Lydda (Lod)
Lod liegt in der Kuestenebene Israels, 22 km suedoestlich von Tel Aviv-Jaffa
und wurde erstmals in der Liste der
kanaanitischen Staedte von Tutmosis III
erwaehnt.
Die Bibel berichtet, dass die Stadt von Schemed, einem Angehoerigen des
Stammes Benjamin, gegruendet wurde. (Chronik I, 8,12)
In der hellenistischen Zeit lag Lod ausserhalb der judaeischen Grenzen. 143
v.d.Z. wurde es von Samaria abgetrennt, und von Demetrius II dem Hasmonaeer
Jonathan uebergeben.
Zur Zeit der Makkabaeer war Lod eine rein juedische Stadt. Spaeter, so wird
erzaehlt, stellte Julius Caesar die Privilegien der Juden, die ihnen von den
Griechen weggenommen worden waren, wieder her. 43 v.d.Z. verkaufte Cassius, der
syrische Statthalter, die Bewohner Lods in die Sklaverei. Der roemische
Prokonsul von Syrien, Cestius Gallus, nahm Lod im Jahr 6 auf seinem Weg nach
Jerusalem ein und gab ihr spaeter den Namen Diospolis („Stadt des Zeus").
Johann der Essener eroberte die Stadt am Beginn des Juedischen Krieges, 68
wurde sie von Vespasian besetzt.
Zwischen dem Ersten und dem Zweiten Juedischen Krieg bluehte die Stadt. Sie
hatte einen grossen Markt, Vieh wurde gezuechtet, Textilien, Keramik und Farben
erzeugt. Lod war Sitz des Sanhedrin, Akiba und Elieser Ben Hyrkanos gehoerten zu
seinen Mitgliedern. Schon in urchristlicher Zeit gab es hier auch eine
Christengemeinde (Apostelgeschichte 9,32-34). Im Jahr 200 errichtete Kaiser
Septimus Severus eine roemische Stadt. Immer noch teilweise juedisch, nahm Lod
351 an der Revolte gegen Kaiser Gallus teil und wurde nach deren Scheitern
bestraft.
In byzantinischer Zeit war Lod christlich dominiert. Sie ist der legendaere
Geburtsort des heiligen Georg, Patron Englands, Grossmaertyrer der Ostkirche und
Heiliger des Islam. Nach ihm wurde Lod auch Georgiopolis genannt. Von den
Moslems 636 eingenommen, diente Lod als Provinzhauptstadt. Die Kreuzfahrer
loesten die Moslems 1099 ab. Benjamin von Tudela berichtet, dass es 1170 hier
nur eine einzige juedische Familie gab. Nach der Eroberung durch Saladin liessen
sich hier wieder mehr Juden nieder. Waehrend der fruehen ottomanischen Periode
scheint es in Lod keine Juden gegeben zu haben; eine kleine juedische Gemeinde
wurde im 19. Jahrhundert gegruendet.
1921 wurden die Juden durch den arabischen Aufstand vertrieben. 1944 lebten
in Lod 17.000 Arabern, ein Fuenftel davon Christen.
Im Juli 1949, waehrend des Unabhaengigkeitskrieges, wurde Lod von den
israelischen Streitkraeften besetzt. Die Mehrheit der Araber verliess die Stadt.
1990 hatte Lod 43.000 Einwohner, davon mehr als 4000 Moslems und christliche
Araber.
1936, waehrend der britischen Mandatszeit, war in der Umgebung Lods ein
Flughafen angelegt worden, der im November 1948 fuer die zivile Luftfahrt
geoeffnet wurde. Lod wurde zu Israels internationalem Flughafen, der 1975 den
Namen des ersten Ministerpraesidenten, Ben Gurion, erhielt. „Ben Gurion" ist der
Heimatflughafen der 1949 gegruendeten israelischen Fluglinie ElAl. 1991 zaehlte
man hier fast drei Millionen Reisende. Der Flughafen und die israelische
Flugzeugindustrie sind wichtige Arbeitgeber fuer die ansaessige Bevoelkerung.
In Lod werden ausserdem Papier, Lebensmittel, elektrische Geraete,
Zigaretten und Erdoelprodukte erzeugt.
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Updated: 11/12/00