"Der Shomer ist ein Pionier der nationalen Befreiung seines Volkes und den
Zielen der chalutzischen und kהmpfenden Arbeiterbewegung treu.
Der Shomer ist ein Mensch der Arbeit und strebt nach der Verwirklichung
seiner Ideale im shomerischen Kibbutz."
(Aus den 10 Dibrot des HaShomer
HaZair)
Die Jugendlichen, die 1913 in Galizien die Pfadfindergruppe "HaShomer"
gr?ndeten, wurden um das Jahr 1900 geboren und waren zwischen achtzehn und
zwanzig, als sie Pal?stina erreichten.
Die meisten besuchten polnische Mittelschulen, einige auch deutsche.
Arbeitende Jugendliche oder Jugendliche aus chassidischen Kreisen waren eine
unbedeutende Minderheit. Die Eltern dieser ersten Shomerim waren - f?r
galizianisch-j?dische Verh?ltnisse - wirtschaftlich gut gestellt: Kaufleute,
Vertreter, Freiberufler, Besitzer kleiner Anwesen oder Fabriken.
Vieler dieser Jugendlichen konnten als assimiliert betrachtet werden oder
als auf dem Weg in die Assimilation. Die Sprache der Kenim war polnisch. Nur
wenige Kinder erhielten von ihren Eltern eine j?dische Erziehung.
In diesen fr?hen Jahren gab es auch schon so etwas wie "Zionistisches
Erwachen" und schwache Kontakte mit Pal?stina, dessen Neuigkeiten durch die
Zeitung des "Hapoel HaZair" oder durch Olim der Zweiten Alijah verbreitet
wurden.
Schon bald war es jedoch klar, da? die Hoffnung auf Assimilation in die
polnische Gesellschaft gescheitert war. Polen stie? die Juden von sich:
wirtschaftlich, sozial und kulturell. Es sah die Juden als Fremdk?rper, auch
wenn sie polnisch sprachen und sich mit den nationalen Zielen Polens
identifizierten.
Vor allem die j?dischen Studenten empfanden diese Zur?ckweisung besonders
stark, sie konnten ihre W?nsche nicht mehr verwirklichen. Vielleicht wird
dadurch die Tatsache erkl?rt, da? j?disches Nationalbewu?tsein und Zionismus
zuerst an den Universit?ten auftauchten. In diesen akademischen Kreisen bildeten
sich die ersten zionistischen Vereinigungen, aus ihnen rekrutierte sich die
zionistische F?hrung.
Der Zionismus betonte Existenz und Essenz der j?dischen Nation und forderte
von seinen Anh?ngern die Identifikation mit der j?disch-nationalen Kultur.
Die Assimilation wurde bek?mpft.