Am Salzmeer:
Ein Gedi
Ein-Gedi
ist eine Oase am Westufer des Toten Meeres und eine der wichtigsten
archaeologischen Staetten in der judaeischen Wueste.
Ein-Gedi ist eigentlich der Name einer Quelle, der „Ziegenquelle", die von einer
Hoehe von 200 Meter ueber dem Toten Meer herabfaellt.
David suchte vor Saul Zuflucht in den „Bergfesten von Ein-Gedi". Als einen
Ort grosser Schoenheit schildert das Hohe Lied Ein Gedi: „Mein Freund ist mir
eine Traube von Zyperblumen in den Weingaerten von Ein-Gedi."
Bei archaeologischen Ausgrabungen wurden fuenf Siedlungsschichten nachgewiesen,
die vom 7. Jahrhundert v.d.Z. bis ins 5. Jahrhundert .n.d.Z. anzusetzen sind.
Die erste Siedlung wurde 582 v.d.Z. von Nebukadnezar zerstoert. Nach der
Rueckkehr aus dem babylonischen Exil wurde sie wieder aufgebaut. Die dritte
Siedlung wurde von den Hasmonaeern gegruendet, die vierte von Koenig Herodes.
Vor dem Bar Kochba Aufstand (132 - 135) war die juedische Stadt Ein-Gedi
kaiserliches Eigentum und beherbergte eine roemische Garnison. Waehrend des
Aufstandes wurde Ein-Gedi von Bar Kochba kontrolliert und eines seiner Militaer-
und Verwaltungszentren. Beim Bar Kochba Aufstand, der von Kaiser Hadrian
niedergeschlagen wurde, spielten die Hoehlen von Ein-Gedi, wie Ausgrabungen von
Yigal Yadin zeigen, eine grosse Rolle. Funde, die vom Untergang der hierher
geflohenen juedischen Aufstaendischen berichten, wurden geborgen: 15 Briefe von
Bar Kochba, ein Psalmenfragment, Schluessel verlassener Haeuser, Totenschaedel,
Kleidungsstuecke, Sandalen.
In roemisch - byzantinischer Zeit wird die Siedlung Ein-Gedi
von den Kirchenvaetern erwaehnt; Eusebius beschreibt sie als sehr grosses
juedisches Dorf. Ein-Gedi war damals wegen seiner vorzueglichen Datteln und
seltenen Gewuerze beruehmt.
Ausgrabungen im Jahr 1970 brachten Ueberreste einer juedischen Gemeinde in
der byzantinischen Zeit ans Tageslicht. Ihre Synagoge hatte einen schoenen
Mosaikboden, auf dem Weintrauben pickende Pfaue dargestellt sind. Die Worte
„Friede ueber Israel" sind ebenso zu lesen wie eine Inschrift, von der 18 Zeilen
erhalten sind. Ein Teil dieser Inschrift ruft einen Fluch „auf jeden herab,
der Streit zwischen Menschen verursacht, der seine Freunde gegenueber Nichtjuden
verleumdet, oder Nichtjuden ein Geheimnis der Stadt verraet…"
(Dies soll sich auf die Geschaeftsgeheimnisse der Balsamindustrie beziehen.) Zu
den archaeologischen Funden gehoeren auch eine siebenarmige Bronzemenora und
mehr als 5000 Muenzen aus der Synagogenkassa neben dem Toraschrein.
1949 wurde in Ein-Gedi zu Verteidigungszwecken ein
israelisches Militaerlager errichtet, aus dem 1953 der Kibbutz Ein-Gedi
hervorging. Der Kibbutz entwickelte erfolgreich landwirtschaftliche Methoden,
die den Bedingungen des dortigen heissen Wuestenklimas und der Wassermenge der
Ein-Gedi Quellen angepasst sind. Das Gebiet rund um die Quellen wurde zum
Naturschutzgebiet erklaert. Eine Feldschule der Naturschutzgesellschaft, eine
Jugendherberge und ein Erholungsheim wurden hier errichtet.
Professor Arie Issar:
Wasser - die Hoffnung
Israels
Ein Film über technologische Wege aus der Wüste...
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