Abraham Jeschajahu Karelitz (1878-1953)
Der
"Hazon Isch"
Leben
Der hervorragende Talmudgelehrte Karelitz wurde von seinem Vater
unterrichtet, dem Av Beth Din (Oberhaupt des
Rabbinatsgerichtes) im polnischen Kossow. Sein
erstes Werk ueber verschiedene Teile des
Schulchan Aruch wurde 1911 in Wilna anonym unter
dem Titel „Hazon Isch" ("Visionaer")
veroeffentlich, und mit diesem Namen wurde er
bekannt. Um 1920 uebersiedelte er nach Wilna und
1933 wanderte er in Eretz Israel ein, wo er sich
in Bnei Brak niederliess. Fuer Tausende wurde er
Lehrer und Fuehrer, waehrend er an seiner
Bescheidenheit festhielt. Er schrieb mehr als
vierzig Buecher ueber religioese Themen, die
alle fuer ihren klaren und unkomplizierten Stil
bekannt sind.
Werk
Von seinen fruehen Jahren an zeigte Karelitz ungewoehnliches Talent. Er
widmete sein Leben dem Torastudium, war aber auch in verschiedenen
Wissenschaften, wie Astronomie, Anatomie, Mathematik und Botanik, versiert. Nach
seiner Heirat lebte er aeusserst bescheiden. Seine Frau sorgte fuer den
Lebensunterhalt, waehrend er Tag und Nacht studierte.
Die grossen Kenntnisse und profunden Einsichten seines ersten Buches
etablierten seine Reputation als Gelehrter. In Wilna wurde er oft von Rabbiner
Chaim Ozer Grodzinski in religioesen und kommunalen Angelegenheiten konsultiert.
Er stand im Ruf der Heiligkeit, und viele Leute kamen, um sich bei ihm Rat zu
holen oder seinen Segen zu empfangen.
Nach seiner Uebersiedlung nach Israel wurde er fuer alles, was juedisches
Gesetz und Leben betraf, zur Autoritaet. Obwohl er kein Oberhaupt einer Jeschiwa
war, hatte er einen starken Einfluss auf religioeses Leben und Institutionen. Er
veroeffentlichte in seinem Leben nicht viele Responsen, aber man vertraute
seinem halachischen Urteil. Einmal wurde er von Ministerpraesident David Ben
Gurion in der Frage des Dienstes junger Frauen in der israelischen Armee
konsultiert. Karelitz liebte Zion, war aber kein offzielles Mitglied der
Zionistischen Bewegung. Er war auch kein Chassid oder Extremist, aber er
betrachtete das Studium der juedischen Gesetzes und ihre moeglichst perfekte
Einhaltung als menschliche Pflicht. Obwohl er grundsaetzlich ein akademischer
Gelehrter war, widmete er sich auch praktischen Problemen. Er dachte ueber die
Benutzung von Melkmaschinen am Schabbat nach oder die Kultivierung von
Wassersetzlingen waehrend des Schabbatjahres, wenn in Eretz Israel kein Boden
bebaut werden darf.
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Bearbeitung: Dr. Chani Hinker
Updated: 11/12/00