Elijahu Guttmacher (1795-1874)

Guttmacher wurde in Borek, im Distrikt Posen, geboren. Er studierte an verschiedenen Talmudschulen, darunter an der beruehmten Jeschiwa des Rabbiners Akiwa Eger.
Guttmacher beschaeftigte sich auch mit Kabbalah und erlangte gute Kenntnisse der deutschen Sprache und allgemeiner Faecher.
Ab 1822 amtierte Guttmacher als Rabbiner in Pleschen und von 1841 bis zu seinem Tod in Grodzisk Wielkopolski.
Seine Gelehrsamkeit und seine den osteuropaeischen Chassidim aehnliche Lebensweise machten seinen Namen in der juedischen Welt beruehmt. Viele Besucher pilgerten zu ihm wie zu einem chassidischen Rebbe, um Amulette zu erhalten. Ein Aufruf, von solchen Besuchen Abstand zu nehmen, blieb ungehoert und Guttmacher war der Rebbe der westeuropaeischen Chassidim.

Guttmachers Neigung zur Mystik und seine Beschaeftigung mit den juedischen Problemen seiner Zeit fuehrten ihn zur Idee der Erloesung und ihrer praktischen Ausfuehrung als Loesung fuer das Elend der Juden. Er gehoerte zu der kleinen Gruppe von Rabbinern, die trotz ihres Glaubens an den Messias nicht glaubten, das juedische Volk solle passiv auf seine Ankunft warten, sondern alles in seiner Macht stehende unternehmen, um die Erloesung zu beschleunigen, indem sie sich der konstruktiven Aufbauarbeit in Eretz Israel widmeten.
So unterstuetzte Guttmacher Zwi Hirsch Kalischers Bemuehungen, zukuenftige Siedler fuer Eretz Israel zu gewinnen und verbreitete diese Idee in Briefen und Artikeln:
Es ist ein Irrtum zu glauben, jeder werde sein Leben in der ueblichen Weise verbringen, und ploetzlich werden sich die Tore der Gnade oeffnen, Wunder werden im Himmel und auf Erden geschehen, alle Prophezeiungen werden erfuellt sein und alle werden von ihren Wohnorten gerufen werden. Ich sage, dass dies nicht so ist und ich fuege hinzu: Siedlung im Heiligen Land, einen Anfang machen, das schlafende Land von den Arabern erwerben, dort die Gebote halten, die in unserer Zeit gehalten werden koennen, das Land fruchtbar machen, in Eretz Israel Land kaufen, um die Aermsten unseres Volkes dort anzusiedeln - dies ist ein unentbehrlicher Grundstein fuer die vollstaendige Erloesung."

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