Arie Talmi und Jacov Sch?nfeld ?ber die Nachkriegszeit
"Der Anfang war bescheiden. Eine Gruppe von 12 Jugendlichen, alle aus den
Fl?chltingslagern in Wien. Von der j?dischen einheimischen Bev?lkerung Wiens
waren damals meistens nur ?ltere Leute da, und Wiener j?dische Kinder und
Jugendliche im Schulalter gab es nur zirka 200. Ein Teil der Juden, die ihre
Kinder w?hrend der Nazizeit der katholischen Kirche ?bergaben, weigerten sich,
sie dem Judentum zur?ckzugeben. Der ideologische Kreis der Bewegung sah im Kampf
gegen die Assimilation ihre wichtigste Aufgabe und konzentrierte alle Kr?fte der
Bewegung, um diese Kinder, die unter vielen christlichen Familien verstreut
waren, wieder dem Judentum zur?ckzugeben. Diese Kinder zu finden, war mit viel
m?hseliger Arbeit und Suche verbunden.
Im Juni 1949 vor dem Sommerlager, traten der Bewegung auch Wiener Jugendliche
bei. Damit war die ungewisse Periode des Kens vor?ber und beruhte jetzt schon
auf einem Kern der Wiener einheimischen j?dischen Jugendlichen. Madrichim aus
Ungarn (Gyuszi) und aus der Tschechoslowakei (Chaika) kamen zu Hilfe, das erste
Sommer-Machane zu organisieren (Reichenau Juli 1949), an dem zirka 40
Jugendliche teilnahmen.
Die wenigen j?dischen Kinder und Jugendlichen waren ?ber alle Wiener
Wohnbezirke verstreut, unter einer Bev?lkerung von 2 Millionen. Die einzige
hebr?ische Schule besuchten vor allem Kinder aus den Fl?chtlingslagern und in
den Wiener ?ffentlichen Schulen gab es auf 1000 Kinder nur zwei Juden. Diese
gro?e Verstreuung mit den weiten Entfernungen des Kens von ihrem Familienhaus
war eine der Ursachen, die die Entwicklung des Kens hinderten.
Von 1950 an begann die Bewegung die erste Chalutz-Zionistische Monatszeitung
herauszugeben, die nach dem Krieg in Wien erschien. Die gro?e Verbreitung unter
allen j?dischen Jugendlichen Wiens war das Zeichen des Erfolges dieser
T?tigkeit."