Jitzchak Schamir (geb. 1915)
Israelischer Ministerpraesident
Yitzchak Schamir, der urspruenglich Jazernicki hiess, wurde in Ostpolen
geboren. Er war ein Mitglied der Jugendbewegung Betar. Schamir studierte in
Warschau Rechtswissenschaften, emigrierte vor dem Abschluss seiner Studien 1935
nach Eretz Israel, wo er spaeter an der Hebraeischen Universitaet seine
Ausbildung fortsetzte.
Schamir war Mitglied zweier militanter juedischer Untergrundorganisationen,
die vor der Staatsgruendung aktiv waren: zuerst im Etzel und spaeter im Lechi.
Beide Gruppen kaempften mit Terroranschlaegen und Sabotageakten sowohl gegen die
Araber als auch gegen die Briten. Schamir wurde wurde zweimal von den Briten
verhaftet, konnte aber jedes Mal entkommen.
Jitzchak Schamir wurde nach Frankreich ausgewiesen, kam 1948 nach Israel
zurueck, wo er fuer die Regierung arbeitete. 1970 schloss er sich der von
Menachem Begin geleiteten Cherut Partei an, 1973 wurde er in die Knesset
gewaehlt. 1977 bis 1980 fungierte Schamir als Praesident der Knesset, danach
wurde er Aussenminister. Als sich Begin 1983 aus der Regierung und der Partei
zurueckzog, folgte ihm Schamir in beiden Aemtern nach, blieb aber auch
Aussenminister.
Die Wahlergebnisse 1984 waren unentschieden, und der Likud war gezwungen,
eine „Nationale Einheitsregierung" mit der Arbeiterpartei zu akzeptieren. Zuerst
war Shimon Peres von der Arbeiterpartei Ministerpraesident, waehrend Schamir das
Aussenamt uebernahm. 1986 wurde gewechselt. Da Schamir gegen den Aufstand der
Palaestinenser (Intifada) eine Politik der Haerte verfolgte, blieb er auch nach
den Wahlen vom November 1988 Ministerpraesident.
1990 wurde gegen die Regierung Schamir ein Misstrauensantrag eingebracht, und
er bildete mit einigen rechtsgerichteten und religioesen Parteien eine
Koalition. 1991 war er bereit, an den umfassenden Friedensgespraechen in Madrid
teilzunehmen. Seine starke Unterstuetzung der neuen juedischen Siedlungen in der
Westbank behinderte die Verhandlungen mit den Palaestinensern und strapazierte
die Beziehungen mit den USA.
1992 verlor der Likud die Wahlen, und Jitzchak Rabin folgte Schamir als
Ministerpraesident. 1993 wurde Benjamin Netanjahu Chef des Likud und 1996
Ministerpraesident.
[Top] [Persoenlichkeiten]
[Das
Jahrhundert des Zionismus] [Homepage]
The
Pedagogic Center
Direktor: Dr. Motti Friedman
Web Site Manager:
Esther Carciente,
esthers@jajz-ed.org.il
Bearbeitung: Dr. Chani Hinker
Updated: 11/12/00