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Azriel Hildesheimer (1820-1899)

Azriel Hildesheimer (1820-1899) Deutscher Rabbiner, Gelehrter, Erzieher und Fuehrer der Orthodoxie

Hildesheimer wurde in Halberstadt als Sohn einer Gelehrtenfamilie geboren. Seine fruehe Erziehung erhielt er in der lokalen juedischen Schule, der ersten Deutschlands, die allgemein bildende Faecher in ihren Lehrplan aufgenommen hatte. Nach einem Talmudstudium in Hamburg, studierte er an der Universitaet Berlin semitische Wissenschaften, Geschichte und Philosophie. Sein Doktorat stammte von der Universitaet Halle.
Durch seine Heirat wurde er finanziell unabhaengig, er konnte seine Studien und seine Karriere sorglos verfolgen. Nach seiner Rueckkehr nach Halberstadt arbeitete er unentgeltlich fuer die juedische Gemeinde.

1851 wurde Hildesheimer zum Rabbiner in Eisenstadt, Oesterreich, ernannt. Er reorganisierte das Erziehungssystem und gruendete eine Jeschiwa mit weltlichen Gegenstaenden, wo er persoenlich viele Stunden unterrichtete. Die Jeschiwa war sehr erfolgreich und zog Studenten aus ganz Europa an.
Obwohl Hildesheimer selbst ein orthodoxer Rabbiner war, wurde er von den meisten ungarischen orthodoxen Rabbinern angefeindet.
1868 bis 1869 fand ein Kongress der ungarischen Juden statt, der zusammen kam, um die Gruendung eines ungarischen Rabbinerseminares zu beraten. Hildesheimer und seine Anhaenger mussten sich gegenueber den Reformern und den Orthodoxen behaupten. Wahrscheinlich haetten seine Kompromissvorschlaege die Einheit des ungarischen Judentums bewahrt, der Kongress endete jedoch mit einer Spaltung.

1869 akzeptierte Hildesheimer einen Ruf nach Berlin und wurde Rabbiner der neu gegruendeten orthodoxen Gemeinde "Adass Jisroel". 1873 etablierte er ein Rabbinerseminar, das die wichtigste Ausbildungsstaette fuer Rabbiner aus ganz Europa werden sollte. Hildesheimers Studenten nahmen die Idee mit in die Welt, Orthodoxie sei vereinbar mit dem wissenschaftlichen Studium der juedischen Quellen. Hildesheimer trat fuer eine Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinde ein, um das juedische Volk als Gesamtheit zu staerken. Gemeinsam mit seinen Reformkollegen kaempfte er gegen den deutschen Antisemitismus. Gleichzeitig lehnte er jedoch die Reformbewegung ab, da sie seiner Meinung nach das Judentum untergrub.

Hildesheimer half den bedraengten juedischen Gemeinden auf der ganzen Welt; als Mitglied des "Hilfsvereins der deutschen Juden" unterstuetzte er die Opfer der russischen Pogrome. Er plaedierte dafuer, die Fluechtlinge sollten nach Eretz Israel gehen und nicht nach Amerika. Sein Leben lang war Hildesheimer ein begeisterter Unterstuetzer der Juden Palaestinas und des Aufbaus des Jischuw.
Bereits in seiner Eisenstaedter Zeit hatte er fuer die Jerusalemer Juden Geld gesammelt, das fuer den Bau von Wohnungen in der Altstadt verwendet wurde.
1872 gruendete er den Palaestina Verein, um das erzieherische und berufliche Niveau der Juden in Jerusalem zu heben. 1879 wurde ein Waisenhaus gegruendet. Dies zog ihm die Gegnerschaft der Ultraorthodoxie des alten Jischuw zu, die Hildesheimer unter einen Bann stellte.

Er unterstuetzte die Chovevei Zion Bewegung und die Besiedlung des Landes. Aus rechtlichen Gruenden wurde das Land, das fuer die Errichtung von Gedera gekauft worden war, auf seinen Namen eingetragen.

Hildesheimer schrieb regelmaessig fuer verschiedene deutsch-juedische Zeitungen. 1870 rief er in Berlin die "Juedische Presse" ins Leben. Dies war die einzige Zeitung Deutschlands, die damals fuer die Auswanderung der deutschen Juden nach Palaestina eintrat.
Auch seine Beitraege zur juedischen Gelehrsamkeit waren bedeutend. Er gab die "Halachot Gedolot" heraus, ein Manuskript aus dem Vatikan, das ein bis dahin unbekanntes gaonisches Werk darstellte. Sein Traum, eine Uebersetzung der Tora zu veroeffentlichen, blieb unerfuellt.

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Direktor: Dr. Motti Friedman
Web Site Manager: Esther Carciente, esthers@jajz-ed.org.il
Bearbeitung: Dr. Chani Hinker
Updated: 11/12/00


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