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Die Abteilung für jüdisch-zionistische Erziehung
Ein Tag wie kein anderer
Freitag, 1. Juni 2001, Tel Aviv
Dolphin Disco
 

 

Wir meinen, dass viele jüdische Lehrer und Erzieher für die Opfer des grauenhaften Selbstmordattentates beim Eingang einer Diskothek in Tel Aviv einen Gedenkgottesdienst abhalten möchten. Wir wollen Ihnen gerne einige Anleitungen und Informationen geben, um einen solchen Gottesdienst in würdiger und bedeutungsvoller Form für die Gruppe und jeden einzelnen Teilnehmer zu gestalten.
Die Vorschläge führen in die Tiefe des emotionalen Schmerzes und des menschlichen Dilemmas. Die traditionellen Gebete gewährleisten einen respektvollen Abschluß.

Index

Hinweise
Vorbereitung
Zeremonie
* Eröffnung

* Schweigeminute
* Lesungen
* Auf der Suche nach Seeln
* Anzünden der Kerzen (Namen der Opfer)
* Gebete
Persönliche Kondolenzen
Gespräch
Neue Links
Gedicht von Ephraim Sidon

Hinweise

1. Die Arbeit mit Jugendlichen und das Gespräch über junge Menschen, die einem so schrecklichen Terroranschlag zum Opfer fielen, ist ein besonders sensitives Unternehmen.
2. Als Personal der Jewish Agency, von der die Einwanderung dieser jungen Menschen, die am 1. Juni starben, unterstützt wurde, dürfen wir nicht schweigen.
3. Dieses Ereignis soll nicht frontal mit der Gruppe diskutiert werden, vor allem gibt es keinen Platz für Rufe nach Rache. Wenn jedoch mit einer kleinen Gruppe gearbeitet wird, ist es wahrscheinlich wünschenswert, Gefühle (Verwirrung, Angst) zu bearbeiten, den Sinn für persönliche Sicherheit wieder zu bestärken und darüber zu sprechen, wie die Teilnehmer ihre Gefühle bekannt machen können.
4. Siehe auch die Anleitungen für jom HaZikaron: http://www.jajz-ed.org.il/german/festivls/Jom_Zikaron/index.html

Vorbereitung

1. Persönliche Beiträge und Lesungen können vor der Gedenkveranstaltung vorbereitet werden, falls die Zeremonie die Aktivitäten abschließt. Kopien können auf einer Gedenktafel aufgehängt werden.

2. Bereitet Kerzen vor, die auf einer erhöhten Plattform stehen, und Kopien der Lesungen für jeden Teilnehmer.

3. Bilder der Opfer können für die Gedenkfeier kopiert werden. (Benutzt keine Photos vom Schauplatz des Attentates.) Siehe : http://www.jafi.org.il/agenda
Bilder von Gedenkkerzen finden sich hier:
http://www.jajz-ed.org.il/actual/rabin.html

4. Auch Kondolenzbriefe und -karten können vorbereitet werden. Kondolenzbuch.

5. Eine Erinnerungstafel erlaubt, persönliche Gefühle aufzuschreiben. Denkt an Schreibmaterial und mehr Gedenkkerzen (nicht angezündet).

Ablauf der Zeremonie

I. Eröffnung

- Am Freitag Abend ereignete sich in Tel Aviv ein tödliches Selbstmordattentat. Zwanzig unschuldige junge Menschen wurden getötet, fast alle Teenager. 120 wurden verletzt, zwei schweben in Lebensgefahr. Sechs Jugendliche wurden schwer verletzt, einige sind immer noch im Krankenhaus.
- Wir drücken unsere Abscheu vor diesem heimtückischen Verbrechen aus und wir fürchten um die Sicherheit der israelischen Bevölkerung.
Wir verdammen diesen grausamen, mörderischen Akt und möchten eine besondere Botschaft an alle richten: wir teilen die Trauer der Familien und ihr Leid.
Wir möchten ihnen unser Beileid ausdrücken und für die Genesung der Verwundeten beten.
Und wir möchten für die Sicherheit Israels beten und um Frieden im jüdischen Staat.

II. Schweigeminute

- Möge nun jeder von uns eine Minute lang in Stille der Opfer gedenken.

III. Lesungen

Die Lesungen sollten sorgfältig gewählt werden und können aus jüdischen, israelischen oder allgemeinen Quellen genommen werden, inklusive der Zeitungen.
Schwerpunkte: Verlust, Jugend, Freundschaft, Zukunftsträume, Israel.

Gedichte finden sich auch in der Seite "Jom HaZikaron: http://www.jajz-ed.org.il/german/festivls/Jom_Zikaron/index.html
Gedichte von Jehuda Amichai aus einer Anthologie - oder siehe http://info.jpost.com/2000/Supplements/Amihai/3.html
http://info.jpost.com/2000/Supplements/Amihai/7.html
http://info.jpost.com/2000/Supplements/Amihai/9.html
http://info.jpost.com/2000/Supplements/Amihai/10.html

Psalmen und Bibelstellen: siehe #3

IV. Auf der Suche nach Seelen

Israel sind Verluste nicht fremd. Aber jedes Mal, wenn ein Unschuldiger bei einem Terroranschlag ums Leben kommt, brechen die Wunden wieder auf und es scheint, als ob unsere Trauer grenzenlos ist. Wie kann Israel dies überleben, wie kann Israel weiterleben?

Wir stellen diese Fragen in Israel und ausserhalb Israels - und wir haben keine vollständigen Antworten.

Nichts rechtfertigt in einer liberalen demokratischen Welt den Mord an einzelnen oder einer Gruppe. Es gibt keine politische Sache, die den Mord an einem Israeli rechtfertigt, ob jung oder alt.

Wir fühlen eine tiefe Notwendigkeit, unsere Einheit mit den Familien der Opfer auszudrücken, mit den Verwundeten umd mit dem gesamten israelischen Volk. Wir fühlen euren Schmerz und eure Trauer und wir wollen Seite an Seite mit euch stehen.
Über Kontinente hinweg, über Generationen hinweg haben wir als Volk Frieden und Überleben gesucht. Heute suchen wir es in Israel und in den Ländern, in denen wir leben.

Wir wissen nicht, warum diese jungen Menschen, für die wir so schwer gearbeitet haben, um es ihnen zu ermöglichen, aus den ehemaligen Sowjetunion nach Israel zu kommen, Ziel dieses heimtückischen Anschlages wurden.
Wir wissen nur, daß dieser Anschlag neues Leid geschaffen hat. Die Freiheit von einer Million ehemaliger sowjetischer Juden in Israel wird durch Blutvergießen verbittert. Die Vision ihrer Heimkehr wird durch den Tod ihrer Kinder an der Schwelle ihres Erwachsenwerdens verdorben.

Israel hat entschieden, trotz dieser extremen Provokation nicht zurück zu schlagen und rief zu einer Feuerpause auf, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Es ist Israels spirituelle und mentale Stärke, die durch diese Terrorakte erschüttert werden soll. Israel will seine physische Stärke nicht beweisen, sondern eine Politik der Zurückhaltung verfolgen, ein Ausdruck der großen Reserven seiner emotionalen Kraft.
"Im Schweigen liegt Kraft" - PM Ariel Sharon
Die Welt sieht, daß nicht Israel den Kreislauf der Gewalt initiiert und schürt, sondern die Propagandamaschinerie von Yasser Arafats Palästinensischer Selbstverwaltung und ihre offiziell tolerierten, fanatischen und militanten Gruppen.

Wir protestieren dagegen, daß jene, die Terror betreiben akzeptiert und toleriert werden.
* Wir appellieren an jeden, dies zu verdammen und Druck auf die Ausführenden des Terrors gegen Israel und seine Bürger auszuüben - ohne Bedingungen, als grundlegendes Menschenrecht.
* Wir rufen jeden demokratischen Politiker auf, die Unterstützung der terroristischen Organisationen aufzugeben - denn finanzielle Subventionen oder auch nur passive Anerkennung vermehren das Blutvergießen.

V. Entzünden der Kerzen

Einige Teilnehmer sollten vor der Gruppe Kerzen entzünden.
Nun sollen auch die Namen der Opfer verlesen werden :

"Wir betrauern den Tod und erinnern uns an das Leben dieser jungen Menschen, die vor der Dolphinarium Diskothek in Tel Aviv sterben musstem. "

Jan Blum, 25, Ramat Gan
Marina Borokovsky, 17, Tel Aviv
Roman Dezanshvili, 21, Bat Yam
Roman Gorochovsky, 20
Ilya Gutman, 14, Bat Yam
Anya Kachkova, 16, Holon
Katherine Kastiniyada Talkir, 15, Ramat Gan
Aleksei Lupalov, 16, Ukraine
Mariana Medvedenko, 16, Tel Aviv
Irena Nepomniyzhych, 16, Bat Yam
Yelena Nalimov, 18, Tel Aviv
Yulia Nalimov, 16 Tel Aviv
Raisa Nimrovsky, 15, Netanya
Diez (Dani) Normanov, 21
Irena Osadchiy, 18, Holon
Simona Rodin, 18, Holon
Liana Sakiyan, 16, Tel Aviv
Ori Shahar, 32, Ramar Gan
Yulia Skolnik, 15, Holon
Maria Tagilchev, 14, Netanya
Mariana Zhykovskaya, 17, Tel Aviv

Evgenia Haya Dorfman, 15, die beim Attentat schwer verletzt wurde,
starb am 19. Juni 2001.

"Yehi zichram baruch
- möge ihr Andenken gesegnet sein."


VI. Gebete

El Maleh Rahamim & Kaddish auf Hebräisch

http://www.jajz-ed.org.il/festivls/zkatz/zk/images/elmale.jpg
Die Zeilen 5-7 werden geändert:

lenishmot hakdoshim shenaflu bepigu'a teror beTel Aviv vemasru nafsham...

http://www.jajz-ed.org.il/festivls/zkatz/zk/images/kadish.jpg

Gebet für die Genesung der Verwundeten:

Mi sheberach avoteinu Avraham Yitzchak veYaakov, Moshe veAharon David uShlomo, Hu yevarekh virapeh et nifga'ei peulat hateror beTel Aviv.
Hakadosh Baruch Hu yemaleh rachamim aleihem lehachlimam ulerapotam ulehachzikam ulehchayotam veYishlach lahem meheira refuah sheleimah min hashamayim lechol avareihem ulechol gideihem betoch she'ar cholei Yisrael, refu'at hanefesh urefhuat haguf, hadhta ba'agala uvisman kariv, venomar amen.

Persönliche Kondolenzen

Die Gruppe sollte einige Zeit haben, um umherzugehen, ein Gedicht zu schreiben oder einige Zeilen für die Gedenktafel, miteinander zu sprechen, Kondolenzbriefe zu schreiben, Kerzen zu entzünden.

Gespräch

Nach der Zeremonie wird es angebracht sein, einige Erfrischungen vorzubereiten, um in informeller Atmosphäre die Gefühle der Gruppe zu besprechen.

Links

http://www.mfa.gov.il/mfa/home.asp
http://www2.haaretz.co.il/breaking-news/Newsflash/365328.stm
Jerusalem Posthttp://www.jpost.com/Editions/2001/06/03/News/News.27371.html
CNN
http://www.cnn.com/interactive/world/0106/telaviv.gallery/frameset.exclude.html

http://www.yourdear.co.il/dolfinarium.html
[Nur Hebräisch]
Photos der Opfer, Kondolenzbriefe
Biographien und persönliche Beileidsbriefe

Gedenken http://www.yourdear.co.il/build.html
Hinweis: dies scheint eine kommerzielle Website zu sein, mit dem Ziel eines Gedenkalbums, das erworben werden kann.

Poem

Absorptionspaket - Ein Gedicht von Ephraim Sidon (c)

Nachdruck und Übersetzung mit Genehmigung des Autors. Ma'ariv 4. Juni 2001

Zukunft wird in Vergangenheit verwandelt / aus Hoffnungen werden Tränen / denn dies ist kein Weg / ein Teil dieses Landes zu werden.

Sie kamen, um die Zukunft ihrer Kinder zu sichern
Blauer Himmel, Sonnenhitze
Die Nationalhymne ist vielen unbekannt
Aber ihre Seelen suchen.

Sie kamen, um ihren Kindern Hoffnung zu geben
Helligkeit, Möglichkeiten und Raum.
Sie ließen ihre Vergangenheit zurück, ihre Freunde, ihre Lieben
Sogar Männer und Väter.

Sie kamen, um ihren Kindern eine Zukunft zu geben
Die Generation der Wildnis ertrug den Kampf
des Finanziellen, sogar offene Feindseligkeit
Um ihrer Söhne und Töchter willen.

Sie kamen, um ihren Kindern alles zu geben
Was immer sie brauchten, was immer sie leisten konnten
Sie kamen, um ihren Kindern alles zu geben
Und blieben mit nichts, ohne Morgen.

Zwischen dem Knall der Explosion und dem Weinen
Gibt es nicht mehr geborene Israelis und Olim
Irena, Yulia und Ilya wurden
israelische Namen.

Zukunft verwandelt in Vergangenheit
Aus Hoffnungen wurden Tränen
Denn dies ist kein Weg
Teil dieses Landes zu werden.

Wie schrecklich und schmerlich ist es
Wie traurig und Verzweiflung erweckend
Daß das Schicksal der Kinder dieses Landes
Mit Blut und Feuer besiegelt ist.

PS

Autobomben in Jerusalem
Und Tragödien in Tel Aviv
Bestehen wir jetzt Prüfungen, Herr Landau?
Eine Frage von Uzi Haviv

Dürfen wir jetzt wieder
Ein bisschen Käse kosten und einen Schluck Wein?
Oder müssen wir warten
auf eine neue Raanana Tragödie?

Das Pädagogik Zentrum
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Dr. Chani Hinker


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