Ben Zion Meir Hai Ouziel (1880-1953)
Sephardischer Oberrabbiner von Israel
Sein Leben
Ben Zion Ouziel wurde in Jerusalem als Sohn von Rabbiner Josef Raphael Ouziel
geboren, dem Vorsitzenden des Rabbinatsgerichtes der sephardischen Gemeinde. Im
Alter von 20 Jahren unterrichtete Ouziel bereits in einer Jeschiwa und 1911
ernannte man ihn zum Leiter der sephardischen Gemeinde in Jaffa, wo er sich
bemuehte, den Status der orientalischen Juden zu verbessern. Waehrend des Ersten
Weltkrieges wurde er nach Damaskus verbannt, weil er sich bei der tuerkischen
Regierung fuer verfolgte Juden eingesetzt hatte. Man erlaubte ihm aber, vor der
Ankunft der britischen Armee zurueckzukehren. 1921 wurde er fuer drei Jahre zum
Oberrabbiner von Saloniki ernannt, 1923 kehrte er zurueck und wurde Oberrabbiner
von Tel Aviv. Seit 1939 hatte er das Amt des sephardischen Oberrabbiners von
Israel inne.
Sein Werk
Als Fuehrer der in Jerusalem geborenen Sepharden und Zeitgenosse Rabbiner
Kooks bemuehte er sich, den Status und die Bildung der sephardischen Gemeinde zu
heben und die Beziehungen mit den aschkenasischen Juden zu verbessern. Gemaess
Secharja 8,19 lautete sein Motto "Liebe, Wahrheit und Frieden."
Als „Rishon LeZion", wie der Titel des sephardischen Oberrabbiners lautet,
war er auch Mitglied des Va´ad Leumi, des nationalen Rates der Juden in Eretz
Israel. Ouziel war bei der Gruendungssitzung der Jewish Agency for Israel
anwesend. Waehrend der Mandatszeit wurde er immer wieder gebeten, die juedische
Gemeinde zu vertreten und beeindruckte sogar notorische Kritiker durch seine
Haltung und seine Wuerde.
Er unterstuetzte die Gruendung zweier Jeschiwot: waehrend seiner fruehen
Karriere „Mahazikei Tora" und spaeter „Sha´ar Zion". In verschiedenen Zeitungen
und Zeitschriften schrieb er ueber religioese und nationale Themen,
Gemeindeangelegenheiten und juedische Philosophie.
Zwei Tage vor seinem Tod diktierte er sein Testament:
Ouziel starb 1953.