Meir Bar-Ilan (1880-1949)
„Eretz Israel le´am Israel al pi Torat Israel" - „Das Land Israel dem Volk
Israel gemaess der Tora Israels"
(Motto der Mizrachi Bewegung)
Der Fuehrer des Religioesen Zionismus Meir Bar-Ilan wurde im russischen
Woloschin geboren. Sein Vater, Rabbiner Naphtali Zwi Juda Berlin, war das
Oberhaupt der beruehmten Jeschiwa von Woloschin. Als junger Mann schloss er sich
der Mizrachi Bewegung an und repraesentierte 1905 sie am Siebenten Zionistischen
Kongress, wo er - im Gegensatz zu den anderen Mizrachi Delegierten - gegen den
Uganda Plan stimmte.
1911 wurde er zum Sekretaer der weltweiten Mizrachi ernannt und arbeite in
Berlin. Er praegte das Mizrachi - Motto: „Eretz Israel le´am Israel al pi Torat
Israel" („Das Land Israel dem Volk Israel gemaess der Tora Israels").
1915 uebersiedelte er in die Vereinigten Staaten, war Praesident der
Mizrachi in den USA und ab 1925 Mitglied des Vorstandes des Juedischen
Nationalfonds.
1926 kam Bar-Ilan nach Eretz Israel. Er liess sich in Jerusalem nieder, wo er
als Praesident des Weltzentrums der Mizrachi wirkte und als Mizrachi Vertreter
in Institutionen des Jischuw und des Zionismus. Zwischen 1929 und 1931 war er
Mitglied der Zionistischen Exekutive.
Er war fuehrend in der Ablehnung des Teilungsplanes von 1937 und des
Weissbuches von 1939. Er forderte zivilen Ungehorsam und totale Verweigerung der
Zusammenarbeit gegenueber den britischen Mandatsbehoerden.
Nach der Gruendung des Staates Israel vereinte er ein Gelehrtenkomitee, um
die gesetzlichen Probleme des neuen Staates im Licht des juedischen Gesetzes zu
untersuchen. Bar-Ilan war Initiatior der Nationalen Religioesen Front, der
Gruppe religioeser Parteien, die bei den Wahlen zur Ersten Knesset eine
gemeinsame Plattform repraesentierten.
Bar-Ilan gruendete die religioes-zionistische Wochenzeitung "Ha-Ivri" - "Der
Hebraeer", die zwischen 1910 und 1914 in Berlin und von 1916 bis 1921 in New
York herausgegeben wurde.
1939 bis 1949 war er Chefredakteur der Mizrachi Tageszeitung "Ha Zofeh" in
Tel Aviv. Seine Artikel erschienen in Sammelbaenden wie "Auf dem Weg der
Wiedergeburt" und "Rabbiner Meir Bar-Ilan: Gesammelte Schriften".
Seine Memoiren "Von Woloschin nach Jerusalem" wurden urspruenglich in
jiddischer Sprache veroeffentlicht. 1943 schrieb Bar-Ilan ein Buch ueber seinen
Vater.
Er regte die Herausgabe der Talmudischen Enzyklopaedie an, die 1947 begonnen
wurde. Er gruendete eine Institution, die es sich zur Aufgabe machte, den Talmud
neu herauszugeben.
Die Bar-Ilan Universitaet in der Naehe von Tel Aviv wurde von der
amerikanischen Mizrachi gegruendet und nach ihm benannt. Auch der Meir Wald in
den Huegeln von Hebron und der Moschaw Beit Meir nahe Jerusalem tragen Bar-Ilans
Namen.
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Updated: 11/12/00