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Ezer Weizmann (geb. 1924)

Ezer Weizmann Israels siebenter Staatspraesident

Ezer Weizmann, der Neffe des ersten israelischen Staatspraesidenten Chaim Weizmann, wurde 1924 in Tel Aviv geboren und wuchs in Haifa auf.
1942 trat Weizmann der Royal Airforce bei und begann seine militaerische Karriere als Kampfpilot in Frankreich und Indien.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte Weizmann nach Palaestina zurueck, wo er von 1946 bis 1948 Mitglied der Untergrundorganisation Etzel war.
Nach der Staatsgruendung gehoerte er zu den Gruendern des "Air Service" der Haganah, der Vorlaeuferin der israelischen Luftwaffe. Im Unabhaengigkeitskrieg flog Weizmann Waffen und Nachschub zu den Aussenposten. Er war wieder Kampfpilot und befehligte ein Schwadron.

1958 bis 1966 diente Weizmann als Kommandant der Luftwaffe. In dieser Eigenschaft fuehrte er elektronische Kriegsfuehrungssysteme in Flugzeugen ein.
Waehrend des Sechs Tage Krieges war er Mitglied des Generalstabes und spaeter stellvertretender Generalstabschef.
1969 schied er mit dem Rang eines Generalmajors aus der Armee aus und wandte sich der Politik zu.

Weizmann begann 1969 als Verkehrsminister in der zweiten Nationalen Einheitsregierung unter Ministerpraesident Levi Eschkol.
1972 verliess er nach einer Meinungsverschiedenheit mit Menachem Begin die Likud Partei. 1973 kehrte er zurueck und bleibt bis 1980 Mitglied des Likud. Er fuehrte 1977 den Wahlkampf, durch den Begin an die Macht kam. Weizmann war Verteidigunsminister im ersten Kabinett Begins und spielte eine wichtige Rolle bei den Friedensgespraechen mit Aegypten.
1980 trat Weizmann aus der Regierung zurueck, da er ueber den schleppenden Fortgang der Friedensgespraeche enttaeuscht war. Bis 1984 nahm er Anschied von der Politik und widmete sich privaten Geschaeften. Danach bildete Weizmann eine eigene kleine Partei - "Jachad" - "Gemeinsam", die bei den Wahlen zur Elften Knesset drei Mandate erhielt. "Jachad" wurde Teil des Arbeiterblocks, und Weizmann wird unter Ministerpraesident Shimon Peres Minister ohne Geschaeftsbereich. 1985 wurde er zum Minister fuer arabische Angelegenheiten ernannt und 1988 zum Wissenschaftsminister.
Nachdem 1992 die Nationale Einheitsregierung aufgeloest worden war, zog sich Weizmann aus dem aktiven politischen Leben zurueck.
1993 waehlte die Knesset den Kandidaten der Arbeiterpartei Weizmann zum siebenten Praesidenten des Staates Israel.

Das israelische Praesidentenamt hat kaum aktuelle Machtbefugnisse. Es haengt daher stark vom Stil des jeweiligen Inhabers ab. Seine starke Persoenlichkeit und sein einzigartiger Charakter gaben der Praesidentschaft etwas von der Waerme, der Dynamik und der unstrukturierten Natur der israelischen Gesellschaft.
Praesident Weizmann absolvierte Staatsbesuche in Grossbritannien, Deutschland, der Tschechischen Republik, Suedafrika, Aegypten und Jordanien. Aber sein Hauptaugenmerk galt Israel selbst und seinen Buergern - Juden, Arabern, Drusen sowie den Nachbarlaendern. Zu seinem Tagesablauf gehoerten auch spontane, ungeplante Besuche, wie 1993, als er waehrend der Hizballah Terrorakte die Bewohner an der noerdlichen Grenze Israels besuchte, in den bombardierten Staedten blieb und sogar die Nacht mit Soldaten in einem der Bunker verbrachte. Weizmann besuchte verwundete Soldaten in den Spitaelern und die Familien von Gefallenen oder Terroropfern.
Er liess eine Tradition wieder aufleben, die von einem seiner Vorgaenger eingefuehrt worden war: ein monatliches Treffen Intellektueller und Akademiker, die sich dem Gespraech ueber grundlegende Probleme des Judentums widmet.
Ezer Weizmann uebernahm es, in der politischen Entwicklung Israels eine groessere Rolle zu spielen als Praesidenten vor ihm. Politiker, die mit dem Friedensprozess befasst waren, trafen sich mit Weizmann. Er kritisierte offen die Regierung und oeffnete durch seine persoenlichen Kontakte Kommunikationswege zwischen Israel, der PLO und Aegypten.

1998 wurde Weizmann fuer eine zweite Amtsperiode wiedergewaehlt. Es war das erste Mal in der Geschichte, dass ein Praesident in einer solchen Wahler einem Gegenkandidaten gegenueberstand - Shaul Amor vom Likudblock.
Im Dezember 1999 schrieb ein Journalist ueber ein Geldgeschenk, das Weizmann von einem befreundeten Industriellen erhalten hatte. Weizmann wurde als erster Praesident das Thema einer polizeilichen Untersuchung dieser Affaere.
Nachdem im Mai 2000 der Druck der Oeffentlichkeit gestiegen war und der Bericht des Generalstandsanwalts veroeffentlicht worden war, entschied sich Weizmann zurueckzutreten.

Praesident Ezer Weizmann gab am 10. Juli 2000 dem Praesidenten der Knesset seinen Ruecktritt bekannt.

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The Pedagogic Center
Direktor: Dr. Motti Friedman
Web Site Manager: Esther Carciente, esthers@jajz-ed.org.il
Bearbeitung: Dr. Chani Hinker
Updated: 11/12/00


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