Jitzchak Navon (geb. 1921)
Fuenfter Praesident des Staates Israel
Jitzchak Navon wurde 1921 in Jerusalem als Sohn einer Familie sephardischer
Rabbiner geboren. Seine Familie ist seit 300 Jahren in Jerusalem ansaessig und
kann ihren Stammbaum bis zur Vertreibung der Juden aus Spanien, 1492,
zurueckverfolgen. Navon studierte Islamistik und Paedagogik an der Hebraeischen
Universitaet.
1946 bis 1948 war er Chef der arabischen Abteilung der Haganah.
Er war Angehoeriger des diplomatischen Korps in Suedamerika und begann 1951
seine politische Karriere mit verschiedenen Funktionen im Bueros Ben Gurion und
Sharett.
Nachdem er 1963 zum Vorstand der Kulturabteilung des Erziehungsministeriums
ernannt worden war, motivierte er hunderte Soldatinnen, Hebraeischlehrerinnen zu
werden, um das Analphabetentum unter den Einwanderern zu bekaempfen.
1965 bis 1978 war Navon Abgeordneter in der Knesset, stellvertretender
Knessetpraesident und Vorsitzender der Komitees fuer auswaertige Angelegenheiten
und Verteidigung. Er interessierte sich fuer die Beziehungen zwischen Israel und
der Diaspora und war in der WZO und als Vorsitzender des
amerikanisch-israelischen Kulturfonds taetig. Navon war Sprecher der
sephardischen Gemeinde und stellte das Leben der Sepharden in zahlreichen
Schriften, Theaterstuecken und Fernsehprogrammen vor.
1978 wurde Jitzchak Navon zum fuenften israelischen Staatspraesidenten
gewaehlt. Seine Amtsperiode fiel in eine Zeit sich verstaerkender politischer,
sozialer und ethnischer Spannungen, Auseinandersetzungen wegen des israelischen
Rueckzugs aus der Halbinsel Sinai und dem Einmarsch in den Libanon.
Navon Interesse galt der Ueberbrueckung von Gegensaetzen zwischen den
ethnischen, religioesen, politischen und sekulaeren Gruppen Israels, zwischen
Aschkenasim und Sephardim, Juden und Arabern. Er besuchte entlegene Siedlungen
und benachteiligte Regionen und ermutigte die Bewohner.
Navon oeffnete die Residenz des Praesidenten fuer Schriftsteller und Kuenstler.
Eines der am meisten bemerkenswerten Ereignisse waehrend Navons
Praesidentschaft war sein Staatsbesuch in Aegypten, 1980. Er beeindruckte seinen
Gastgeber, Staatspraesident Sadat, durch sein fliessendes Arabisch.
Navon besuchte auf Einladung Praesident Ronald Reagans auch die Vereinigten
Staaten.
Jitzchak Navon war der erste Praesident, der oeffentlich seine politische
Meinung kundtat und indirekt die Regierung kritisierte. Er forderte die
Einrichtung einer Kommission, um das Massaker in den Fluechtlingslagern Sabra
und Shatila im Suedlibanon zu untersuchen. Christliche Phalangisten hatten,
waehrend das Gebiet unter israelischer Kontrolle gestanden war, moslemische
Fluechtlinge ermordet.
Nach dem Ende seiner fuenfjaehrigen Amtszeit kehrte Navon an die vordere
politische Front zurueck. 1984 wurde er wieder in die Knesset gewaehlt und nach
der Bildung der Nationalen Einheitsregierung stellvertretender
Ministerpraesident und Erziehungsminister. Er war federfuehrend an der Planung
der Veranstaltungen beteiligt, die den 500. Jahrestag der Vertreibung der Juden
aus Spanien begleiteten. Er unterzeichnete auch das erste kulturelle
Uebereinkommen zwischen Israel und Spanien.
Zur Zeit ist Jitzchak Navon der Vorsitzende von Neot Kedumim, der Rubin
Musikakademie in Jerusalem und des Abraham Fonds, der sich fuer die friedliche
Koexistenz zwischen Juden und Arabern einsetzt.
[Top] [Persoenlichkeiten]
[Das
Jahrhundert des Zionismus] [Homepage]
The
Pedagogic Center
Direktor: Dr. Motti Friedman
Web Site Manager:
Esther Carciente,
esthers@jajz-ed.org.il
Bearbeitung: Dr. Chani Hinker
Updated: 11/12/00