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1916 - 2001
"Chasak w'Ematz"
85 Jahre HaShomer HaZair
Ken Wien

Zum deutschen Index des P?dagogik Zentrums


HaShomer HaZair - Ideologie

F?r Zionismus, f?r Sozialismus, f?r Br?derlichkeit unter den V?lkern - MAPAM

MAPAM ist die Abk?rzung von "Mifleget Po'alim Me'uchedet" - Vereinigte Arbeiter Partei.

MAPAM wurde im J?nner 1948 durch den Zusammenschlu? der Arbeiterpartei des HaShomer HaZair und der Achdut HaAvoda Po'alei Zion gegr?ndet, am H?hepunkt des Kampfes gegen die britische Mandatsregierung. Diese Fusion repr?sentierte den linken Fl?gel des Zionismus, vor allem seiner auf dem Kibbutz basierenden Sektionen.

Geschichte: 1930 hatten die Arbeiterparteien in Pal?stina, Achdut Avoda und HaPoel HaZair, Mapai gebildet. HaShomer HaZair und Kibbutz Artzi, die mit den sozialistischen Aspekten des Parteiprogrammes von Mapai nicht einverstanden waren, erkl?rten sich selbst als unabh?ngigen politischen Trend innerhalb der Histadrut, der Gewerkschaft der Arbeiter. 1936 gr?ndeten Arbeiter in den St?dten und D?rfern, die sich mit den politischen und sozialen Anschauungen des HaShomer HaZair identifizierten, aber keinem Kibbutz angeh?rten, die Sozialistische Liga. 1946 entschied sich HaShomer HaZair innerhalb von Pal?stina den traditionellen Jugendbewegungscharakter zu ?ndern. Das Ergebnis war, da? Kibbutz Artzi und die Sozialistische Liga die Arbeiterpartei des HaShomer HaZair gr?ndeten.

Das Programm der Arbeiterpartei betonte den Aufbau der j?dischen Heimst?tte und den Klassenkampf. Auf der internationalen Szene hatte sie keine Ber?hrung mit der Zweiten Internationalen, die sie als reformistisch und nicht-revolution?r betrachtete. Sie nahm auch an der Dritten Internationalen nicht teil, die als zu zentralistisch gesehen wurde und den Zionismus als nationale Befreiungsbewegung des j?dischen Volkes ablehnte. Vor der Staatsgr?ndung schlug HaShomer HaZair als L?sung des j?disch-arabischen Konfliktes einen binationalen Staat mit vollen b?rgerlichen und nationalen Rechtern f?r Juden und Araber vor, Parit?t zwischen Juden und Arabern und Garantien f?r uneingeschr?nktes j?disches Einwanderungs- und Siedlungsrecht.

Mittlerweile war innerhalb der Mapai ein linker Trend entstanden. Diese Fraktion brach 1944 ab und bildete die Achdut HaAvoda, die Bewegung f?r die Einheit der Arbeit.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges, als der Kampf gegen die britische Mandatsregierung akut wurde, wurden die Kibbutzim die Basis und das ?bungsgel?nde der Untergrund-Verteidigungskr?fte des Jischuw: der Haganah und vor allem ihrer Sto?truppen, den Palmach-Einheiten. Beide spielten eine wichtige Rolle in der "illegalen Einwanderung" und den Kibbutzgr?ndungen in unbewohnten Gebieten, um Sicherheitsposten zu schaffen, aber auch neue wirtschaftliche und politische Realit?ten. Beide bef?rworteten auch einen sozialistischen Staat in Pal?stina.

Die Arbeiterpartei des HaShomer HaZair wollte einen binationalen Staat, Achdut HaAvoda einen sozialistischen Staat in Pal?stina; HaShomer HaZair rief zur Einheit der beiden linken Parteien auf, Achdut HaAvoda zur totalen Einheit, was auch Mapai miteingeschlossen h?tte. Als die Vereinten Nationen schlie?lich entschieden, Pal?stina in einen j?dischen und arabischen Staat zu teilen, und das Konzept eines ungeteilten Pal?stinas - ob als j?discher oder binationaler Staat - hinf?llig geworden war, schlossen sich diese Parteien der sozialistischen Linken zusammen und bildeten MAPAM.

Die Fusion erwies sich als nicht erfolgreich, da die alten Differenzen in mannigfaltiger Form immer wieder auftauchten. Eine fundamentale Frage war, ob Araber als Mitglieder von MAPAM akzeptiert werden sollten. Die F?hrer der fr?heren Achdut schlugen die Gr?ndung einer arabischen Schwesterpartei vor, HaShomer HaZair hielt dagegen, in einem souver?nen Staat m?ssten alle politischen und wirtschaftlichen Einheit auf einer territorialen Basis organisiert werden und nicht auf einer der Nationalit?tsgruppen.

Ein anderes Hauptthema war die Frage des Aktivismus, das Ausma? der milit?rischen Vergeltungsaktionen nach arabischen Angriffen und israelische Friedensinitiativen. Achdut bef?rwortete gr?ssere milit?rische Schl?ge gegen Fedayeen?bergriffe und stand den israelischen Friedensinitiativen skeptisch gegen?ber. Die Mehrheit in MAPAM lehnte diesen Zugang ab und stellte sich 1956 auch gegen den Sinai-Feldzug.

im September 1954 spaltete sich die Achdut von MAPAM ab und n?herte sich Mapai.

MAPAM und die Sowjetunion: F?r ihre sogenannte prosowjetische Haltung in dieser Periode wurde MAPAM oft kritisiert. MAPAM betrachtete die Sowjetunion als Hauptkraft im Kampf gegen Faschismus und Nationalsozialismus w?hrend des Zweiten Weltkrieges und f?r die weltweite Verbreitung des Sozialismus nach dem Krieg. Sie betonte ihre Ablehnung der negativen Haltung der Sowjetunion gegen?ber dem Zionismus und den kulturellen und nationalen Rechten der Juden innerhalb der eigenen Grenzen.

Ideologie: Als politische Bewegung der Arbeiterklasse folgte MAPAM einer marxistisch orientierten Ideologie, deren breite Umrisse von Ber Borochov, dem zwischen 1905 und 1917 aktiven sozialistisch-zionistischen F?hrer und Theoretiker, stammten. Borochov lehnte die bedeutende Rolle der Nationalfrage in Bezug auf die Entwicklung des Klassenkampfes und die Erreichung des Sozialismus ab. Er begr?ndete die theoretische Grundlage f?r eine sozialistisch-zionistische L?sung des j?dischen Problems. Die marginale Rolle des j?dischen Volkes weltweit im wirtschaftlichen und sozialen Sinn wurde als anormale Situation betrachtet. Daher wollte Borochov das j?dische Problem in der alten Heimat des j?dischen Volkes konzentrieren, um eine Arbeiterklasse zu schaffen und eine normalere soziale und wirtschaftliche Struktur. Dies werde, nach Borochov, zur Gr?ndung eines sozialistischen Staates durch das j?dische Volk in der historischen Heimat f?hren.
Das Recht und die Pflicht der j?dischen Siedlung in Israel ist universal. Um eine territoriale Konzentration zu erreichen, ist es notwendig, eine nationale Heimst?tte zu errichten, die aus einer produktiven B?rgerschaft besteht. Damit werde die soziale Transformation des j?dischen Volkes herbeigef?hrt. Dies blieb die Basis des MAPAM-Programmes, ihrer Kibbutzim, des Programmes der organisierten Arbeiterbewegung und der Grund f?r die weltweite F?rderung der Jugendbewegung des HaShomer HaZair.
Politische Unabh?ngigkeit und ein j?discher Staat kamen vor der nationalen und sozialen Befreiung. In diesem Zusammenhang entwickelten MAPAM und vor allem ihr ideologischer F?hrer Meir Ya'ari Borochovs Analyse weiter und passten sie den israelischen Gegebenheiten an. Ya'aris Sicht besteht aus zwei Phasen im Prozess der vollst?ndigen nationalen und sozialen Befreiung. Die erste Phase fand im Zuge der Gr?ndung und Entwicklung des j?dischen Staates statt. Sie bezog die fortw?hrende Kooperation aller Bestandteile des j?dischen Volkes mit ein, die Best?rkung zur Alijah, den Aufbau Israels als wirtschaftlich und politisch unabh?ngiges Zentrum der Juden und die Festigung einer produktiven Arbeiterklasse. Die zweite Phase ist eine Weiterf?hrung der ersten. Sie besteht aus dem Bem?hen, in Israel die Grundlage f?r eine sozialistische Gesellschaft zu schaffen.

MAPAMs Programm bezog immer mit ein, da? Israel auch von arabischer Bev?lkerung bewohnt wird. Daher suchte MAPAM immer j?disch-arabische Zusammenarbeit, um eine L?sung f?r den israelisch-arabischen Konflikt zu finden. MAPAM spielte eine f?hrende Rolle in der Kampagne zur Abschaffung der israelischen Milit?rverwaltung in arabischen Gebieten und erreichte gleiche Mitgliedsrechte f?r arabische Arbeiter in der Gewerkschaft. Obwohl MAPAM rein chauvinistische Haltungen ablehnte und eine neutrale und b?ndnisfreie Au?enpolitik bef?rwortete, betonte sie doch immer die Tatsache, da? die Ursache des israelisch-arabischen Konfliktes in der Nichtanerkennung Israels durch die meisten arabischen Staaten liege.

1969 bildete MAPAM mit der Mehrheit der israelischen Arbeiterpartei ein Wahlb?ndnis. Diese Verbindung hielt bis 1984. MAPAM schied wegen der Bildung einer Nationalen Einheitsregierung mit dem Likudblock aus.

1992 schlo? MAPAM mit der B?rgerrechtsbewegung Raz und dem Schinui das Wahlb?ndnis Meretz.

Links zu Meretz, der heutigen Mutterpartei des HaShomer HaZair:
Meretz Homepage (Hebr?isch)
Meretz Grunds?tze 1996 (Englisch)

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13/05/01


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