Mordechai Eliasberg (1817-1889)
Rabbiner und fruehes Mitglied der Chovevei Zion Bewegung
Mordechai Eliasberg wurde in Litauen geboren und studierte dort bei bekannten
Rabbinern. 1853 wurde er Rabbiner in Schischmory und 1862 in Bauska.
Eliasberg war bereits in seiner Jugend im oeffentlichen juedischen Leben
aktiv. Als der Aufklaerer Max Lilienthal nach Russland kam, erklaerte er ihm,
die Abschaffung der gesetzlichen Beschraenkungen sei die Voraussetzung fuer das
Erreichen seiner Ziele. Spaeter war er der Ansicht, die Grundlage der juedischen
Forderungen solle die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Juden und
die Erlangung der rechtlichen Gleichstellung sein.
Eliasberg unterstuetzte die Aufklaerung, vorausgesetzt, sie schwaeche nicht
die Religion. Er schlug die Gruendung von Handels- und Berufsschulen vor.
Die erste, 1862 in Deutschland gegruendete, Gesellschaft zur Besiedlung Eretz
Israels wurde von Eliasberg gegen die Ultraorthodoxie verteidigt, die
fuerchtete, die messianische Erloesung werde durch weltliche Bemuehungen
verzoegert werden.
1879 veroeffentlichte er Artikel, die die juedischen landwirtschaftlichen
Siedlungen in Russland und Palaestina unterstuetzten.
Nach den suedrussischen Pogromen von 1881 wurde er sofort fuer die danach ins
Leben gerufene Chovevei Zion Bewegung taetig. Er forderte Harmonie zwischen den
Religioesen und den "Freidenkern. In der Konferenz von Druzgenik, 1887, wurde er
zu einem Chovevei Zion Fuehrer gewaehlt. Als es 1889 wegen des Schabbatjahres in
Eretz Israel zu einer Kontroverse kam, stellte er sich gegen die ultraorthodoxen
Rabbiner, die die Einstellung der landwirtschaftlichen Arbeit in Palaestina
forderten. Die Bauern bat er, ihre Vorschriften nicht zu beachten.
Von seinen mehr als zwanzig Werken erschien nur eines, "Trumat Jad", zu
seinen Lebzeiten. Ein weiteres, das sich mit Grundproblemen der Besiedlung Eretz
Israels beschaeftigte, wurde 1897 von seinem Sohn Jonathan posthum
herausgegeben, der eine Biographie seines Vaters hinzufuegte.
1947 erschien eine Auswahl seiner Werke in Jerusalem.
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Updated: 11/12/00