Joseph Chaim Brenner (1881 - 1921)
"Trotzdem"
Joseph Chaim Brenner wurde in der Ukraine geboren. Nach einem Jeschiwastudium ging er nach Gomel,
wo er sich dem Bund" anschloss, einer juedischen linksgerichteten Organisation.
Er diente drei Jahre in der russischen Armee, desertierte jedoch und fluechtete nach dem
Ausbruch des russisch - japanischen Krieges nach London. Dort arbeitete er in einer
Druckerei, gruendete ein hebraeisches
Periodikum und wurde in der Po´alei Zion,
der sozialistischen zionistischen Bewegung, aktiv.
Nachdem er
in Lemberg als Herausgeber taetig gewesen war, emigrierte Brenner 1909 nach Eretz Israel.
Waehrend des Ersten Weltkrieges wurde er ottomanischer Staatsbuerger, damit ihn die
tuerkischen Behoerden nicht des Landes verweisen konnten. Brenner lebte und arbeitete
als Herausgeber und Schriftsteller in verschiedenen Staedten Eretz Israels.
Brenner wurde am 2. Mai 1921 waehrend des arabischen Aufstandes ermordet.
Brenner schrieb Kurzgeschichten und Romane. Er beschrieb das Leben der
Juden in Russland, die Plackerei der juedischen Arbeiter in England und den Zustand
der juedischen Gemeinde von Jerusalem, die auf Almosen angewiesen war.
Er war ueber soziale Bedingungen besorgt und schrieb negativ ueber seine Themen,
in der Hoffnung, den Leser zu einer Aenderung anzuspornen.
Ende 1919, zwei Jahre nach der Balfour Deklaration konnte der gepeinigte Zionist in ihm
in all der logischen Verzweiflung bestenfalls seine nun beruehmte herausfordernde Phrase "trotz allem produzieren:
"In der Psychologie junger Juden der Diaspora muss das Gefuehl des 'trotzdem ' aufkommen. Diese
'Trotzdem' muss immer am Ende negativer Ueberlegungen stehen. Trotzdem! Umso mehr, da in Osteuropa
die Zukunft sehr duester ist und die Gegenwart sehr dunkel; da es nichts zu verlieren gibt und wir wieder am Anfang stehen, geschehe, was
wolle. Nur der Pionier, fuer den 'Trotzdem' ein Teil seines Wesens wurde, der Chalutz, der auf
alles vorbereitet ist, nicht allein mit Worten - er mag kommen, er und kein anderer."
Brenner uebersetzte einige klassische Werke der Weltliteratur ins Hebraeische,
zu dessen Entwicklung er einen wichtigen Beitrag leistete.
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Updated: 11/12/00