Gerschom Scholem (1897-1982)
Juedischer Gelehrter und Kenner der Kabbala
Gerschom Scholem war der Sohn einer assimilierten Berliner Familie und trat
als Student der Zionistischen Bewegung bei. Er widmete sich einem gruendlichen
Verstaendnis der juedischen Geschichte, Religion und Kultur, des Hebraeischen
und der juedischen Quellen. Er war mit Chaim Nachman Bialik, Schmuel Josef Agnon
und Zalman Shazar befreundet, die alle drei die traditionelle ostjuedische
Kultur repraesentierten und sich waehrend des Ersten Weltkrieges in Deutschland
aufhielten.
Scholem studierte zuerst Mathematik und Philosophie, wechselte aber in den
fruehen Zwanzigerjahren zum Studium der orientalischen Sprachen. In seiner
Dissertation uebersetzte und kommentierte er das "Buch Bahir, der frueheste
kabbalistische Text und einer der kompliziertesten. Diese Doktorarbeit und viele
weitere Texte machten die Kabbala zu einer akademischen Disziplin.
1923 ging Scholem an die Hebraeische Universitaet, bis 1927 als Bibliothekar,
ab 1925 hielt er Vorlesungen und von 1933 bis 1965 war er Professor fuer
Juedische Mystik und Kabbala. Scholem schrieb viele Buecher und Aufsaetze, ein
Teil seiner Studien und Essays wurde 1965 gesammelt und erschien unter dem Titel
„Zur Kabbala und ihrer Symbolik". Diese Sammlung machte die Kabbala auch unter
Nichtjuden bekannt und veranlasste viele, sich mit juedischer Mystik zu
befassen.
Scholem war ein sorgfaeltiger Analytiker mit tiefen philosophischen
Einsichten und profundem historischem Verstaendnis.
1958 wurde er mit dem Israel Preis ausgezeichnet. Scholem wurde 1962 zum
Vizepraesidenten und 1968 zum Praesidenten der Israelischen Akademie der
Wissenschaften gewaehlt.
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Updated: 11/12/00