Elijahu Golomb (1893-1945)
Fuehrer der juedischen Verteidigung Palaestinas, „Chefarchitekt" der Haganah,
der geheimen militaerischen
Verteidigungsorganisation des Jischuw zwischen
1920 und 1948.
"Elijahu Golomb war unser Kommandant - der Chef der Haganah von 1931 bis zu
seinem Tod 1945. Er hat den Staat Israel nicht
mehr erlebt, und sein Fehlen in den ersten
Jahren Israels war fuer uns alle ein grosser und
staendiger Verlust fuer uns alle. Denn Golom
gehoerte zu den wirklichen Staatsgruendern."
(Golda Meir)
1909 verliess Elijahu Golomb seine Heimat in Wolkowsik, Weissrussland, und
kam in das damals unter tuerkischer Herrschaft stehende Palaestina. Gemeinsam
mit Moshe Sharett gehoerte er zu den ersten Absolventen des Herzlgymnasiums in
Tel Aviv. Er rief landwirtschaftliche Vorbereitungskurse ins Leben und arbeitete
im Kibbutz Degania Alef. Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, lehnte es Golomb
ab, dass sich Juden als Offiziere in der tuerkischen Armee einschrieben, und
bestand stattdessen auf der Gruendung einer unabhaengigen juedischen
Streitkraft. 1918 war er einer der Gruender der Juedischen Legion, von der er
hoffte, sie werde die Grundlage fuer eine permanente offizielle juedische Miliz
bilden. Nach der Aufloesung der Legion wurde er Mitglied jenes Komitees, das mit
der Organisation der Haganah betraut wurde. 1920 sandte er Unterstuetzung fuer
die Verteidiger des noerdlichen Aussenpostens Tel Chai.
Golomb war nicht der Ansicht, Verteidigung solle auf einer kleinen Elite
beruhen, sondern forderte, sie sei die Angelegenheit des ganzen Volkes. 1922
wurde er ins Ausland geschickt, um Waffen fuer die Haganah zu kaufen; bis 1924
organisierte er die europaeische Pionierjugend. Waehrend der arabischen
Aufstaende 1936 bis 1939 initiierte er die „Feldeinheiten" (Pelugot Sadeh), die
sich den arabischen Terroristen im Kampf stellten.
Golomb unterstuetzte aktive Verteidiung und Vergeltungsschlaege, lehnte
jedoch Repressalien gegenueber der arabischen Bevoelkerung ab. Obwohl er im
Zweiten Weltkrieg die juedische Beteilung an der britischen Armee und die
Einsaetze juedischer Agenten im von den Nazis besetzten Europa befuerwortete,
vergass Golomb niemals die Notwendigkeit der Entfernung der britischen
Mandatsmacht aus Palaestina. Er gruendete die Palmach und bildete viele ihrer
zukuenftigen Kommandanten aus, die spaeter auch in den Israelischen
Verteidiungsstreitkraeften dienten.
Golda Meir schreibt in ihren Memoiren: "Die Haganah, ihre Philosophie und
ihre Staerke, war grossteils Golombs Verdienst. ... Von Anfang an betrachtete
Golomb die Haganah nicht als Guerillabewegung oder als eine Art Elitetruppe,
sondern als moeglichst breite nationale Antwort auf das
Selbstverteidigungsbeduerfnis des Jischuw und als integralen Bestandteil der
zionistischen Bewegung. Selbstverteidigung war fuer ihn nicht weniger wichtig
als die Eroberung der Wueste oder die Sammlung der Zerstreuten. So musste die
Haganah aus der gesamten juedischen Bevoelkerung herauswachsen und der gesamten
juedischen Bevoelkerung gehoeren. ... Unter diesem Gesichtspunkt sah Golomb auch
die beiden dissidenten militaerischen Organisationen Etzel und Lechi, die beide
die Haganahpolitik der Zurueckhaltung ablehnten. Golomb verabscheute juedischen
Terrorismus. Aber von Anfang an verstand Golomb die Notwendigkeit, die Haganah
auf ihre schliessliche Rolle im Kampf um die Unabhaengigkeit vorzubereiten. Fuer
ihn war die Haganah immer der Kern einer juedischen Armee, die das Recht der
Juden, anch Palaestina zu kommen, zu verteidigen hatte. ... Er formte die
Haganah zu einem wahren Instrument der nationalen Wiedergeburt."
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Updated: 11/12/00