn, der Slowakei und anderen europaeischen Laendern absprangen.

Gleichzeitig staerkte die Haganah ihre Autonomie. Fuer die Jugend wurde ein systematisches Trainingsprogramm eingefuehrt. 1941 entstand das erste mobilisierte Regiment der Haganah, die Palmach. Nach Kriegsende, als es deutlich wurde, dass Grossbritannien nicht beabsichtigte, ihre antizionistische Politk zu aendern, begann die Haganah als Vereinte Juedische Widerstandsbewegung, die aus der damaligen Vereinigung von Haganah, Irgun Zwa´I Leumi und Lechi hervorgegangen war, einen offenen, organisierten Kampf gegen die britische Mandatsregierung.

In die D.P. (Displaced Persons) Lager in Europa wurden Mitglieder der Haganah entsandt und begleiteten die „illegalen" Einwandererschiffe nach Palaestina. Im Fruehjahr 1947 uebernahm es David Ben Gurion persoenlich, die Haganah zu fuehren, vor allem im Hinblick auf die erwarteten arabischen Angriffe. Am 26. Mai 1948 beschloss die provisorische Regierung Israels, dass die Haganah die offizielle Armee des Staates sein sollte: „Zwah Haganah LeIsrael"- die israelischen Verteidigungsstreitkraefte.

Fuer Karte IVE:

b. Irgun Zwa'i Le'umi - ETZEL

Die bewaffnete juedische Untergrundorganisation "Etzel" wurde 1931 durch eine Gruppe Haganahbefehlshaber gegruendet, die die Haganah aus Protest gegen deren Verteidigungsprogramm verlassen hatten. Waehrend des arabischen Aufstandes von 1937 spaltete sich die Irgun. Ungefaehr die Haelfte der Mitglieder kehrte zur Haganah zurueck, die zweite Haelfte gruendete einen neuen "Etzel", der ideologisch mit der revisionistischen Bewegung verbunden war, und deren Vorsitzenden Vladimir Jabotinsky als seinen Anfuehrer betrachtete.

Der „Etzel" lehnte die „zurueckhaltende" Politik der Haganah ab und fuehrte Vergeltungsschlaege gegen die Araber aus, die von der Jewish Agency verurteilt wurden. Viele "Etzel"-Mitglieder wurden von den Briten verhaftet, einer von ihnen, Schlomo Ben Josef, wurde gehaengt, weil er einen arabischen Bus beschossen hatte. Nach der Veroeffentlichung des Weissbuches von 1939 richtete der "Etzel" seine Aktivitaeten auch gegen die britischen Mandatsbehoerden.

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges erklaerte der „Etzel" einen Waffenstillstand, dem eine weitere Spaltung der Gruppe folgte. Ein Teil der Mitglieder schloss sich den palaestinensischen Einheiten der britischen Armee und spaeter der Juedischen Brigade an.

Ab 1943 stand der "Etzel" unter der Fuehrung Menachem Begins. Im Februar 1944 erklaerte der "Etzel" der britischen Verwaltung den Krieg. Er ueberfiel und sprengte Regierungsgebaeude, militaerische Anlagen und Polizeistationen. Die Jewish Agency und die Haganah gingen in einer gemeinsamen Aktion unter dem Decknamen „Sezon" gegen den "Etzel" vor. Der "Etzel" schloss sich zwar der Juedischen Widerstandsbewegung an, fuehrte aber nach deren Auflassung im August 1946 die Angriffe auf das britische Militaer und die britische Verwaltung weiter.

Im April 1947 wurden vier Mitglieder im Militaergefaengnis von Akko gehaengt. Im Mai 1947 drang der "Etzel" in die Festung von Akko ein und befreite 41 Gefangene. Nachdem im Juli 1947 drei weitere Mitglieder hingerichtet worden waren, haengte der "Etzel" zwei britische Sergeanten.

Nach der Unabhaengigkeit erklaerte sich das militaerische Kommando des "Etzel" bereit, die Organisation aufzuloesen und seine Mitglieder in die neue Armee des Staates Israel zu integrieren. Diese Integration wurde im September 1948 abgeschlossen.

c. Lohamei Cherut Israel LECHI

Nachdem der „Etzel" zu Beginn des Krieges mit den Briten einen Waffenstillstand geschlossen hatte, gruendete Abraham Stern im Juni 1940 die Organisation "Lechi" als bewaffnete Untergrundorganisation. „Lechi" erklaerte, den Kampf gegen die Briten weiterzufuehren, lehnte den freiwilligen Eintritt von Juden in die britische Armee ab und versuchte sogar, mit Repraesentanten der Achsenmaechte Kontakt aufzunehmen.

Im Jaenner und Februar 1942 erreichten die Zusammenstoesse zwischen der "Stern-Gruppe" und den Briten einen Hoehepunkt. Die Briten reagierten mit der Verhaftung und Toetung fuehrender Mitglieder der Gruppe, darunter auch Abraham Stern. 1944 nahm der "Lechi" seine Aktionen gegen die Briten wieder auf und trat der Juedischen Widerstandsbewegung bei. Waehrend und nach dieser Zeit fuehrte der "Lechi" Sabotageakte und Angriffe auf britische militaerische Ziele und Regierungsgebaeude durch. Im April 1947 begann der "Lechi" auch mit Sabotageakten ausserhalb Palaestinas und schickte zum Beispiel Briefbomen an britische Politiker.

Zwei Wochen nach der Unabhaengigkeitserklaerung schlossen sich "Lechi" Mitglieder der israelischen Armee an. In Jerusalem jedoch kaempfte der "Lechi" auf eigene Faust weiter. Nach der Ermordung des schwedischen UN Vermittlers, Graf Folke Bernadotte, die einer Gruppe von "Lechi" Mitgliedern zugeschrieben wurde, setzte die israelische Regierung die endgueltige Aufloesung des "Lechi" durch.

aus.


II Fuer die Schlussfolgerungen


5. Die Fuenfte Alijah (1929 - 1939)

Die Fuenfte Alijah brachte ueber eine Viertelmillion Einwanderer und veraenderte abermals den Charakter des Jischuw. Die Olim kamen aus verschiedenen Laendern: Polen, Deutschland, Oesterreich, Rumaenien, Griechenland, Jemen und Irak. Die Einwanderung hatte 1929 als kleines Rinnsal begonnen und wurde 1933, als Hitler in Deutschland an die Macht kam, zur Flut. In den Jahren 1933 bis 1936 wanderten 164.000 Juden legal in Palaestina ein, tausende weitere Fluechtlinge kamen als „illegale" Einwanderer. Die Mehrheit (achtzig Prozent) liess sich in den Staedten (fuenfzig Prozent in Tel Aviv) nieder, wo ihre Fachkenntnisse und beruflichen Erfahrungen das Niveau des Geschaeftslebens und der staedtischen Einrichtungen anhoben. In Haifa wurde 1933 der erste moderne Hafen des Landes fertigestellt, in Jerusalem entwickelten sich die juedischen Wohnviertel.

Die deutschen und oesterreichischen Juden, die ueber ein Viertel der Gesamteinwandererzahl ausmachten, trugen entscheidend zur Entwicklung des Jischuw bei. Sie waren die erste groessere Einwanderergruppe aus West- und Mitteleuropa. Viele von ihnen hatten eine medizinische oder andere akademische Ausbildung; sie machten auch die Mehrheit der Musiker im neuen Philharmonischen Orchester aus.

Zwanzig Prozent der Einwanderer beteiligte sich an der Gruendung neuer Moschawot, Moschawim und Kibbutzim (Kfar Jannai, Hawazelet HaSharon, Kfar Vitkin, Abichail, Kfar Chaim, Mabarot). Zwischen 1936 und 1939 wurden 53 neue Siedlungen, vor allem Kibbutzim, durch die Choma uMigdal Methode (Pallisade und Wachtturm) errichtet.

1933 wurde eine neue Form von Alijah eingefuehrt: die Jugendalijah, die zum Grossteil von der Hadassah Bewegung, die von Henrietta Szold 1912 gegruendet worden war, organisiert wurde.

Am Vorabend des Zweiten Weltkrieges lebten 475.000 Juden in Palaestina, ungefaehr vierzig Prozent der Gesamtbevoelkerung des Landes.

III. Die Jugendbewegungen

Hier praesentieren wir einige zusaetzliche Informationen ueber die erwaehnten Jugendbewegungen. Fast alle waren in dieser Zeit an der Gruendung von Kibbutzim, Siedlungen etc. beteiligt.

Betar

Betar wurde 1923 in Riga als „Brit Trumpeldor", abgekuerzt Betar, gegruendet. Teil der revisionistischen Bewegung, die von Vladimir Jabotinsky inspiriert wurde. 1939 hatte Betar fast 100.000 Mitglieder in 26 Laendern. Es gibt sieben ideologische Grundsaetze, die Eigenstaatlichkeit, Selbstverteidigung, Mobilmachung und Wuerde betonen. Aus dem Betar kamen die Hauptmannschaften des Etzel.

Bnei Akiva

Gegruendet 1929 von der HaPoel HaMizrachi Bewegung. Benannt nach Rabbi Akiva. Die Ideale Bnei Akivas basieren auf der Tora und der Pionierbewegung (Landwirtschaft, Siedlung). Sie ist religioes-zionistisch.

Habonim

1925 als Brit HaOlim gegruendet, Pionier- und Arbeiterbewegung. Spielte eine Hauptrolle in Zionismus und Alijah in Deutschland vor der Nazizeit. 1928 Grossbritannien, 1935 Nordamerika.

Hashomer Hatzair

Gegruendet 1916 aus zwei galizianischen Bewegungen: Tzeirei Zion und HaSchomer. Die Ideologie ist sozialistisch, aber auch von A. D. Gordon und Trumpeldor inspiriert. Von Anfang an wurden Hebraeisch, Pionierbewegung, organisierte Besiedlung Eretz Israels und Selbstverteidigung betont. In den polnischen Zentren gab es 1939 70.000 Mitglieder. Sie waren in der Verteidigung und im Widerstand aktiv.

Hehalutz

Siedlungsbewegung, die um die Jahrhundertwende ausserhalb von Eretz Israel gegruendet wurde. Fuehrung: Ussishkin, Ben Gurion und Ben Zwi. Gruendung in den USA 1905. 1934 in Russland verboten, Hauptquartier nach Warschau verlegt. 1933 gab es in Polen 41.000 Mitglieder. Prominent vertreten auch in Rumaenien.

Maccabi

Gegruendet 1921 auf den Idealen der Pionierbewegung. Foerderung der juedischen Identitaet und der juedischen Einheit. Von Nordau inspiriert. Europaweit Vereine vor dem Zweiten Weltkrieg. Gruender der Maccabi Spiele..


Mehr Information

Das Jahrhundert des Zionismus: Deutsche Titelseite

Konzepte: Kampf und Verteidigung, Alijah


 

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Web Site Manager: Esther Carciente, esthers@jajz-ed.org.il
Bearbeitung: Dr. Chani Hinker

Created: 16/11/00 Updated: 20/12/00


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