Israel Meir Ha-Kohen (1838-1933)
Der "Chafetz Chaiim" genannte Israel Meir Ha-Kohen ist eine der wichtigsten
Persoenlichkeiten des modernen Judentums
Israel Meir Ha-Kohen stammte aus aermlichen Verhaeltnissen und wurde bis zu
seinem zehnten Lebensjahr von seinen Eltern unterrichtet. Danach uebersiedelte
er nach Wilna, wo er seine Studien fortsetzte. Er unterschied sich nicht von den
anderen Studenten, spaeter ueberragte er alle seine Zeitgenossen durch seine
Qualitaeten. Er ist allgemein als "Chafetz Chaiim" bekannt, nach dem Titel
seines ersten Werkes. Seine Persoenlichkeit, seine Froemmigkeit, sein
bescheidenes Auftreten, seine Integritaet und seine Werke uebten einen grossen
Einfluss aus und faszinierten die Menschen. Hunderte Zitate voll praktischer
Weisheit werden ihm zugeschrieben, hunderte wahre und erfundene Geschichten
wwerden ueber sein Leben erzaehlt.
Er lehnte es ab, durch das Rabbinat seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Nach
seiner Heirat unterhielt er ein kleines Geschaeft.
Taeglich schrieb er fuer sich einen kleinen Bericht seiner Taten, um sicher
zu sein, nichts Falsches unternommen und keine Zeit verschwendet zu haben.
Er verbrachte seine Zeit mit dem Studium der Tora und lehrte das einfache
Volk, das er zum Lernen und zur Einhaltung der Gebote aufforderte.
Der Chafetz Chaiim hatte jedoch nicht die Absicht, eine Jeschiwa zu
gruenden. Aber so viele Studenten scharten sich um ihn, das sein Heim ab 1869
als die "Chafetz Chaiim Jeschiwa" bekannt wurde. Ueber vierzig Jahre spaeter
uebersiedelte diese Jeschiwa in ein eigenes Gebaeude. Lange Zeit war es seine
eigene Aufgabe, fuer die Studenten zu sorgen, spaeter unterstuetzten ihn seine
drei Schwiegersoehne. Dies liess ihm mehr Zeit fuer die Veroeffentlichung seiner
Schriften.
Im Alter von fuenfunddreissig Jahren erschien sein erstes Werk, 'Chafetz
Chaiim", das vollstaendig der Wichtigkeit der Gesetze gegen Verleumdung und
Klatsch gewidmet war. Sein Leben lang legte er grossen Wert auf die Einhaltung
dieser Gebote. 1879 veroeffentlichte er ein zweites Buch zu diesem Thema, 1925
ein drittes. Er komponierte sogar ein eigenes Morgengebet dazu.
Das bekannteste Werk des Chafetz Chaiim ist sein sechsbaendiger Kommentar zum
Schulchan Aruch: "Mischna Brurah".
Er veroeffentlichte seine Buecher nicht aus akademischen Gruenden, sondern
um verschiedene Aspekte juedischen Lebens zu staerken. Zu seinen Buechern
gehoeren ausserdem: "Ahawat Chessed" (ueber Wohltaetigkeit), "Machaneh Israel"
(praktische Vorschriften fuer juedische Soldaten) oder "Neddechei Israel", in
dem er Juden, die nach westlichen Laendern auswanderten, zur Einhaltung der
Gebote ermutigte.
Da er auf das baldige Kommen des Messias hoffte, legte er Wert auf das
Studium der Gesetze, die Opfer und Tempeldienst betreffen.
Der Chafetz Chaiim war oft in juedischen Angelegenheiten unterwegs. Er war
ein Gruender und spiritueller Fuehrer der Agudat Israel, deren erste
Weltkonferenz er 1912 eroeffnete.
Seine Hilfe ermoeglichte vielen europaeischen Jeschiwot in der
Zwischenkriegszeit das Ueberleben. Unter seiner Aegide wurde ein Komitee fuer
Jeschiwot gegruendet, das Geldmittel fuer diese Schulen sammelte.
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Bearbeitung: Dr. Chani Hinker
Updated: 11/12/00