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Berl Katznelson (1887-1944)

Berl Katznelson (1887-1944) Fuehrer der zionistischen Arbeiterbewegung und Zentralfigur der Zweiten Alijah, Vertrauter und Freund Ben Gurions

"Er war der einzige wahre Freund, den ich hatte."
(David Ben Gurion)

Berl Katznelson wurde in Bobrinsk, Weissrussland, als Sohn eines Chovevei Zion Mitgliedes geboren und wuchs mit dem Traum von Alijah auf. In Weissrussland arbeitete er als Bibliothekar in einer hebraeisch - jiddischen Bibliothek und als Lehrer fuer hebraeische Literatur und juedische Geschichte. In beiden Funktionen beeinflusste er viele junge Menschen mit seinen zionistischen Ideen.
"Ich las alles, was ich nur erwischen konnte. Den Talmud auf Hebraeisch und Aramaeisch, Puschkin und Gorki auf Russisch, Mendele Mocher Sforim auf Jiddisch und Goethe und Heine auf Deutsch."

Im Zusammenhang mit seinem Wunsch, sich in Israel niederzulassen, war Katznelson stark mit der Idee der koerperlichen Arbeit verbunden. Als er 1909 in Israel ankam, arbeitete er in der Landwirtschaft und in einigen Arbeiterraeten. Gemeinsam mit Meir Rotberg gruendete er eine Genossenschaft fuer den Verkauf von Lebensmitteln, bekannt als „Hamashbir". Konfrontiert mit den Gesundheitsproblemen der Arbeiter, rief er „Kuppat Cholim", die „Krankenkasse" ins Leben.
(Hamashbir und Kuppat Cholim sind wohletablierte Institutionen des modernen Israel.)

Nachman Gutman karikierte Berl waehrend der Gruendungssitzung der Histadrut Die erste 
Ausgabe der Zeitung Davar

Nach der Gruendung der Histadrut, der Gewerkschaft der Arbeiter, wurde Katznelson der Chefredakteur der Histadrut Zeitung „Dawar". Er machte aus der Zeitung einen spirituellen Fuehrer fuer die Arbeiterklasse und vermehrte die Leserschaft.

Katznelson war sehr daran interessiert, den Einfluss juedischer Werte zu erhalten. Oft stand er, auch unter Idealisten der Arbeiterbewegung, allein mit seiner Ansicht. Er war eine einsame Stimme in den nichtreligioesen Arbeiterkreisen, die zur Einhaltung des Schabbat, der Feiertage, der Speisegesetze in den Gewerkschaftskuechen und zur Beschneidung der Kibbutzknaben draengte.

Als die Briten 1939 der juedischen Einwanderung immer feindlicher gegenueberstanden, wurde Katznelson einer der Initiatoren der „illegalen" Einwanderung. Unter seiner Leitung sprangen seine Anhaenger mit Fallschirmen in den von den Nazis besetzten Gebieten ab, um juedischen Ueberlebenden zu helfen. Waehrend des Zweiten Weltkrieges prophezeite Katznelson, die Juden wuerden aus dem Krieg mit einem juedischen Staat hervorgehen. Katznelson starb 1944 und sah seine Vision nicht mehr realisiert.
An ihn erinnern Beit Berl in Zofit, Oholo am Kinneret und der Kibbutz Be´eri.

Golda Meir beschreibt Berl Katznelson in ihrer Autobiographie:
"Berl war kein attraktiver Mann. Er war klein, sein Haar war immer unordentlich, seine Kleider sahen immer zerknittert aus. Aber sein freundliches Laecheln erhellte sein Gesicht, und seine - immer ein bisschen traurigen - Augen blickten geradewegs auf sein Gegenueber, so dass niemand, der jemals mit Berl gesprochen hatte, ihn vergessen konnte. ... In den Zwanziger-, Dreissiger- und fruehen Vierzigerjahren, bis zu seinem Tod, fragte jeder in der Arbeiterbewegung zuerst: Aber was denkt Berl darueber? ... Woran glaubte er? Wie die meisten von uns glaubte er daran, dass unsere Art des Sozialismus anders sein musste; dass wir dabei waren, eine Gesellschaft zu schaffen, und nicht nur eine Handelsunion; und dass der Klassenkampf in einer Gemeinschaft, die noch keine Klassen hatte, bedeutungslos war. Fuer ihn war der Zionismus eine der groessten revolutionaeren Bewegungen der Welt, und er beschrieb ihn als den Angelpunkt, von dem die zeitgenoessische juedische Geschichte abhing. Zionismus bedeutete fuer ihn die totale Rebellion gegen jegliche Knechtschaft der Diaspora und die Schaffung einer arbeitenden juedischen Bevoelkerung, die auf allen Gebieten der Landwirtschaft und Industrie versiert ist."

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The Pedagogic Center
Direktor: Dr. Motti Friedman
Web Site Manager: Esther Carciente, esthers@jajz-ed.org.il
Bearbeitung: Dr. Chani Hinker
Updated: 11/12/00


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