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Aharon David Gordon (1856 - 1922)

Aharon David Gordon (1856-1922) Mehr als jeder andere legte Aharon David Gordon die sozialen und spirituellen Grundlagen fuer den modernen Staat Israel.

Erst spaet in seinem Leben widmete sich Gordon dem Zionismus. Er wurde 1856 im russischen Trojanow in eine Familie rabbinischer Gelehrter geboren. Durch Familienbeziehungen erhielt er eine Position auf den Guetern des Baron Guensberg, die er 23 Jahre lang bewirtschaftete.
1903 wurde das Dorf an einen neuen Eigentuemer verkauft, und Gordon entschied sich fuer die Emigration nach Eretz Israel. Im folgenden Jahr machte er sich allein auf den Weg. Einmal in Palaestina, entschloss er sich, mit seiner Haende Arbeit das Land aufzubauen, obwohl er niemals koerperlich gearbeitet hatte und bereits im 48. Lebensjahr stand. In Petach Tikwah, RischonLeZion und in den Doerfern Galilaeas lernte er alle Probleme eines Pioniers kennen: Arbeitslosigkeit, Unsicherheit, Hunger und Malaria. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Gordon in Degania, wo er 1922 starb.

Durch seine begeisterte Haltung gewann Gordon den Respekt der Pioniere: "Als es sich herausstellte, dass seine Bemuehungen, in einem Obstgarten einen Graben anzulegen, ueber seine Kraefte gingen - er schaffte drei Graeben an einem Tag, waehrend andere fuenfzig schafften - boten ihm die jungen Bauern der Siedlung an, im Buero zu arbeiten, aber Gordon lehnte ab."

Auf diese Weise beeinflusste Gordon die juedischen Pioniere, die im Begriff waren, das alte Heimatland wieder zu besiedeln. Er veroeffentlichte eine Reihe von Artikeln in lokalen Zeitungen, die einen grossen Einfluss auf die ideologische Entwicklung des Zionismus hatten. "Unser Weg fuehrt zur Natur durch das Mittel der koerperlichen Arbeit", schrieb er.

Gordon, dessen Vorbild der russische Dichter Leo Tolstoi war, glaubte, dass die menschliche Intelligenz, obwohl vital genug zum Ueberleben, dazu neige, den Menschen vom Universum zu trennen. Die Religion war fuer ihn eine Moeglichkeit, mit der der Mensch seine Einheit mit der Natur wiederherstellen koenne. G"tt kann mit dem Verstand nicht erfasst werden, Sein Geheimnis ist aber durch ein mit dem Land verbundenen Leben erfahrbar.

Fuer Gordon war die Hoffnung des wiedererrichteten Israel ein Beispiel seiner Philosophie der Aktion, das fuer die ganze Menschheit gueltig sei: „Wir sind die ersten, die behaupten duerfen, dass der Mensch nach G"ttes Ebenbild erschaffen wurde. Wir muessen weitergehen und sagen, dass die Nation nach G"ttes Ebenbild erschaffen werden muss. Nicht, weil wir besser sind als andere, sondern weil wir auf unseren Schultern alles getragen haben und alles erlitten haben, was dazu aufruft. Weil wir einen Preis der Qualen in einem Ausmass bezahlt haben, das die Welt niemals kennen wird, haben wir das Recht erworben, die ersten in dieser Welt der Schoepfung zu sein."

Da Gordon glaubte, dass das juedische Heil nur durch individuelle Anstrengungen kommen werde, lehnte er Politik ab und begeisterte sich nicht fuer eine Balfour Deklaration oder die Gruendung einer Juedischen Legion.
Durch sein persoenliches Beispiel und seine zahlreichen Schriften ueber die „Religion der Arbeit", uebte er einen tiefen Einfluss auf die juedische Arbeiterbewegung auf der ganzen Welt aus.
Die „Gordon Jugendbewegung" wurde nach ihm benannt und basiert auf seinen Ideen.

Obwohl er die Uebel des Kapitalismus und der Industrialisierung aufzeigte, distanzierte er sich von den Lehren Karl Marx' und des Sozialismus, denn: "Das Ziel des Marxismus ist die Reorganisation der sozialen Ordnung, nicht die Erneuerung des menschlichen Geistes."
Er wies auch den kapitalistischen und sozialistischen Kosmopolitismus zurueck, da der Geist eines Menschen tief in der Kultur, in den Traditionen und in der Geschichte seines Volkes verwurzelt ist. Gordon nannte diese Theorie "Kosmo-Nationalismus".

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The Pedagogic Center
Direktor: Dr. Motti Friedman
Web Site Manager: Esther Carciente, esthers@jajz-ed.org.il
Bearbeitung: Dr. Chani Hinker
Updated: 11/12/00


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