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Amos Oz (geb. 1939)

Amos Oz In seinen politisch engagierten Werkern vermittelt Oz ein lebendiges Bild der israelischen Gesellschaft mit ihren vielschichtigen und schwierigen Beziehungen der Menschen untereinander und zu der Welt; er schildert die Vielfalt der Stimmen im Staat Israel.
(Boersenverein des Deutschen Buchhandels)

Amos Oz wurde in Jerusalem geboren.
Zu seiner Familie gehoerten Gelehrte und Lehrer, einige von ihnen militante rechtsstehende Zionisten, die in den fruehen Dreissigerjahren aus Polen und Russland einwanderten. Amos verliess im Alter von fuenfzehn Jahren aus Protest gegen die Welt seines Vaters die Hauptstadt und lebte viele Jahre im Kibbutz Hulda, wo er auch die Schule besuchte.
Nach dem Abschluss seines Militaerdienstes kehrte er 1961 in den Kibbutz zurueck, um in den Baumwollfeldern zu arbeiten.
Die ersten Kurzgeschichten erschienen in der literarischen Vierteljahrsschrift „Keschet", bevor ihn der Kibbutz nach Jerusalem schickte, wo er an der Hebraeischen Universitaet Philosophie und Literatur studierte. Die naechsten 25 Jahre verbrachte er wieder im Kibbutz, schreibend, in der Landwirtschaft arbeitend und in der Kibbitzschule unterrichtend.

Als Reservist einer Panzereinheit kaempfte Oz 1967 an der Sinaifront und 1973 auf dem Golan. Gedanken von Soldaten ueber den Sechs Tage Krieg veroeffentlichte Oz in "Der siebente Tag."
1969 bis 1970 verbrachte er am St. Cross College in Oxford.
1975 und 1990 lebte er als Autor an der Hebraeischen Universitaet, 1984 bis 1985 verbrachte er im Colorado Springs College in den USA.
1986 entschloss sich die Familie, den Kibbutz zu verlassen und lebt seither in Arad.
Oz widmet sich weiterhin seiner schriftstellerischen Taetigkeit, er hat den Agnon Lehrstuhl fuer Hebraeische Literatur an der Universitaet Be´er Sheva inne und ist ein aktives Mitglied von Peace Now, der israelischen Friedensbewegung.

Seit 1967 veroeffentlichte Amos Oz zahlreiche Artikel und Essays ueber den israelisch-arabischen Konflikt, in denen er sich fuer einen israelisch-palaestinenischen Kompromiss basierend auf gegenseitiger Anerkennung und der Koexistenz eines israelischen und eines palaestinensischen Staates (Westbank und Gaza) ausspricht. Als eine der fuehrenden Persoenlichkeiten von „Peace Now" haben ihn seine Artikel, Essays und politischen Aktivitaeten zu einer prominenten Figur Israels gemacht. Seine Ansprachen und Artikel wurden in viele Sprachen uebersetzt.

1991 wurde Amos Oz zum Vollmitglied der Akademie der Hebraeischen Sprache gewaehlt.

1992 erhielt er vom Deutschen Bundespraesidenten Richard von Weizsaecker in der Frankfurter Paulskirche den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Sein Laudator war Siegfried Lenz.

1997 zeichnete ihn Praesident Jacques Chirac mit dem Franzoesischen Kreuz der Ehrenlegion aus.

Auch in Israel wurden Amos Oz zahlreiche Preise verliehen, darunter 1986 der Bialik Preis und 1998, zu Israels fuenfzigstem Geburtstag, der Israel Preis fuer Literatur.

Viele seiner Geschichten spielen entweder in Jerusalem oder im Kibbutz, beide stellen einen Mikrokosmos der israelischen Gesellschaft dar und handeln von der Herausforderung der Ideen von Ordnung und Anstand.


Oz' fruehen Kurzgeschichtensammlungen „Wo Schakale heulen" und „Irgendwo" spielen im Kibbutz.

Der Schauplatz von „Mein Michael" (1968), ist Jerusalem.
„Mein Michael" enthaelt Halluzinationen, die als Metapher fuer die Aengste vor dem Sechs Tage Krieg verstanden werden. Oz schildert das gestoerte Gefuehlsleben einer Jerusalemer Hausfrau, die von Phantasien arabischer Terroristen auch erotisch angezogen wird. Nur durch Zerstoerung kann Befreiung erreicht werden.
Fuer die deutsche Verlagsgesellschaft Bertelsmann gehoert "Mein Michael" zu den hundert groessten Romanen des Zwanzigsten Jahrhunderts. Amos Oz kommentierte, dies sei eine grosse Ehre fuer ihn, aber auch fuer die hebraeische Literatur des Zwanzigsten Jahrhunderts. Ausserdem wurde "Mein Michael" 1999 zum besten auslaendischen Buch gewaehlt, das in das Chinesische (!) uebersetzt wurde.

Oz schrieb ueber Antisemitismus und die Schoa. „Dem Tod entgegen" beschaeftigt sich mit dem Thema des Antisemitismus. „Greif das Wasser, Greif den Wind" ist die Geschichte zweier Ueberlebender der Schoa, die einander nach dem Krieg treffen.

Auch die Protagonistin des Romans "Black Box" (1988) repraesentiert die Unruhe und die Unzufriedenheit im israelischen Leben. Fuer diesen Roman erhielt Amos Oz den Prix Femina Etranger, Frankreichs Spitzenauszeichnung fuer den besten auslaendischen Roman.

Der 1996 erschienene Roman "Nenn es nicht Nacht" praesentiert dem Leser das unverheiratete Paar Theo und Noa. Der Schauplatz ist Tel Kedar, ein verlassener Ort in der Negev. Der Roman beschaeftigt sich mit Projekten, die entweder gaenzlich gelingen oder gaenzlich fehlschlagen. Diese Projekte symbolisieren Israel mit seiner sozialen Teilung, dem unerfuellten Frieden, der unvorhersagbaren Wirtschaft und dem unwirksamen politischen System. Die Beziehung zwischen Theo und Noa ist ein solches Projekt. Wie der Erfolg des "Projektes Israel" haengt auch der Erfolg der Beziehung vom Willen ab, taeglich Kompromisse zu machen. Theos Name erinnert an Theodor Herzl und "Noa" bedeutet "Frieden". Der Staat Israel wird durch die Stadt Tel Kedar vertreten. Sie ist winzig und klaustrophobisch, ihre grossartigen Ambitionen stossen mit den schaebigen taeglichen Realitiaeten zusammen. Die Namen der Geschaefte tragen die Sehnsucht nach verlockenderen Plaetzen: "Das Cafe Kalifornien", "Das Paris Theater", "Champs Elysee".

Fuer Kinder schrieb Amos Oz "Sumchi" - Eine wahre Geschichte ueber Liebe und Abenteuer" (1993) und "Panther im Keller" (1997).
"Panther im Keller" spielt im Jerusalem des Jahres 1947 und erzaehlt die Geschichte einer Begegnung zwischen einem juedischen Jungen und einem britischen Soldaten.

Oz identifiziert sich mit Israels Linker und plaediert fuer eine vernuenftige Annaeherung an die israelische Geschichte und Politik. Seine Ansichten ueber Krieg und Frieden finden sich zum Beispiel in „Im Lande Israel", einer Sammlung von Artikeln, die er fuer israelische Zeitungen schrieb und die auf einer Reihe von Interviews basieren, die er auf seinen Reisen durch das Land fuehrte.

In den letzten Jahren erschienen ausserdem: "Dasselbe Meer", "All unsere Hoffnungen" (Essays) und "Die Geschichte beginnt" (Essays ueber Literatur).

In der Begruendung fuer die Verleihung des Friedenspreises heisst es: "Amos Oz setzt sich mit aller Kraft fuer ein dauerhaftes und friedvolles, fuer ein gerechtes Zusammenleben von Israelis und Palaestinensern ein - und zwar in ihrer angestammten Heimat. Frieden gilt es zu leben, nicht Krieg. Dies bedeutet fuer Amos Oz, der die Philosophie des Kompromisses und der Verstaendigung vertritt, gute Nachbarschaft und Fairness zwischen den Nationen, Toleranz und Menschlichkeit."

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The Pedagogic Center
Direktor: Dr. Motti Friedman
Web Site Manager: Esther Carciente, esthers@jajz-ed.org.il
Bearbeitung: Dr. Chani Hinker
Updated: 11/12/00


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