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Das Jahrhundert des Zionismus - praesentiert von: Pedagogic Center der Jewish Agency



Die Zionistischen Kongresse

Die Zionistischen Kongresse von 1923 bis 1946

Der 13. Zionistische Kongress, Karlsbad 1923

Der Artikel 4 des Palaestinamandates des Voelkerbundes verlangte die Gruendung einer Juedischen Koerperschaft, der Jewish Agency for Palestine, um "die Zusammenarbeit aller Juden, die zum Aufbau einer nationalen juedischen Heimstaette beitragen moechten, zu sichern."

Der Vorschlag, auch Nichtzionisten in die Jewish Agency aufzunehmen, stiess auf bedeutenden Widerstand und wurde dieses Mal abgewiesen. (Weizmann konnte das Vorhaben sechs Jahre spaeter verwirklichen.)

Der 14. Zionistische Kongress, Wien 1925

Diese jungen Immigranten machten sich zu Fuss auf den Weg nach Eretz Israel. Im August 1925 unterbrechen sie ihre Reise und nehmen am Kongress in Wien teil.

Dieser Kongress trat zu einer Zeit zusammen, als besonders viele Juden, hauptsaechlich aus Polen, in Palaestina einwanderten. Diejenigen, die an den Aufbau einer juedischen nationalen Heimstaette durch private Unternehmungen glaubten, betrachteten diese Einwanderungswelle als Erfuellung ihrer Hoffnungen, waehrend die Arbeiterbewegung darin eine Bedrohung ihrer konstruktiven sozialistischen Bemuehungen sah.

Die Revisionisten unter Ze´ev Jabotinsky nahmen zum ersten Mal an einem zionistischen Kongress teil und forderten eine aktivere Politik der Zionistischen Bewegung. Sie sprachen sich auch gegen die Aufnahme von Nichtzionisten in die Jewish Agency aus.

Der 15. Zionistische Kongress, Basel 1927

Dieser Kongress traf sich im Schatten einer zunehmenden wirtschaftlichen Krise in Palaestina, die bereits viele arbeits- und mittellos gemacht hatte. 1927 gab es zum ersten und einzigen Mal mehr Auswanderer aus Einwanderer. Es war natuerlich, dass sich der Kongress vor allem mit diesem Thema beschaeftigte. Weizmann und Ruppin unterbreiteten Vorschlaege zur Loesung der Krise.

Die Diskussion um eine Ausweitung der Jewish Agency wurde fortgesetzt. Auf Ahad Ha Am, den ideologischen Anfuehrer der Kulturellen Zionisten, der nur am Ersten Kongress teilgenommen hatte, wurde ein Nachruf gehalten.

Weizman wurde als Praesident der WZO bestaetigt, ebenso Sokolow als Vorsitzender der Exekutive. Henrietta Szold wurde als erste Frau in das Exekutivkomitee der Zionistischen Weltorganisation gewaehlt.

Der 16. Zionistische Kongress, Zuerich 1929

Chaim Weizmann und Arthur Ruppin in Zuerich

Dieser Kongress trat in einer Atmosphaere der wirtschaftlichen Erholung in Palaestina zusammen. Die Einwanderungszahlen waren wieder gestiegen, und im Gegensatz zur Lage in den USA und in Grossbritannien war in Palaestina ein Wirtschaftsaufschwung im Gang.

Der Kongress befuerwortete diesmal die Ausweitung der Jewish Agency, zum grossen Kummer einer - vor allem revisionistischen - Minderheit und setzte so einer siebenjaehrigen Auseinandersetzung ein Ende.

Weizmann und Sokolow wurden wieder in ihre Aemter als Praesident der WZO und Vorsitzender der Exekutive gewaehlt.

Der 17. Zionistische Kongress, Basel 1931

Nur wenige Tage nach dem Ende des sechzehnten Kongresses waren in Palaestina Aufstaende ausgebrochen. Die Shaw - Kommission berichtete unguenstig ueber die zionistischen Aktivitaeten in Palaestina, ebenso Hope-Simpson, der wenig spaeter nach Palaestina entsandt worden war. Ihre Empfehlungen wurden von Lord Passfield in das nach ihm benannte Weissbuch uebernommen. Die Zionistische Bewegung reagierte aeusserst aufgebracht, und Chaim Weizmann reichte seinen Ruecktritt als Praesident der Zionistischen Weltorganisation ein. Nach Verhandlungen mit der Minderheitsregierung von Ramsey MacDonald wurden viele der negativen Klauseln zurueckgezogen.

Chaim Nachman Bialik als Delegierter des 17. Kongresses.

Viele Delegierte protestierten gegen die Politik Chaim Weizmanns gegenueber den Briten, besonders gegen seine Zusagen zur maximalen Zusammenarbeit mit der Mandatsregierung. Die Revisionisten waren nicht die einzigen, die sich Weizmann widersetzten, brachten dies jedoch am deutlichsten zum Ausdruck. Jabotinsky, ihr unangefochtener Anfuehrer, verlangte von der WZO die Verabschiedung einer Resolution, nach der das Endziel des Zionismus die Etablierung einer juedischen Mehrheit und die Gruendung eines juedischen Staates beiderseits des Jordans sei. Als der Kongress diese Forderung zurueckwies, zerriss Jabotinsky seinen Delegiertenausweis und rief: "Dies ist kein zionistischer Kongress!"

Dieses Ereignis war eine weitere Station auf dem Weg zur Abspaltung der Revisionisten von der Zionistischen Weltorganisation. Weizmann zog seinen Ruecktritt nicht zurueck, und so wurde Sokolow an seiner Stelle zum Praesidenten der WZO gewaehlt. Da die Arbeiterbewegung zunehmend in der Zionistischen Exekutive praesent war, wurde Weizmanns pro-britische Politik fortgesetzt.

Der 18. Zionistische Kongress, Prag 1933

Prag, 1933

Dieser Kongress stand unter dem Eindruck folgender Ereignisse:

  • Der Machtuebernahme der Nationalsozialisten in Deutschland,
  • der Inflation in Palaestina und
  • der Ermordung Chaim Arlosoroffs, Fuehrer der Arbeiterpartei und Vorsitzender der Politischen Abteilung der Jewish Agency.

Die gegenseitigen Anschuldigungen der Arbeiterpartei, die 1930 in Palaestina unter dem Namen "Mapai" vereinigt worden war, und der Revisionisten erreichten einen Hoehepunkt. Eine Untersuchungskommission, die den Mord an Arlosoroff untersuchen sollte, wurde gegruendet.

Dies war der erste Kongress, auf dem die Anhaenger der Arbeiterbewegung die Mehrheit gegenueber den Anhaengern des Allgemeinen Zionismus hatten.

Der 19. Zionistische Kongress, Luzern 1935

Gymnastikdarbietung der zionistischen Jugend in Luzern

Wieder war die Arbeiterpartei die staerkste Fraktion des Kongresses. Eine breite Koalition wurde gebildet, die die Rueckkehr Weizmanns in das Praesidentenamt ermoeglichte. Sokolow wurde zum Ehrenpraesidenten der Zionistischen Weltorganisation und der Jewish Agency gewaehlt. Er starb im folgenden Jahr.

Dieser Kongress beschaeftigte sich mit verschiedenen Themen, von denen sich viele um die Rettung des deutschen Judentums und seine Einwanderung in Palaestina drehten. In diesem Zusammenhang erlaeuterte Henrietta Szold die Arbeit der Jugendalijah. David Ben Gurion wurde in das Exekutivkomitee der Jewish Agency gewaehlt und sollte in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen. Da der Entschluss der Revisionisten fest stand, sich von der Zionistischen Weltorganisation abzuspalten, blieben sie dem Kongress fern und gruendeten ihre eigene Neue Zionistische Organisation.

Der 20. Zionistische Kongress, Zuerich 1937

Zuerich 1937: Vierzig Jahre nach dem ersten Kongress

Nach dem Ausbruch des arabischen Aufstandes in Palaestina , 1936, entsandte die britische Regierung eine Koenigliche Kommission, die nach Loesungsmoeglichkeiten fuer den juedisch - arabischen Konflikt suchen sollte. Die wichtigtse Empfehlung der Peel - Kommission (benannt nach ihrem Vorsitzenden), war die Teilung Palaestinas in einen arabischen und einen juedischen Staat. Dieser Kongress war aufgerufen, die Haltung der Zionistischen Bewegung gegenueber dem Teilungsplan zu definieren. Die Krise, die die Zionistische Bewegung daraufhin erschuetterte, war vergleichbar mit der, die waehrend der Kontroverse wegen des " "Uganda - Planes" ausgebrochen war.
Die zionistischen Fraktionen waren untereinander, sondern auch innerhalb der Fraktionen gespalten:

  • Innerhalb des Mapai unterstuetzte Ben Gurion den Teilungsplan, waehrend Berl Katznelson und Jitzchak Tabenkin dagegen waren.
  • Die Opposition unter Menachem Ussishkin (die Revisionisten waren nicht mehr Mitglieder der WZO) argumentierte, dass das vorgesehene Gebiet fuer den juedischen Staat zu klein sei, um die zu erwartende Einwanderung aufzunehmen, nicht gegen arabische Angriffe verteidigt werden koenne und Zion (Jerusalem) nicht miteinbezog.
  • Im Gegensatz dazu waren Weizmann und Ben Gurion der Ansicht, dieser juedische Staat gewaehrleiste die freie Einwanderung und eine eigene Souveraenitaet. Sie bezweifelten, dass die Briten in diesen unsicheren Zeiten ein besseres Angebot machen wuerden. Das europaeische Judentum war in Not, eine Sofortloesung musste gefunden werden. Falls der juedische Staat angegriffen wuerde, argumentierte Ben Gurion, koenne die Zionistische Bewegung eine Aenderung der Grenzen verlangen.

Der Kongress entschloss sich, die von der Peel - Kommissione vorgesehenen Grenzen abzulehnen, ermaechtigte aber seine Exekutive, einen guenstigeren Vorschlag fuer einen juedischen Staat in Palaestina auszuhandeln.

Der 21. Zionistische Kongress, Genf 1939

Der Kongress in Genf nach der Neuigkeit des Hitler-Stalin Paktes. In der ersten Reihe sitzen Moshe Sharett, Ben Gurion und Chaim Weizmann.

Nur wenige Tage vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges trat dieser Kongress zusammen. Nach dem letzen Kongress hatte sich Grossbritannien vom urspruenglichen Teilungsplan der Peel - Kommission distanziert, da die Woodhead - Kommission den Plan als undurchfuehrbar bezeichnet hatte. Der St. James Konferenz in London war es nicht gelungen, zwischen den unterschiedlichen Meinungen einen Konsens herzustellen. Die Interessen Grossbritanniens in dem bevorstehenden Krieg veranlassten den britischen Premierminister zu folgender Schlussfolgerung:"Wenn wir schon eine Seite vor den Kopf stossen muessen, dann besser die Juden als die Araber".

Im Mai 1939 war das MacDonald Weissbuch veroeffentlicht worden, das die Einwanderung einschraenkte und einen unabhaengigen palaestinensischen Staat zusagte.

Der Kongress verurteilte die britische Politik scharf, und eine Reihe von Delegierten aeusserte sich lobend ueber die Arbeit illegaler Einwanderungsorganisationen. Angesichts des bevorstehenden Krieges wurde die scheidende Exekutive gebeten, im Amt zu bleiben. Weizmann schloss den Kongress mit folgenden Worten:"Ich habe nur dieses eine Gebet: Moegen wir einander gesund wiedersehen."

Der 22. Zionistische Kongress, Basel 1946

Weizmanns Abschiedsrede am Zionistischen Kongress, 1946.

Der Kongress trat nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vernichtung des Europaeischen Judentums zusammen.

  • Die Menschen, die wichtigste Grundlage der Zionistischen Bewegung, waren der Schoah zum Opfer gefallen.
  • Die juedische Gemeinde in Palaestina hatte sich in grosser Zahl freiwillig zum britischen Kriegseinsatz gemeldet, konnte aber ihren Bruedern hinter den feindlichen Linien nicht beistehen.
  • Die Briten hatten erst im Oktober 1944 der Gruendung der Juedischen Brigade zugestimmt, daher spielte diese Einheit nur eine marginale Rolle.
  • Der Jischuw hatte erfolglos versucht, die britische Obrigkeit unter Druck zu setzen und eine Aufhebung des Weissbuches zu erreichen.

Der Kongress traf sich nach der Veroeffentlichung des Morrison - Grady Berichts, der die Aufteilung Palaestinas in vier Kantone vorschlug. Ausserdem sollte in London eine juedisch-arabische Konferenz abgehalten werden. Urspruenglich war eine Politik gewaltsamer Konfrontation von der Mehrheit des Jischuw abgelehnt worden. Im Sommer 1945 jedoch koordinierten mehrere bewaffnete Gruppen Aktionen gegen die Mandatsregierung. Dies fuehrte zu vermehrten Spannungen mit den Briten, die im Juli 1946 die Anfuehrer des Jischuw in Latrun inhaftierten.

Weizmann, immer noch Praesident der WZO, forderte die Delegierten auf, das politische Grundsatzprogramm der Zionistischen Bewegung, das im Mai 1942 im New Yorker Biltmore Hotel und 1945 in London verabschiedet worden war, zu bestaetigen.
Der wichtigste Satz dieses Programmes war der Wunsch:

"Palaestina werde als juedisches Gemeinwesen gegruendet, das seinen Platz haben moege innerhalb der Strukturen der demokratischen Welt!"

Eine ueberwiegende Mehrheit des Kongresses bestaetigte dieses Grundsatzprogramm, lehnte aber Weizmanns Aufruf, an der Londoner Konferenz teilzunehmen, ab. Weizmann trat daraufhin als Praesident der WZO zurueck. Die Position blieb bis 1956 unbesetzt.

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Web Site Manager: Esther Carciente, esthers@jajz-ed.org.il
Bearbeitung: Dr. Chani Hinker

Created: 16/11/00 Updated: 11/12/00


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