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100 Jahre Zionismus - praesentiert von: Pedagogic Center der Jewish Agency

Wir wuenschen viel Erfolg!




Hundert Jahre juedische Geschichte

von Steve Israel


Theodor Herzl, die Kongresse und die Zionistische Bewegung
1.) Theodor Herzl


Aktuelle Fragen

  1. Warum lehnten die westlichen Juden Herzls Idee des Zionismus so stark ab?
  2. Was waren die Argumente auf beiden Seiten, welche Argumente gibt es heute?

Vom Dreyfus-Prozess zum "Judenstaat"

Theodor Herzl, ein gebildeter Beobachter der westeuropaeischen Szene, war erschuettert ueber den Judenhass, der rings um ihn auftauchte. Er war davon ueberzeugt gewesen, das juedische Problem wuerde wenigstens im Westen geloest werden, wenn die Juden den Assimilationsprozess intensivieren.

Herzl wurde 1891 als Korrespondent der Wiener Neuen Freien Presse nach Paris entsandt, wo er die Juden um einiges weniger frei vorfand, als sie im ersten Land, das die Juden bereits ein Jahrhundert zuvor emanzipierte , haetten sein sollen. Als Hauptmann Alfred Dreyfus der Prozess gemacht wurde, dachten viele, dass die Anschuldigungen gegen ihn erfunden seien; aber Dreyfus´ Judentum wurde immer mehr Bedeutung zugemessen. Und alles wies darauf hin, dass dies kein Zufall war.

Herzl fiel es wie Schuppen von den Augen. Die Botschaft lautete: die Juden sind Aussenseiter, man kann ihnen nicht vertrauen. So wie es Pinsker und andere russische Juden ein Jahrzehnt vorher verstanden hatten, wurde es Theodor Herzl klar, dass die europaeischen Juden niemals frei und gleichberechtigt sein werden, sondern die ewigen "Ghettojuden" bleiben wuerden. Ausser sie konnten beweisen, dass sie wirklich eine Nation waren, wie alle anderen Nationen.

Seit der Aufklaerung hatten sich die Juden vergeblich bemueht, zu beweisen, sie seien kein Volk. Sie hatten alle Merkmale, die sie als solches kennzeichneten, abgeworfen. Aber die Juden blieben "Fremde" in Europa, nicht integriert, nicht assimiliert. Sogar die vielen, die sich hatten taufen lassen, waren verdaechtig.
Eine neue Politik war erforderlich.

Statt zu verbergen, ein Volk zu sein, statt zu versuchen, dem Unentrinnbaren zu entrinnen, sollten es die Juden laut verkuenden. Nur wenn die Juden ein Volk waren, eine Nation wie alle anderen, mit einem Land - einem eigenen Staat - wuerden sie ein aufmerksames Ohr finden und um ihrer selbst willen anerkannt werden. Nicht alle Juden wuerden in dem neuen Staat leben wollen, aber auch sie koennten von dem neuen Respekt, der ihnen als Angehoerige eines Volkes mit einem Staat entgegengebracht wird, profitieren. Mehr, als wenn sie vorgaben, zu irgendjemandes Nation zu gehoeren.

Herzl schrieb seine Ideen nieder und veroeffentlichte sie in einem kleinen Buch. "Der Judenstaat". Solche Ideen waren nicht neu, Pinsker hatte ungefaehr dasselbe gesagt. Der Unterschied lag in Herzls Zielen und in seinem Fuehrungsstil. Urspruenglich hatte er versucht, wohlhabende, einflussreiche juedische Persoenlichkeiten zu interessieren - mit armseligen Erfolg. So trug er seine Ideen in die Masse, um dem juedischen Establishment zu beweisen, dass sie es nicht mit dem Hirngespinst eines Einzelnen zu tun hatten. Im Gegensatz zum zoegerlichen Pinsker, war Herzl ein Mann mit ausserordentlicher Antriebskraft, Energie und Selbstvertrauen. In seinen Buechern und Reden sprach er die Massen an, nicht nur ein paar ausgewaehlte Ideologen der Chovevei Zion.

"

Der Judenstaat" erweckte trotzdem nur maessiges oeffentliches Interesse und wurde in juedischen Kreisen sogar abgelehnt. Herzl entschloss sich deshalb, eine Zeitung zu gruenden, um Unterstuetzung zu erhalten und einen Kongress fuer alle, die sich fuer seine Idee interessierten, einzuberufen.

So machte Theodor Herzl Weltgeschichte.
Herzl betrachtete den Kongress als potentielles juedisches Parlament und hatte vor, dieses Treffen im Sommer 1897 in Muenchen abzuhalten. Aber viele Juden wollten nicht, dass ihre Probleme offen ausgesprochen wurden, vor allem nicht die Idee einer staatlichen Souveraenitaet. Fuer sie war ein solcher Kongress der Emanzipation nicht foerderlich und eine Provokation fuer die Antisemiten.

C. Kurze Aufgaben

Jede Arbeitsgruppe kann mit einer eigenen Aufgabe beschaeftigt sein.

  1. Schreibt fuer Theodor Herzl einen kurzen Schriftsatz ueber den Vorschlag eines Kongresses in Muenchen. Inkludiert ein Archivphoto Herzls und seiner Zionisten.
  2. Schreibt eine private Tagebuchseite eines Vorstandes der Muenchner juedischen Gemeinde und enthuellt die realen Aengste und Fragen wegen Herzls Idee eines Kongresses.
  3. Schreibt Herzls offiziellen Brief an die Muenchner juedische Gemeinde, dass die Zionisten ihren Kongress in Muenchen abhalten moechten. Erwaehnt eure bisherigen Leistungen, die Unterstuetzung der Rothschilds, usw. Argumentiert, wie ihr es fuer notwendig haltet. Der Brief sollte von anderen beruehmten juedischen und zionistischen Persoenlichkeiten gegengezeichnet sein.
  4. Schreibt den offiziellen Ablehnungsbrief der Muenchner juedischen Gemeinde. Der Kongress soll nicht in eurer Stadt stattfinden. Schreibt den Brief entschlossen, aber waehlt eure Worte mit Bedacht.
  5. Seid Gastgeber einer "Talk Show" zwischen Herzl und dem Praesidenten der Muenchner juedischen Gemeinde. Das Publikum sollte aus Herzlanhaengern und einigen wichtigen Persoenlichkeiten der Gemeinde bestehen, damit es zu einer interessanten Diskussion kommt.

Editoren: Michael Toben, Dr. Dov Goldflam, 1992
Internet Version: The Pedagogic Center, 1996
Editor: Gila Ansell Brauner

in Zusammenarbeit mit:
The Department for Torah Education and Culture in the Diaspora
Center for Creativity
Director: Chaim Weinreb Contact: torani@trendline.co.il


 

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The Pedagogic Center
Direktor: Dr. Motti Friedman
Web Site Manager: Esther Carciente, esthers@jajz-ed.org.il
Bearbeitung: Dr. Chani Hinker

Created: 16/11/00 Updated: 18/12/00


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