Abraham Jitzchak HaCohen Kook
(1865-1935)
Er
war der erste Oberrabbiner des modernen Eretz Israel und eine einzigartige
Mischung von Tradition und Moderne - ein tief religioeser Mensch, der - ungleich
vieler seiner Zeitgenossen - aktiv am taeglichen Leben Anteil nahm.
Kook wurde in Lettland
geboren und ergriff sehr frueh die Initiative, seine traditionelle juedische
Erziehung mit dem ausgedehnten Studium juedischer und philosophischer Faecher zu
ergaenzen. Im Alter von 22 Jahren wurde er zum Rabbiner von Zaumel ernannt, 1895
erhielt er dieses Amt in Bausk.
1904 wanderte Kook in Eretz
Israel ein, wo er als Rabbiner von Jaffa amtierte. Hier begann er sich mit dem
zionistischen Ideal zu identifizieren und - im Gegensatz zu den meisten anderen
Rabbinern - trat er der politischen Bewegung bei. Diese Kombination von
orthodoxem und politischen Zionismus schien in jenen Tagen fast ein Widerspruch
in sich selbst zu sein. Die Mehrheit der religioesen Fuehrer glaubte, vor dem
Kommen des Messias koenne keine Rueckkehr nach Zion moeglich sein. Viele der
aktiven Zionisten hatten ihre religioesen Traditionen verlassen und durch
sekulaere politische Aktivitaeten ersetzt. Fuer Rabbiner Kook markierte die
Rueckkehr nach Eretz Israel den Beginn der goettlichen Erloesung.
1914 ging Kook nach Europa,
um traditionelle Juden aufzufordern, ihr zionistisches Ideal zu erfuellen. Der
Ausbruch des Ersten Weltkrieges hinderte ihn, nach Palaestina zurueckzukehren.
Er nahm deshalb in einer Londoner Gemeinde die Position des Rabbiners an. Nach
dem Krieg kehrte er nach Palaestina zurueck, wurde zum Oberrabbiner von
Jerusalem ernannt und 1921, mit der Gruendung des Oberrabbinates, zum ersten
aschkenasischen Oberrabbiner von Eretz Israel.
Rabbiner Kook war bei der
Bevoelkerung, der nichtreligioesen wie der religioesen (ausser bei der extremen
Gruppe "Neturei Karta"), sehr populaer. Fuer ihn war die nichtreligioese Haltung
vieler Siedler ein vorruebergehender Zustand und er fand in den meisten
sekulaeren Taetigkeiten eine religioese Bedeutung. Seine Liebe zu Eretz Israel
und den Juden war ausserordentlich. Er sagte einmal, laut Talmud sei der Tempel
wegen des unverdienten Hasses unter den Juden zerstoert worden. Und nur aus
Liebe, die auch unverdient ist, wird er wiedererrichtet werden.
1924 gruendete Rabbiner Kook
in Jerusalem eine Jeschiwa, „Merkaz ha-Rav", die seine Philosophie bis heute
weitertraegt. Sie ist eine der Jeschiwot, deren Schueler sich nicht weigern,
Militaerdienst zu leisten. Die Absolventen unterrichten in den Jeschiwot von
Bnei Akiva oder anderer religioeser zionistischer Bewegungen. Die Studenten sind
auch in der Siedlungsbewegung in Judea und Samaria und als Kaempfer fuer ein
„Gross-Israel" aktiv. Zwi Juda, Rabbiner Kooks Sohn, war bis zu seinem Tod 1982
ein fuehrender Rabbiner der Jeschiwa. Als Abraham Yitzchak Kook 1935 starb,
saeumten tausende Juden die Strassen von Jerusalem und betrauerten den Tod eines
grossen Gelehrten, Humanisten und religioesen Fuehrers.
Siehe auch:
Oroth haTorah -
Die Lichter der Torah
[Weitere
Persצnlichkeiten]
[Das
Jahrhundert des Zionismus] [Homepage]
The Pedagogic Center Direktor: Dr. Motti
Friedman Web Site Manager: Esther Carciente,
esthers@jajz-ed.org.il
Bearbeitung: Dr.
Chani Hinker
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