jafi.jewish-life.de / israel-tourismus.de / hebrew.hagalil.com / hebraeisch.israel-live.de / hagalil.co.il

Mit der Hilfe des Himmels

hagalil.com
Search haGalil
e-Postkarten
Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!
Pedagogic Center Unterrichtsministerium

Abteilung fuer
juedische und zionistische Erziehung
Pedagogic Center

Ministerium fuer
Erziehung, Kultur und Sport
Israel

 

 

 

 

Fuehrer durch die Lernprogramme

Schluesselthemen zu folgenden Jahrestagen

100 Jahre Erster Zionistischer Kongress

Fuenfzig Jahre Staat Israel


Eretz Israel und der Staat Israel


1. In den Quellen

Die Sehnsucht nach Zion, der Traum der Rueckkehr nach Zion, der Traum, dass es Gott nach Zion zurueckfuehren wird - all dies begleitete das juedische Volk ab dem allerersten Tag seines Exils. Gebete, Lieder, Geschichten, in denen diese Sehnsucht nach Rueckehr ausgedrueckt wird, fuellen juedische Buecherregale.

Lilien: Sehnsucht nach Zion

* "An den Wassern Babel sassen wir und weinten, wenn wir Zions gedachten." (Psalmen 137, 1)

* "Wenn der Herr die Gefangenen Zions erloesen wird, so werden wir wie die Traeumenden sein." (Psalmen 126, 1)

* "Und lass unsere Augen Deine Rueckkehr in Gnade nach Zion sehen. Gesegnet seist Du, Ewiger, unser Gott, der Du Deine goettliche Gegenwart in Zion wiederherstellst." (aus dem Schmone Essre Gebet)

* "Mein Herz ist im Osten, und ich bin im aeussersten Westen. Wie kann ich schmecken, was ich esse, wie kann Nahrung mir suess sein?" (Jehudah Halevi)

* "Solange tief im Herzen Die Seele eines Juden sich sehnt, Und gen Osten Ein Auge blickt, nach Zion, Ist unsere Hoffnung nicht verloren." ("Hatikwah" - Naphtali Herz Imber)

* "Eretz Israel ist die Geburtsstaette des juedischen Volkes. Hier erhielt es seine geistige, religioese und politische Identitaet…" (Aus der Unabhaengigkeitserklaerung)

Und so lautet die Frage:

* Warum wanderten Juden in in diesen zweitausend Jahren nicht zu Zeiten, in denen dies moeglich war, in Eretz Israel ein?

Anders ausgedrueckt:

* Was ist das Besondere des modernen Zionismus?
* Was geschah vor hundert Jahren, das die Position des juedischen Volkes veraenderte, verglichen mit jener der Jahrhunderte vor 1897, dem Jahr des ersten Zionistischen Kongresses?


2. Die speziellen Merkmale der Zionistischen Bewegung werden auf verschiedene Weise ausgedrueckt:

  1. Das war eine Gruppe von Leuten, die Zionismus, die Rueckkehr nach Zion als eine politische und praktische Loesung fuer das nationale Problem des juedischen Volkes betrachteten.

    Das war die Schlussfolgerung, die nach der Analyse der Situation des juedischen Volkes gezogen wurde. Der Hintergrund, vor dem diese weder religioese noch messianische Analyse stattfand, waren die Ereignisse von der Mitte des 19. bis in das fruehe 20. Jahrhundert (das Entstehen der nationalen Bewegungen in Europa, Pogrome, Blutbeschuldigungen, Antisemitismus). Der Religioese Zionismus kombinierte religioese Anschauungen mit dem politischen und praktischen Zugang der Zionistischen Bewegung.

  2. Relativ gesehen handelte es sich um eine sehr kleine Gruppe von Menschen: die meisten Mitglieder hatten keine besondere Stellung innerhalb des juedischen Volkes, und auch nicht in den Gemeinden, aus denen sie kamen.

    In Zahlen betrachtet war die Gruppe damals und auch spaeter marginal und sie wurde als voruebergehende Episode betrachtet.

    Diese Gruppe brachte ein beispielloses Phaenomen in der Geschichte der Menschheit zustande: ein Volk, das aus seinem Land verbannt und in alle vier Ecken der Welt zerstreut worden war, bewahrte nicht nur erfolgreich seine nationale Identitaet, sondern kehrte nach 2000 Jahren in sein eigenes Land zurueck und etablierte einen unabhaengigen, souveraenen Staat.

  3. Die Wiederbelebung der hebraeischen Sprache hat viel Neid und viel Bewunderung hervorgerufen.Die Grundlagen der hebraeischen Sprache liegen in der Bibel. Sie erhielt neue Nahrung mit der Rueckkehr des Volkes in sein Land.

    Schaetzen die Israelis selbst die Groesse der Errungenschaft, die sie dazu befaehigt, die Sprache zu sprechen und zu verstehen, in der vor tausenden von Jahren unsere heiligen Schriften geschrieben wurden, eine Sprache, die in den zweitausend Jahren des Exils keine Alltagssprache war?

  4. Diese kleine Gruppe musste sich zusaetzlich zum Kampf, die zionistische Idee zu verbreiten, auch gegen verschiedene antagonistische Kraefte behaupten:
    • Die ersten Zionisten mussten Haltungen bekaempfen, die darauf bestanden, auf das Kommen des Messias zu warten und die Erloesung nicht zu beschleunigen.
    • Sie mussten sich auch gegen die weitverbreitete Meinung behaupten, Juden sollten sich in die europaeischen Nationen integrieren, vor allem in Westeuropa, wo der Aufstieg der juedischen Nationalbewegung den Integrationsprozess in das Volk, unter dem die Juden lebten, sabotierte.
    • Die ersten Zionisten hatten auch gegen jene Denker zu kaempfen, die argumentierten, die Loesung fuer die Probleme des juedischen Volkes wuerde durch die Akzeptanz der sozialen und wirtschaftlichen Ideologien, die sich in dieser Zeit entwickelten, kommen.

3. Die speziellen Merkmale der Zionistischen Bewegung

werden auch durch die verschiedenen Prozesse, die sie in den Jahren seit dem ersten Zionistischen Kongress, 1897, durchmachte, bis heute reflektiert: die Schoah und die Gruendung des Staates Israel.

  1. Die politischen Prozesse kulminierten in einer internationalen Anerkennung der Notwendigkeit, einen Staat fuer das juedische Volk in Eretz Israel zu etablieren. Die Rueckkehr ins Land, die Entwicklung der verschiedenen Siedlungsformen waren heikle, langwierige, ausgedehnte und komplexe Vorgaenge, die viel Glauben, unentwegte Hingabe an das Ziel, grosse Geduld - und eine erhebliche Portion Naivitaet verlangten.
  2. Die Zionistische Bewegung ist einen langen Weg gegangen. Als sie aufbrach, gab es verschiedene Stroemungen, die sich auf verschiedene Arten fuer eine Problemloesung einsetzen, die fuer alle annehmbar sein wuerde - ein souveraener Staat fuer das juedische Volk in Zion. Einige insistierten zuerst und vor allem darauf, internationale Anerkennung zu erreichen. Andere kaempften um die Schaffung von Tatsachen und unternahmen gleichzeitig Anstrengungen, Anerkennung ueber diplomatische Kanaele zu erlangen. (Es gab viele andere Ansichten und Wege, die Bedeutung des Strebens nach der Gruendung eines juedischen Staates, zu interpretieren.)
  3. Auch hinsichtlich der physischen Beschaffenheit des Staates gab es bis zur Staatsgruendung verschiedene Meinungen, z. B. ueber den Verlauf der Grenzen.

    Die Mehrheit war dazu bereit, mit jeglichem Territorium, das man ihnen zuteilen wuerde, auszukommen, so lange, bis sie einen souveraenen Staat haetten. Die Minderheit bestand darauf, sich nicht mit einer Minimalloesung zufrieden zu geben, sondern die Grenzen des Gelobten Landes anzustreben. Natuerlich gab es zwischen diesen beiden Extremen eine ganze Palette von Meinungen.

    Gibt es heute auch eine politische Debatte ueber

    • Grenzen?
    • Ueber den Preis, der bezahlt werden muss?
    • Was soll oder muss aufgegeben werden?
    • Und wofuer?
      ...Fuer Frieden?
      ...Welchen Frieden?
      ...Fuer die Anerkennung durch die Nachbarstaaten und das israelische Existenzrecht?

    • Und so weiter.


4. Die Beziehung zwischen dem juedischen Volk und Eretz Israel fuehrte gemeinsam mit der Notwendigkeit, in Israel zu sein, zum Konzept von "Alijah" (Einwanderung, aber woertlich "Aufstieg"), und im Gegensatz dazu zum Konzept von "Jerida" (Auswanderung, aber woertlich "Abstieg").

Ein interessantes Projekt koennte die Untersuchung des Begriffes "Alijah", seiner gefuehlsmaessigen, ideologischen und erzieherischen Bedeutungen in ueber hundert Jahren Zionismus, sein.

Diese Konzepte kommen bereits in der Bibel vor:

"Und es gab eine Hungernot im Land, und Abram zog nach Aegypten hinab und blieb dort, denn die Hungersnot im Land war schwer." (Genesis 12:10).

Die Tatsache, dass statt des neutralen Ausdrucks "Migration" (hagira), der die Uebersiedlung von einem Land in das andere beschreibt, die Begriffe "Alijah" und "Jerida" gewaehlt wurden, beweist die Bedeutung, die von den Israelis dem Leben im Staat und dem Status von Eretz Israel zugemessen wird.

Jede der hier aufgeworfenen Fragen koennte als Anhaltspunkt fuer eine Untersuchung und Verbindung zum Thema dienen.

 

[Top] [weiter] [Aktivitaeten] [Das Jahrhundert des Zionismus] [Homepage]


The Pedagogic Center
Direktor: Dr. Motti Friedman
Web Site Manager: Esther Carciente, esthers@jajz-ed.org.il
Bearbeitung: Dr. Chani Hinker

Created: 16/11/00 Updated: 12/12/00


haGalil.com ist kostenlos!
Trotzdem: haGalil kostet Geld!


Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln die Meinungen der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.

Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

haGalil onLine

1995-2008 © by haGalil onLine®
bzw. den angegebenen Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved

haGalil onLine - Editorial