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Golda Meir (1898-1978)

Golda Meir (1898-1978) Die israelische Ministerpraesidentin und Arbeiterfuehrerin war die Tochter eines armen Zimmermannes.

Golda Mabovitch wurde 1898 in Kiev geboren. Durch extreme Armut wurde ihre Familie 1906 gezwungen, in die USA auszuwandern und sich in Milwaukee niederzulassen, wo Golda zur Lehrerin ausgebildet wurde. Kindheitserinnerungen an russische Pogrome beeinflussten sie und liessen sie zur Ueberzeugung kommen, sie muesse sich am Aufbau eines juedischen Staates in Palaestina beteiligen .

Als sozialistische Zionistin, ging sie 1921 mit ihrem Mann Morris Myerson nach Palaestina und wurde Mitglied im Kibbutz Merchavia. Obwohl sich Golda Meir schnell an das harte Kibbutzleben gewoehnte, wurde sie bald in politische und soziale Aktivitaeten verwickelt, die sie aus dem Kibbutz wegholten.

1928 wurde sie Sekretaerin der Mo´ezet haPoalot (Vereinigung der Arbeiterinnen). 1932 bis 1934 entsandte man sie zur Pionier Frauenorganisation in die USA Nach ihrer Rueckkehr nach Palaestina trat sie in des Exekutivkomitee der Histadrut ein und wurde spaeter Vorsitzende der Politischen Abteilung der Histadrut, eine Position, die sie fuer ihre zukuenftige Fuehrungsposition im Staat Israel trainierte. In den Vierzigerjahren gehoerte sie zu den wichtigsten Persoenlichkeiten waehrend des Kampfes und den schwierigen Verhandlungen mit der britischen Mandatsregierung.

1946 uebernahm sie bis zur Gruendung des Staates Israel Moshe Sharetts Platz im Vorsitz der Politischen Abteilung der Jewish Agency.

1948 kam es zu zwei Geheimtreffen zwischen Golda Meir und Koenig Abdullah von Transjordanien, um ein Abkommen zu erreichen und Krieg zu vermeiden. Das Abkommen scheiterte und Jordanien beteiligte sich am Unabhaengigkeitskrieg.

Im Juni 1948 wurde sie von David Ben Gurion als israelische Botschafterin nach Moskau entsandt.

'A dank eich vos ihr seid geblieben Jidden.' Golda, umringt von 50.000 russischen 
Juden vor der Grossen Synagoge in Moskau

Golda Meir schreibt in ihren Memoiren:"Wir wir geplant hatten, gingen wir zu Rosh HaShana in die Synagoge. ... Aber die Strasse vor der Synagoge hatte sich veraendert. Nun war sie voller Menschen, zusammengepfercht wie die Sardinen, hunderte und aberhunderte, jedes Alter, darunter Offiziere der Roten Armee, Soldaten, Jugendliche und Saeuglinge in den Armen ihrer Eltern. Statt der 2000 Juden, die normalerweise zu Rosh HaShana in die Synagoge kamen, erwartete uns eine Menge von nahezu 50.000 Menschen. Eine Minute lang konnte ich nicht fassen, was hier geschah - oder wer sie waren. Und dann daemmerte es mir. Sie waren gekommen - diese guten, tapferen Juden - um mit uns zu sein, um ihre Naehe zu uns zu demonstrieren und um die Gruendung des Staates Israel zu feiern. ... Ich kann nicht sagen, dass ich damals mit Sicherheit wusste, ich wuerde viele dieser Juden zwanzig Jahre spaeter in Israel sehen. Aber eines wusste ich: Ich wusste, dass es der Sowjetunion nicht gelungen war, ihren Geist zu brechen; dass Russland mit all seiner Macht gescheitert war. Die Juden waren Juden geblieben".

Golda blieb bis April 1949 in Moskau. Bei den Wahlen 1949 wurde sie fuer die Mapai ein Mitglied der Knesset und Arbeitsministerin. Sie fuehrte umfangreiche Wohnungs- und Strassenbauprogramme durch und unterstuetzte eine unbeschraenkte Einwanderungspolitik.

1956 bis 1965 amtiert sie als Aussenministerin. Als eine der wenigen Frauen, die ein so hohes Amt innehatten, wurde sie zu einer international beruehmten Figur. Zu ihren wichtigsten Leistungen gehoerte die Ausweitung der israelischen Unterstuetzung fuer afrikanische Staaten.

1966 bis 1968 war sie zuerst Generalsekretaerin der Mapai und dann des neugegruendeten Buendnisses zwischen den drei Arbeiterfraktionen.

Golda bei ihrer Ernennung 
zur Ministerpraesidentin

Als Levi Eshkol am 26. Februar 1969 starb, folgte ihm Golda Meir als vierte israelische Ministerpraesidentin.

In ihren Lebenserinnerungen erwaehnt Golda Meir eine Geschichte, die in Israel die Runde machte: Ben Gurion habe sie "den einzigen Mann im Kabinett" genannt. Ironisch schreibt sie: "Was mich daran amuesierte war, dass derjenige, der die Geschichte erfunden hatte, offensichtlich glaubte, dies sei das groesste Kompliment, das einer Frau gemacht werden koenne. Ich bezweifle stark, dass irgendein Mann geschmeichelt gewesen waere, haette ich ueber ihn gesagt, er sei die einzige Frau in der Regierung."

Golda Meir ermutigte tausende sowjetische Juden, nach Israel zu emigrieren und staerkte die Beziehungen mit den Vereinigten Staaten.

Kurz nach ihrem Amtsantritt endete der Zermuerbungskrieg durch ein Waffenstillstandsabkommen mit Aegypten, das zwar von Zeit zu Zeit von den Aegyptern gebrochen wurde, aber doch drei Jahre relativer Ruhe brachte.

Am Jom Kippur des Jahres 1973, als die Armeen Aegyptens und Syriens in einem gemeinsamen Ueberraschungsangriff Israels Verteidigung unvorbereitet trafen, zeigten sich Golda Meirs Fuehrungsqualitaeten. Sie sicherte Waffenlieferungen der Vereinigten Staaten durch eine Luftbruecke am 14. Oktober 1973 und bestand auf Verhandlungen ueber Truppenentflechtungen.

Obwohl die Agranat Kommission sie von der direkten Verantwortung fuer die Moeglichkeit des Ueberraschungsangriffes freisprach, und Golda Meir und ihre Partei im Dezember 1973 die Wahlen gewannen, trat sie mit ihrer Regierung im April 1974 zurueck. Sie blieb Ministerpraesidentin bis zur neuen Regierung unter Jitzchak Rabin am 3. Juni und verhandelte erfolgreich ein Truppenentflechtungsabkommen mit Syrien.

Danach gab sie auch ihren Sitz im Parlament auf. Im November 1977 kehrte sie fuer kurze Zeit in die Knesset zurueck, um den aegyptischen Staatspraesidenten Sadat bei seinem historischen Besuch in Israel zu begruessen.

Am Ende ihres Lebens schrieb Golda Meir: "Fuer jene, die fragen: Was wird die Zukunft bringen?, habe ich nur eine Antwort: Ich glaube, dass wir mit unseren Nachbarn Frieden haben werden, aber ich bin mir sicher, dass niemand mit einem schwachen Israel Frieden schliessen wird. Wenn Israel nicht stark ist, wird es keinen Frieden geben".

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Direktor: Dr. Motti Friedman
Web Site Manager: Esther Carciente, esthers@jajz-ed.org.il
Bearbeitung: Dr. Chani Hinker
Updated: 11/12/00


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