Rachel Janait Ben Zwi (1886-1979)
Arbeiterfuehrerin, Erzieherin, Autorin
Rachel wurde in der Ukraine geboren. Sie erhielt ihre Ausbildung in Russland
und spaeter in Frankreich, wo sie Landwirtschaft studierte. Schon vor ihrer
Uebersiedlung nach Eretz Israel fuehlte sie sich mit der Arbeiterbewegung
verbunden und arbeitete am Aufbau einer Sektion der Poalei Zion (Arbeiter Zions)
in Russland.
Rachel kam 1908 in Eretz Israel an und arbeitete als Lehrerin. Sie war
Mitbegruenderin des Hebraeischen Gymnasiums in Jerusalem, dem zweiten modernen
Gymnasium des Landes. Sie spielte auch eine Rolle im Schomer, dessen Mitglieder
oft auch zur Poalei Zion gehoerten, und spaeter in der Tenuot HaPoalot, der
Arbeiterinnenbewegung. Sie arbeitete ab 1910 an der Herausgabe der hebraeischen
Poalei Zion Zeitung mit und nach dem Ersten Weltkrieg gehoerte sie zu den
Gruendern der Ahdut HaAwoda, der Arbeiterpartei.
Sie wurde Haganah Fuehrerin und setzte ihre erzieherische Laufbahn fort. 1921
gruendete sie in Talpiot die erste landwirstchaftliche Schule fuer Maedchen und
wurde die erste Direktorin.
Kurz nach der Staatsgruendung wurde - dank ihrer Bemuehungen - ein
landwirtschaftliches Jugenddorf in Ein Kerem ins Leben gerufen.
1918 heiratete sie Yitzchak Ben Zwi, den sie durch ihre Taetigkeiten mit
Poalei Zion, dem Schomer und „HaAhdut" kennengelernt hatte.
Als ihr Mann 1952 Israels zweiter Staatspraesident wurde, stand sie ihm in
allen offiziellen Pflichten zur Seite und arbeitete mit ihm, um aus dem
Praesidentenheim ein zentrales Wahrzeichen fuer alle Israelis zu machen.
Nach dem Tod ihres Mannes, 1963, wurde sie aktives Mitglied von Jad Ben Zwi,
dem Forschungsinstitut, das nach Yitzchak Ben Zwi benannt wurde.
Gemeinsam mit ihrem Mann schrieb sie das Buch „Eli", die Geschichte ihres
Sohnes, den sie im Unabhaengigkeitskrieg verloren hatten.
Sie gab spaeter ihre Memoiren "Wir sind Einwanderer" heraus und die
wissenschaftlichen Schriften ihres Mannes. Fuer ihre speziellen Leistungen fuer
den Staat und die israelische Gesellschaft, wurde sie 1978 mit dem Israel Preis
ausgezeichnet.
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Bearbeitung: Dr. Chani Hinker
Updated: 11/12/00