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Chaim Arlosoroff (1899-1933)

Chaim 
Arlosoroff (1899-1933)

Chaim Arlosoroff wurde in der Ukraine geboren. Antisemitismus zwang seine Familie, sich in Deutschland, zuerst in Koenigsberg und danach in Berlin, niederzulassen, wo Chaim aufwuchs und die Schule besuchte. Er interessierte sich fuer Wirtschaft, studierte an der Berliner Universitaet und erhielt ein Doktorat in diesem Fach. Waehrend seiner Studentenzeit schrieb Arlosoroff Artikel ueber zionistische Themen, wie die Beschaffung von Geld fuer die Siedler oder ein Programm fuer die Zusammenarbeit von Juden und Arabern. Nach dem Abschluss seiner Studien verliess er 1924 Deutschland und ging nach Eretz Israel.

Arlosoroff wurde ein Fuehrer der Mapai, der damals wichtigsten juedischen politischen Partei, und war ein enger Freund des Staatsmannes und Wissenschaftlers Dr. Chaim Weizmann. Seine Talente wurden frueh erkannt und Arlosoroff wurde bald zum Direktor der Politischen Abteilung der Jewish Agency ernannt. Zuerst war er der Ansicht, die Briten wuerden die juedische Siedlung in Eretz Israel unterstuetzen, und so arbeitete er mit der britischen Mandatsregierung. Bald jedoch kam Arlosoroff zur Ueberzeugung, dass man den Briten nicht vertrauen koenne, und dass es die Juden riskieren muessten, sie zu veraergern, um ihr Heimatland wiederzuerrichten und die Juden Europas zu retten. Als er von den schrecklichen Taten der Nazis an den Juden erfuhr, widmete sich Arlosoroff der Rettung der Juden.

Arlosoroff, Weizmann 
und Moshe Sharett bei einem Treffen mit transjordanischen Scheichs in Jerusalem

Arlosoroff suchte nach Loesungen, um die Verschlechterung der Beziehungen zwischen Juden und Arabern in Palaestina hintanzuhalten. Zu diesem Problem hatte er einige unkonventionelle Ideen. Eine davon war, zu versuchen, Land fuer juedische Besiedlung in Transjordanien zu erwerben. Arlosoroff war mit Emir Abdullah von Transjordanien und einigen Scheichs in Kontakt. Arlosoroff argumentierte, Transjordanien sei ein unbesiedeltes Gebiet. Falls Teile dieses Territoriums von den Juden erworben werden koennten, wuerde es zwischen ihnen und der lokalen arabischen Bevoelkerung nicht zu Reibereien kommen, denn diese Gebiete seien weit weg vom nationalistischen Zentrum der palaestinensischen Araber. Ein Anwachsen der juedischen Bevoelkerung in Transjordanien wuerde keine solchen Spannungen verursachen wie die juedische Siedlung in Palaestina.

1933, inmitten seiner grossartigen Taetigkeit als zionistischer politischer Fuehrer und einflussreicher Schriftsteller, wurde Chaim Arlosoroff ermordet. Er wurde waehrend eines Strandspazierganges, den er mit seiner Frau unternahm, von zwei Maennern erschossen. Bis heute wurde das Raetsel um seinen Mord nicht geloest. Einige denken, dass ihn andere Zionisten, die mit seinen Ansichten nicht uebereinstimmten, ermordeten. Eine andere Meinung ist, dass zwei Araber seine Moerder waren. Sein Tod war ein grosser Verlust fuer den Jischuw, und sein Andenken wird bis heute bewahrt. Viele Strassen in israelischen Staedten, die Siedlungen Kfar Chaim, Kirjat Chaim und der Kibbutz Giv´at Chaim wurden nach ihm benannt.

Chaim Weizmann beschrieb Arlosoroff mit den folgenden Saetzen: "Chaim Arlosoroff, ein weiterer unerschuetterlicher Unterstuetzer meiner Ansichten ueber die zionistische Arbeit, war der weitaus juengste von uns. Er war ein Mann mit einem brillianten Geist, und er war vor allem dazu praedestiniert, unsere Philosophie des Zionismus der juengeren Generation zu praesentieren. Er tat dies mit Genuss, Kraft und unermuedlicher Energie. Es war ein Privileg, ihn bei der Arbeit zu beobachten. ... Schon in den Kongressen und Konferenzen des Jahres 1922 war er einer unser fuehrenden Geister. ... Arlosoroff hatte eine ausgezeichnete Erziehung erhalten, und sein juedischer Hintergrund war solide. Er war einer der wenigen, die den Osten und den Westen gleich gut kannten, und daher bestens geeignet fuer seine Aufgabe. Er war prinzipiell gutmuetig, konnte aber Narren nicht gut aushalten. Seine Gegner griff er hart an. Aber so wie er austeilte, konnte er auch einstecken."

1936 (!) wurde von der Halutz Bewegung in Berlin eine einbaendige Ausgabe von Arlosoroffs Schriften herausgegeben: Leben und Werke. Die juedischen Herausgeber mussten unter der Herrschaft der Nationalsozialisten vorsichtig zu Werke gehen. Sie strichen Passagen, in denen Arlosoroff die Revisionisten kritisiert, da sie offensichtlich wie Kritik am Nationalsozialismus klangen.

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Bearbeitung: Dr. Chani Hinker
Updated: 11/12/00


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